Eschweger Künstlerinnen verwandeln zerkratzten Wagen in Kunstwerk!

Eschweger Künstlerinnen verwandeln zerkratzten Wagen in Kunstwerk!

Eschwege, Deutschland - Eschwege erlebt zurzeit eine aufregende Urban-Art-Aktion, die nicht nur kreativ, sondern auch eine Antwort auf Vandalismus ist. Zwei talentierte Künstlerinnen, Noëlle Behboud (42) aus Eschwege und Elli Owk (30) aus Kassel, haben sich zusammengetan, um das beschädigte Auto von Bettina, einer passionierten Open-Flair-Fan, in ein wahres Kunstwerk zu verwandeln. Dies geschah im Rahmen des Projekts „Flair My Car“, das am 31. Mai gestartet wurde und als Teil eines Gewinnspiels des Open-Flair-Veranstalters gedacht ist.

Die Voraussetzungen für die Teilnahme waren klar: Das Auto musste TÜV haben, fahrbereit sein und durfte auf keinen Fall eine „Rostlaube“ sein. Zudem musste der Besitzer für fünf Tage in Eschwege bleiben und das Open Flair besuchen. Bettina, die dieses Jahr zum 20. Mal bei dem beliebten Festival dabei ist, erhielt das beschädigte Fahrzeug nach einem Vandalenakt. So kam es zu der ungewöhnlichen Verschönerungsaktion, an der die Künstlerinnen mehr als 80 Stunden gearbeitet haben. Dies beinhaltete alles vom ersten Skizze über das Abkleben bis hin zum finalen Farbauftrag mit Graffitilack und einer Schicht Klarlack.

Ein farbenfrohes Design

Das Ergebnis kann sich sehen lassen! Der umgestaltete Seat Ibiza glänzt nun in knalligen Farben, geometrischen Mustern und Kalligrafie, wobei die Lieblingsfarben der Gewinnerin, lila und türkis, besonders im Fokus stehen. Während Noëlle Behboud sich auf eine wunderschöne Kalligrafie spezialisiert hat, bringt Elli Owk ihre Fähigkeiten in Tape-Art mit ein. „Wir haben schon an anderen Projekten zusammengearbeitet, etwa an der Verschönerung einer Mauer am Busbahnhof Eschwege“, erzählt Behboud. Der umgestaltete Seat wird während des Open Flair Festivals vor dem E-Werk ausgestellt, wo die beiden Künstlerinnen hoffen, dass weitere Künstler darauf ihre Unterschriften hinterlassen.

Ein Blick auf die Urban Art

Aber was macht Urban Art überhaupt so besonders? Ursprünglich als Ausdruck von Protest in den 1970er- und 80er-Jahren entstanden, hat sich Graffiti und Street Art seitdem stark gewandelt und ist mittlerweile in der Museumslandschaft angekommen. Die Doku-Serie „RE:VOLTE – Zwischen Protest und Vandalismus“ thematisiert genau diese Entwicklung und beleuchtet, wie Urban Art in Städten wie Berlin, Frankfurt und Hamburg sowohl von kommerziellen Interessen als auch gesellschaftlichen Veränderungen beeinflusst wird.

Eine zentrale Frage der Serie lautet: „Wem gehört die Stadt?“ Dabei werden auch die Herausforderungen der Künstler, insbesondere die zunehmende Sichtbarkeit weiblicher Urban Artists und die Komplexität von Gentrifizierung und Feminismus, intensiv betrachtet. Die Doku zeigt Projekte von Künstlerkollektiven und wird in drei Teilen von Hyberbole Medien für ARD Kultur veröffentlicht.

In Eschwege nutzen die beiden Künstlerininen ihre Fähigkeiten, um nicht nur ein beschädigtes Auto wieder aufleben zu lassen, sondern auch um ein Zeichen für Kreativität und Positivität zu setzen. Urban Art ist nicht nur eine Kunstform, sondern auch eine Möglichkeit, die Welt um uns herum zu kommentieren und zu verschönern. So wird aus einem Vandalenakt eine schöne, gemeinsame Geschichte von Kunst und Freundschaft, die nicht nur in den Straßen, sondern in den Herzen von Eschwegerinnen und Eschwegern Platz findet.

Für weitere Informationen über die Geschichte der Graffiti-Kunst und deren Entwicklung können Interessierte einen Blick auf Kunstplaza werfen.

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OrtEschwege, Deutschland
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