Kirchenkreissynode beschließt Zukunftsplan für Gebäude und Pfarrstellen

Kirchenkreissynode beschließt Zukunftsplan für Gebäude und Pfarrstellen

Schwalm-Eder-Kreis, Deutschland - In einer Sondersitzung der Kirchenkreissynode Schwalm-Eder am 26. Juni wurde eine wegweisende Entscheidung getroffen, die die zukünftige Struktur des Kirchenkreises maßgeblich beeinflussen wird. Im Fokus standen dabei der Gebäude- und Pfarrstellenplan, der von den Synodalen mit überwältigender Mehrheit angenommen wurde. So berichten die Kollegen von nh24, dass bei der Abstimmung 89 Ja-Stimmen, 9 Nein-Stimmen und 7 Enthaltungen verzeichnet wurden.

Aktuell umfasst der Kirchenkreis stolze 218 Kirchen und 80 Gemeindehäuser, die jedoch angesichts sinkender Mitgliederzahlen genauer unter die Lupe genommen werden müssen. Laut dem Vorsitzenden des Bauausschusses Dirk Schnurr gab es keinen Beschluss zur Schließung, was eine positive Nachricht für die Gemeinden darstellt. Zukünftig werden jedoch nur 88 Kirchen und 25 Gemeindehäuser als förderfähig eingestuft. Dieser Schritt ist Teil einer langfristigen Strategie, die darauf abzielt, die finanziellen Mittel der Landeskirche besser zu nutzen und gleichzeitig die kulturelle Bedeutung der Kirchen zu bewahren.

Reduzierung der Pfarrstellen

Ein zentrales Anliegen der Synode war die Reduzierung der Pfarrstellen von 68,5 auf 54 bis Ende 2031, gemäß den Vorgaben der Landeskirche. Dekan Norbert Mecke betonte, dass es das Ziel sei, so viele volle Stellen wie möglich zu erhalten, um den Gemeinden auch in Zukunft eine qualifizierte Seelsorge bieten zu können. Diese Überlegungen spiegeln sich auch in der Präsentation von Dekanin Sabine Tümmler wider, die weitere Reduzierungen in der Zukunft nicht ausschließen möchte.

Die Synodalen zeigten sich in ihren Reaktionen geteilter Meinung: Während einige auf die Notwendigkeit hinwiesen, die Pfarrstellen in den Gemeinden zu halten, gibt es auch Vorschläge, den Pfarrdienst über Gemeindegrenzen hinweg neu zu gestalten. Eine diesbezügliche Entscheidung wird auf einer der beiden Synoden im Jahr 2025 getroffen. Bis dahin sollen die verschiedenen Umsetzungsvarianten in den Gemeinden ausreichend diskutiert werden.

Strategien für die Zukunft der Kirchen

Die Herausforderungen, vor denen die Kirchen in Deutschland stehen, sind laut der Wüstenrot Stiftung, vor allem durch die sinkenden Gemeindegliederzahlen und hohe Instandhaltungskosten gekennzeichnet. Lösungsansätze könnten in der Zusammenlegung von Gemeinden oder sogar der Schließung von Kirchengebäuden liegen. Dies könnte allerdings auch den Verlust sozialer Angebote und Möglichkeiten zur Gemeinwesenarbeit zur Folge haben – ein kritischer Punkt, der in der Synode ebenfalls diskutiert wurde.

Umso wichtiger ist es, kreative Ansätze zu finden und das wirtschaftliche Potenzial von Kirchengebäuden zu erkennen. Die „Hessentagkirche“ etwa erfreute sich der großen Beliebtheit: Über 30.000 Besucherinnen und Besucher erlebten dort ein Angebot, das von Musik über Tanz bis Theater reichte und zeigt, wie vielseitig Kirche sein kann. Die beteiligten Ehrenamtlichen haben hier ganze Arbeit geleistet und das Projekt als ein Gemeinschaftsprojekt des Kirchenkreises ins Leben gerufen.

Insgesamt stehen die Zeichen für die Kirchen des Schwalm-Eder-Kreises auf Veränderung, wobei die Kirchenleitung alles daran setzt, diese Evolution so verträglich und zukunftsorientiert wie möglich zu gestalten. Präses Hartmut Paul verabschiedete die Synodalen mit einem Segen und hoffnungsvollen Ausblicken auf die kommenden Herausforderungen und Chancen.

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OrtSchwalm-Eder-Kreis, Deutschland
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