Berufsschüler im Werra-Meißner-Kreis müssen ab 2026 in die Ferne reisen

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Im Werra-Meißner-Kreis müssen Auszubildende ab 2026 längere Wege zu Berufsschulen in Hersfeld-Rotenburg auf sich nehmen.

Im Werra-Meißner-Kreis müssen Auszubildende ab 2026 längere Wege zu Berufsschulen in Hersfeld-Rotenburg auf sich nehmen.
Im Werra-Meißner-Kreis müssen Auszubildende ab 2026 längere Wege zu Berufsschulen in Hersfeld-Rotenburg auf sich nehmen.

Berufsschüler im Werra-Meißner-Kreis müssen ab 2026 in die Ferne reisen

Die Bildung im Werra-Meißner-Kreis steht vor einem Umbruch. Ab August 2026 wird für viele Auszubildende der Weg zur Berufsschule länger, denn sie müssen künftig im benachbarten Kreis Hersfeld-Rotenburg zur Schule gehen. Der Kreistag hat einstimmig für eine öffentlich-rechtliche Vereinbarung gestimmt, die diese Änderung einleitet. Dies ist einen Schritt auf das Projekt „Zukunftsfähige Berufsschule“ des Hessischen Ministeriums für Kultus, Bildung und Chancen (HMKB) zurückzuführen. Angehende Fleischer, Fachverkäufer und Steuerfachangestellte müssen sich auf diese neue Situation einstellen, die bereits seit einigen Jahren für bestimmte Berufe wie Werkzeugmechaniker gilt, die in den Beruflichen Schulen im Kreis Hersfeld-Rotenburg unterrichtet werden.

Die Änderung resultiert aus einer neuen Landesverordnung, die trägerübergreifende Schulbezirke für Fachklassen festlegt. Insbesondere betrifft es auch Auszubildende, die bisher in Kassel unterrichtet wurden. Diese müssen sich ab sofort auf einen Wechsel nach Hersfeld-Rotenburg einstellen. Zudem verlangt das Ministerium Mindestzahlen von Schülern in den Klassen: 12 im ersten Ausbildungsjahr, 9 im zweiten, 8 im dritten und 5 im vierten Ausbildungsjahr. Wird diese Zahl nicht erreicht, gilt ein Aufnahmestopp für die betroffenen Berufsschulen ab dem 1. November 2024 und 2025. Dieser Schritt soll verhindern, dass ganze Berufszweige in regionale Zentren verlagert werden, was für die betroffenen Auszubildenden erhebliche Auswirkungen auf ihre Ausbildung und Mobilität haben könnte.

Berufsschule als Herausforderung

Die Kooperation mit Hersfeld-Rotenburg stellt für viele eine große Herausforderung dar. Ab dem 1. August 2026 werden Tischler und Zerspanungsmechaniker aus Hersfeld-Rotenburg in Eschwege unterrichtet, während Maler und Lackierer in Witzenhausen zur Schule gehen werden. Die Liste der Berufe, die aus dem Werra-Meißner-Kreis nach Hersfeld-Rotenburg wechseln, umfasst Zahnmedizinische Fachangestellte, Friseure, Steuerfachangestellte, Fleischer, Fachverkäufer im Lebensmittelhandwerk mit Schwerpunkt Fleischerei, Köche und Werkzeugmechaniker. Kritische Stimmen im Kreistag äußern bereits Bedenken über die Auswirkungen dieser Regelungen auf die Motivation zur dualen Ausbildung. Man fürchtet, dass die neuen Rahmenbedingungen viele junge Menschen abschrecken könnten.

Einige Vertreter fordern daher Unterstützung für ländliche Berufsschulen, um die Attraktivität der Ausbildung in diesen Regionen zu fördern. Die erhaltenen Bedenken zeigen, dass hier etwas Bewegung und vielleicht sogar eine Überarbeitung der Richtlinien notwendig ist, um den Bedürfnissen der jungen Menschen Rechnung zu tragen.

Die Veränderungen im Bildungssystem des Werra-Meißner-Kreises haben weitreichende Folgen für die Auszubildenden und deren zukünftige Berufschancen. Trotz aller Bedenken bleibt zu hoffen, dass die Kooperation mit dem Kreis Hersfeld-Rotenburg ein positives Kapitel für die berufliche Ausbildung der Region einleitet und die angehenden Fachkräfte bestmöglich auf ihren Berufsweg vorbereitet.