Junge Bande betrügt Senioren: 200.000 Euro durch Schockanrufe!
Junge Bande betrügt Senioren: 200.000 Euro durch Schockanrufe!
Kassel, Deutschland - In einem schockierenden Prozess, der am 23. Juli 2025 in Kassel begonnen hat, steht ein erst 19-jähriger Angeklagter wegen gewerbsmäßigen Bandenbetrugs vor Gericht. Er wird beschuldigt, zusammen mit drei Komplizen ältere Menschen um rund 200.000 Euro betrogen zu haben. Die Betrugsmasche, die sich als besonders perfide herausgestellt hat, umfasste sogenannte Schockanrufe, bei denen die Opfer über angebliche Unfälle von Verwandten informiert wurden. Während dieser Anrufe wurden die Senioren mit Gefängnisstrafen bedroht, falls sie keine Kaution zahlen würden, berichtet die Hessenschau.
Der 19-Jährige, der bei diesen Machenschaften als „Abholer“ fungierte, erhielt pro erfolgreicher Abholung 1.000 Euro. Er war an insgesamt acht Betrugsaktionen beteiligt, von denen sieben erfolgreich verliefen. Allerdings endete seine „Karriere“ abrupt, als er bei der achten Übergabe von der Polizei festgenommen wurde. Eine 71-jährige Kasselerin hatte die Betrugsmasche durchschaut und eine Falle für die Täter gestellt. Während sie den Betrüger am Telefon hielt, informierte ihr Mann die Polizei, die dann während der fingierten Übergabe zuschlug.
Mutige Seniorin als Heldin
Für ihren mutigen Einsatz wurde die Seniorin später von der Polizei für ihre Zivilcourage ausgezeichnet. Der Angeklagte selbst stritt seine Tat nicht ab, gab jedoch an, keinerlei Bewusstsein für die kriminelle Natur seines Handelns gehabt zu haben. Er beschrieb sich selbst als „Marionette“ und betonte, dass er das Geld dringend für seine Familie in Polen gebraucht habe.
Der Prozess wird am 24. Juli fortgesetzt, wo ein Sachverständiger aussagen wird. Die Polizei in Hessen warnt immer wieder vor solchen Schockanrufen, die verstärkt gegen Senioren gerichtet sind. Die kriminellen Machenschaften sind nicht neu: Die Betrüger nutzen verschiedene Methoden, um ihre Opfer unter Druck zu setzen und zur schnellen Herausgabe von Geld oder Wertsachen zu bewegen. Oft stecken hinter den Anrufen falsche Verwandte oder Polizeibeamte, die die Anrufer zur sofortigen Geldübergabe drängen. Häufig berichten sie von Verkehrsunfällen, die nur bar bezahlt werden können, oder von vermeintlichen Straftaten, für die eine Kaution gefordert wird, so die Website der Polizei Polizei-Beratung.
Wie man sich schützen kann
Um sich vor solchen Betrugsversuchen zu schützen, empfiehlt die Polizei mehrere Maßnahmen. Bei Unsicherheit sollte man die Notrufnummer 110 wählen und nicht auf Rückrufangebote reagieren. Es ist ratsam, Gespräche abzubrechen, wenn man sich unter Druck gesetzt fühlt und stattdessen Angehörige unter der bekannten Nummer zu kontaktieren. Wichtiger Sicherheitshinweis: Persönliche oder finanzielle Informationen sollten niemals am Telefon preisgegeben und kein Geld oder Wertsachen an unbekannte Personen übergeben werden.
Zum Glück gibt es immer wieder Personen, die den Betrügern das Handwerk legen und andere schützen können, wie die mutige Kasselerin, die in diesem Fall entscheidend zur Festnahme beigetragen hat.
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Ort | Kassel, Deutschland |
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