Heißluftballone in Kassel: Die letzten Gleichen ihrer Art?

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Heißluftballone in Hofgeismar sind seltener geworden. Uwe Orth spricht über den Rückgang und zukünftige Perspektiven.

Heißluftballone in Hofgeismar sind seltener geworden. Uwe Orth spricht über den Rückgang und zukünftige Perspektiven.
Heißluftballone in Hofgeismar sind seltener geworden. Uwe Orth spricht über den Rückgang und zukünftige Perspektiven.

Heißluftballone in Kassel: Die letzten Gleichen ihrer Art?

In der Region Kassel ist der Anblick von Heißluftballonen am Himmel zur Seltenheit geworden. Uwe Orth, ein erfahrener Luftfahrtunternehmer aus Immenhausen, beleuchtet diesen Trend und bestätigt den Rückgang an aktiven Ballonen. Während vor 15 bis 20 Jahren die Luftfahrtlandschaft noch gänzlich anders aussah, sind heute deutlich weniger Heißluftballone unterwegs. Der Boom der 1990er Jahre, der zu größeren Ballonen und Körben führte, scheint mittlerweile Geschichte zu sein. Orth hebt hervor, dass Vereine inzwischen keine Passagiere mehr transportieren dürfen, was die Anzahl der Ballonfahrten zusätzlich einschränkt.

Obwohl die Nachfrage nach Ballonfahrten ungebrochen ist, gibt es das Problem der Sichtbarkeit. Das bedeutet, dass weniger Menschen aktiv Interesse zeigen, weil sie die Ballone seltener sehen. „Es fehlt einfach an Nachwuchs und die Ausbildung neuer Piloten ist sehr zeitintensiv“, erklärt Orth. Diese Herausforderung hat zur Folge, dass er alleine als Anbieter von Ballonfahrten in der Region fungiert und plant, sich nächstes Jahr zur Ruhe zu setzen. Um die Tradition der Ballonfahrten fortzuführen, wäre eine Übergabe an einen lizenzierten Nachfolger nötig.

Herausforderungen für die Zukunft

Was den Betrieb von Heißluftballonen betrifft, so sind diese nur zu bestimmten Zeiten möglich: morgens nach Sonnenaufgang und abends vor Sonnenuntergang. Orth hat im Laufe seiner Karriere bereits eine Alpenüberquerung durchgeführt und hegt Pläne, an größeren Ballonfestivals in Europa teilzunehmen. „Wir dürfen die Entwicklungen nicht aus den Augen verlieren. Ich glaube nicht, dass Heißluftballone aussterben werden, vielmehr sehe ich Potenzial für deutschlandweite Tourneen“, führt der Unternehmer aus.

Ein Heißluftballon mit zehn Passagieren bringt es auf ein Gewicht von etwa 1600 Kilo und erreicht Geschwindigkeiten zwischen 8 und 25 km/h. Besonders beeindruckend sind die Höhen von 150 bis 1000 Metern, die durch den Einsatz von 180 bis 200 Litern Propangas pro Stunde erreicht werden. Dabei besteht die Ballonhülle aus ca. 1600 Quadratmetern Stoff, verteilt auf etwa 600 Stoffteile. Damit können auch größere Gruppen mitreisen, was wie ein zweischneidiges Schwert wirkt: Einerseits ermöglichen diese größeren Körbe den Transport von mehr Passagieren, andererseits führt es zur Reduzierung der Gesamtzahl an Ballonfahrten.

Das Ballonteam Thomsen – ein neues Gesicht in der Szene

Mit solch engagierten Akteuren in der Luftfahrt könnte die Szene vielleicht doch noch neue Impulse erhalten. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Zukunft der Heißluftballonfahrten in Hessen gestalten wird. Trotz der Herausforderungen, die der jetzige Trend mit sich bringt, ist die Faszination für das Fliegen von Ballonen nach wie vor groß.