Skandal im Bistum Fulda: 120 Opfer sexueller Gewalt entblößt!
Skandal im Bistum Fulda: 120 Opfer sexueller Gewalt entblößt!
Fulda, Deutschland - Ein neuer Bericht sorgt für Aufregung im Bistum Fulda: Wie fr.de berichtet, wurden mindestens 120 Opfer von sexuellem Missbrauch seit 1945 identifiziert. Dieser Abschlussbericht der unabhängigen Kommission zur Aufarbeitung sexualisierter Gewalt wurde kürzlich in Fulda vorgestellt und dokumentiert 239 Taten – ein erschreckender Einblick in die dunkle Seite der Kirchenrealität. Obwohl die Zahl der identifizierten Betroffenen alarmierend ist, könnte die tatsächliche Anzahl weit darüber liegen, wie Kommissionssprecher Gerhard Möller betont.
Die Kommission hat akribisch 2.124 Personalakten durchleuchtet, um die Dimension des Leids zu erfassen. Im Fokus stehen 37 Beschuldigte, darunter hauptsächlich Pfarrer und Kapläne, deren Namen jedoch nicht genannt werden. Es zeigt sich ein beunruhigendes Muster: Bis zur Jahrtausendwende wurden die Beschuldigten oftmals nachsichtig behandelt, um das Ansehen der Kirche nicht zu gefährden. Der Umgang mit den Opfern war hingegen erniedrigend; sie wurden über viele Jahre hinweg ignoriert und gemieden, während die vermeintlichen Täter Unterstützung durch die Gemeinden erhielten.
Ein Meilenstein in der Aufarbeitung
Bischof Michael Gerber bezeichnete die Veröffentlichung des Berichts als „Meilenstein“. Er betont, dass dies den Beginn eines neuen Abschnitts im Aufarbeitungsprozess darstellt. Am 26. Juni wird er sich ausführlich zu den ersten Einordnungen und Perspektiven äußern. Der Bischof, der seit 2019 im Amt ist, hat um Entschuldigung gebeten und dabei versprochen, die Aufarbeitung des Themas weiter voranzutreiben. Auch der Betroffenenvertreter Stephan Auth fordert angemessene Entschädigungen und eine kontinuierliche Aufarbeitung.(katholisch.de)
Gleichzeitig ist zu beachten, dass ähnliche Strukturen auch in der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) existieren. Laut einer Forum-Studie wurden rund 100 Fälle sexualisierter Gewalt dokumentiert, wobei eine hohe Dunkelziffer angenommen wird. Die EKHN verfolgt einen individuellen Ansatz zur Aufarbeitung und plant die Einführung von Anerkennungskommissionen, die Betroffenen helfen sollen, ihre Erlebnisse aufzuarbeiten und mögliche Entschädigungen zu erhalten(beauftragte-missbrauch.de).
Schwieriger Weg zur Aufarbeitung
Es ist zu erwarten, dass der Weg zur umfassenden Aufarbeitung lang und steinig wird. Die Kommission, die in Fulda tätig ist, setzt sich aus Juristen, Sozialpädagogen und Psychiatern zusammen, ergänzt durch Betroffene aus dem Betroffenenrat. Diese Vielfalt an Perspektiven soll helfen, ein vollständiges Bild der Missbrauchsfälle zu zeichnen. Die in den vergangenen Jahren durchgeführten Studien und Kommissionen in den verschiedenen Bistümern Deutschlands zeigen deutlich, dass die katholische Kirche und auch die evangelischen Gemeinschaften ihrer Verantwortung mehr denn je gerecht werden müssen.
So bleibt die Hoffnung, dass die anstehenden Schritte im Aufarbeitungsprozess nicht nur eine bessere Zukunft für die Kirche, sondern vor allem auch für die Betroffenen des sexuellen Missbrauchs bringen. Der Bericht aus Fulda ist dafür ein entscheidender Schritt.
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Ort | Fulda, Deutschland |
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