Brüder-Grimm-Schüler lernen Gebärdensprache: Ein Schritt zur Inklusion!

Brüder-Grimm-Schüler lernen Gebärdensprache: Ein Schritt zur Inklusion!

Reichensachsen, Deutschland - In einem lebendigen Austausch von Wissen und Wertvorstellungen haben die Brüder-Grimm-Schule in Eschwege und die Paul-Moor-Schule in Reichensachsen ein besonderes Werte-Projekt ins Leben gerufen. Es beschäftigt sich intensiv mit der Gebärdensprache und deren Bedeutung für die Integration gehörloser Schülerinnen und Schüler. Werra Rundschau berichtet, dass die Schüler der Paul-Moor-Schule den Klassenstufen fünf und sechs der Brüder-Grimm-Schule Einblicke in ihren Schulalltag geben. Hierbei zeigt sich, wie wichtig es ist, die Gebärdensprache als Kommunikationsmittel zu nutzen und wie bereichernd der Austausch für beide Schulen sein kann.

Ein Highlight der ersten Tage war die Vorstellungsrunde, bei der die Schülerinnen und Schüler ihre eigenen Namen in Form von individuellen Gebärden darstellten. Diese kreative Herangehensweise fördert nicht nur die Sprachkompetenz, sondern auch die soziale Interaktion unter den Schülern. Gemeinsam singen und gebärden die Schüler das Schullied der Paul-Moor-Schule – ein schöner Ausdruck der Zusammenarbeit und des Miteinanders.

Ein starkes Team für Werte und Demokratie

Die Projektwoche „Demokratie stärken und Werte (er)leben“, die an der Brüder-Grimm-Schule gestartet ist, wird von Lehrerinnen der BGS sowie Johanna Maier von der PMS geleitet. Unterstützung erhält das Projekt auch von Luca, einem Neuntklässler der BGS, der seine Erfahrungen und sein Engagement einbringt. Diese Zusammenarbeit zeigt, wie wertvoll gemeinsame Projekte für die Bildung und das soziale Lernen der Schüler sind.

Was sind die positiven Effekte dieser Initiative? Jürgen Dusel, der Beauftragte der Bundesregierung für die Belange behinderter Menschen, hebt die hohe Bedeutung der Gebärdensprache hervor. Diese Sprache ist nicht nur ein fundamentales Kommunikationsmittel für Gehörlose, sondern auch ein Schlüssel zur Förderung ihrer Autonomie. Bei einer zukünftigen Schaffung eines Schulfaches Gebärdensprache geht es um mehr als nur um Kommunikation; es geht um die Gleichstellung und das Verständnis für die Lebensrealitäten gehörloser Menschen. Die Integration der Gebärdensprache in die Lehrpläne könnte das Bildungsangebot deutlich bereichern und das soziale Miteinander stärken. Inklusion Nord zeigt, dass die Gesellschaft von dieser Inklusion enorm profitieren würde.

Barrierefreie Kommunikation für alle

Es gibt noch viel zu bedenken, wenn es um die barrierefreie Kommunikation an Schulen geht. Laut Berliner Senat haben hörbehinderte Eltern Anspruch auf Kommunikationshilfen, die ihnen den Kontakt mit Schulen erleichtern. Diese Unterstützungsangebote, wie Gebärdensprachdolmetscher, stellen eine wichtige Voraussetzung für eine erfolgreiche Inklusion dar. Berlin.de informiert, dass diese Hilfen oft kostenlos zur Verfügung gestellt werden, was die Teilhabe an Bildungsveranstaltungen erheblich erleichtert.

Das gesamte Projekt und die anstehenden Veranstaltungen sind eine wirkungvolle Antwort auf die Anforderungen einer inklusiven Gesellschaft. Ein Schulfest, das am Freitag, dem 13. Juni, von 14.30 Uhr bis 17 Uhr an der Brüder-Grimm-Schule stattfindet, wird die Ergebnisse der Projekttage präsentieren. Ob Schüler der PMS oder BGS, alle zeigen, dass es um mehr als nur die Vermittlung von Wissen geht – es geht um das Teilen von Werten und das Lernen voneinander.

Insgesamt hat die Zusammenarbeit zwischen diesen beiden Schulen das Potenzial, das Bewusstsein für die Gebärdensprache in der Schulbildung und die Gesellschaft als Ganzes zu schärfen. Ein Weg, der zeigt, wie man mit einem guten Händchen für Integration und Verständigung neue Maßstäbe setzen kann.

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OrtReichensachsen, Deutschland
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