Kreisaustausch bei Berufsschulen: Ausbildung neu gestalten!
Die Kreise Hersfeld-Rotenburg und Werra-Meißner planen einen Austausch von Berufsschulklassen, um die duale Ausbildung in Hessen zu stärken.

Kreisaustausch bei Berufsschulen: Ausbildung neu gestalten!
In Hessen tut sich etwas im Bereich der dualen Ausbildung: Die Landkreise Hersfeld-Rotenburg und Werra-Meißner planen eine zukunftsweisende Vereinbarung zur Förderung von Berufsschulklassen. Diese Initiative, die ihren Ursprung im Hessischen Kultusministerium hat, soll dazu beitragen, Ausbildungsberufe, für die es vor Ort keine ausreichende Zahl an Auszubildenden gibt, wohnortnah anzubieten. Damit bekommt das Projekt „zukunftsfähige Berufsschule“ aus dem Kultusministerium einen praktischen Anstrich, das darauf abzielt, die duale Ausbildung in Hessen zu stärken
https://www.hna.de/lokales/witzenhausen/eschwege-ort28660/zwei-kreise-planen-berufsschulklassen-auszutauschen-93950264.html.
Der Landkreis Hersfeld-Rotenburg hat bereits grünes Licht für diese Vereinbarung gegeben. Der Schulausschuss im Werra-Meißner-Kreis diskutiert jedoch noch über die Details. Eine der Hauptmotivationen dahinter ist die Sorge um die Abwanderung von Berufsschulklassen in den Nachbarkreis. So könnte beispielsweise im Bereich der Bankkaufleute ein solches Szenario eintreten, das aber glücklicherweise durch eine Zunahme der Auszubildenden bei der Sparkasse abgewendet werden konnte.
Berufebündelung für die Zukunft
Ab dem Schuljahr 2026/2027 sollen im Werra-Meißner-Kreis folgende Berufe nach Hersfeld-Rotenburg verlagert werden:
- Zahnmedizinische Fachangestellte
- Friseur
- Koch (ab Fachstufe)
- Fleischer
- Fachverkäufer im Lebensmittelhandwerk (Schwerpunkt Fleischerei)
- Steuerfachangestellte
- Werkzeugmechaniker (ab Fachstufe)
Im Gegenzug sollen Berufe wie Tischler, Zerspanungsmechaniker sowie Maler und Lackierer aus Hersfeld-Rotenburg im Werra-Meißner-Kreis unterrichtet werden. Die Kreistagssitzung in Hersfeld-Rotenburg hat Anfang September einstimmig für diese weitreichende Vereinbarung gestimmt, mit dem Ziel, die Verlagerung ganzer Berufszweige in regionale Zentren zu verhindern.
Hessens Bildungspolitik im Fokus
Die hessische Landesregierung verfolgt seit 2023 ein Konzept, das die Standorte von Berufsschulen sichern soll. Diese Maßnahmen umfassen nicht nur eine Absenkung der Mindestklassengrößen, sondern auch die Eröffnung von möglichen Berufsschulzentren, um die Ausbildungsplätze im ländlichen Raum zu bewahren. Die Mindestanzahl an Schülern für Berufsschulklassen wurde angepasst:
| Ausbildungsjahr | Mindestanzahl an Schülern |
|---|---|
| 1. Jahr | 12 |
| 2. Jahr | 9 |
| 3. Jahr | 8 |
| 4. Jahr | 5 |
Die Umsetzung des Standortsicherungskonzepts beginnt am 1. August 2026. Damit möchte die Landesregierung sicherstellen, dass die Auszubildenden auch in ihrer Heimat bleiben können, solange die Mindestgröße erfüllt ist. Der Fokus liegt dabei besonders auf der Stärkung des ländlichen Raums und der Vermeidung von ungebremster Konzentration von Ausbildungsangeboten in den Ballungszentren
https://kultus.hessen.de/schulsystem/schulformen-und-bildungsgaenge/berufliche-schulen-studienqualifizierend/projekt-zukunftsfaehige-berufsschule.
Die nächsten Monate werden zeigen, wie sich diese neue Regelung auf die Ausbildungssituation in der Region auswirkt. Auf jeden Fall lässt sich sagen, dass die Verantwortlichen ein gutes Händchen haben, um für die Zukunft der dualen Ausbildung in Hessen zu sorgen.