Harleshausen lehnt Hospiz-Neubau ab: Natur-Idylle in Gefahr!
In Harleshausen lehnt der Ortsbeirat den Neubau eines Hospizes am Geilebach ab, was Bedenken zum Naturschutz aufwirft.

Harleshausen lehnt Hospiz-Neubau ab: Natur-Idylle in Gefahr!
In Harleshausen wird seit geraumer Zeit über den Neubau eines Hospizes am Geilebach diskutiert. Nun hat der Ortsbeirat einstimmig beschlossen, die Bebauung der Geilebachaue abzulehnen. Dieser Beschluss ist zwar nicht bindend, sendet jedoch ein starkes Signal an die Kasseler Stadtverordnetenversammlung. Der Vorschlag zur Ablehnung fand Unterstützung bei den Mitgliedern der SPD, Grünen und Linken, während sich zwei Vertreter der CDU enthielten. Die Pläne für das Hospiz wurden erstmals im Oktober 2022 im Ortsbeirat behandelt und laufen seitdem ins Stocken. Laut HNA haben sich bereits 800 Menschen gegen das Projekt ausgesprochen. Diese Sorgen werden unter anderem von der Oberen Naturschutzbehörde unterstützt, die von einer Bebauung aufgrund erheblicher negativer Auswirkungen auf das Klima abgeraten hat.
Während die Pläne für das Hospiz darauf abzielen, den letzten Tagen der Bewohner:innen einen naturverbundenen Rahmen zu bieten, sieht eine Bürgerinitiative hier eine potenzielle Gefährdung des idyllischen Standorts. Naturschützer und Anwohner äußern Bedenken, dass die Rodung von Baum- und Strauchstreifen sowie die mögliche Flächenversiegelung negative Folgen für das lokale Ökosystem haben könnten. Allem Anschein nach haben Diakonie und Stadt Kassel kein großes Interesse an der Suche nach alternativen Standorten, was kritisiert wird. Die Bürgerinitiative fordert mehr Transparenz und Mitarbeit bei der Entscheidungsfindung. Wie die Hessenschau berichtet, wurde der Standort als einzig geeigneter für das Projekt erachtet, obwohl das ehemalige Diakonissenkrankenhaus ebenfalls in Betracht gezogen wurde.
Widersprüchliche Meinungen und Widerstand
Die Betreiber des Hospizes, die Evangelische Altenhilfe Gesundbrunnen aus Hofgeismar, haben den Rückhalt für ihr Vorhaben betont. Geschäftsführer Ralf Pfannkuche verwies darauf, dass ursprünglich zwölf Plätze für unheilbar kranke Menschen geplant waren, diese jedoch auf zehn reduziert wurden. Er stellte klar, dass trotz zur Verfügung stehender Alternativen keine geeigneten Standorte gefunden wurden. In der Diskussion stellte Ortsvorsteher Wintersperger die Perspektive des Naturschutzes in den Fokus und betonte die Notwendigkeit, das Bachauenbiotop zu schützen, anstatt nur die wirtschaftlichen Vorteile eines neuen Bauprojekts zu betrachten.
Das Bauvorhaben soll nicht nur Platz für die Bewohner bieten, sondern auch die Natur als Teil des Hospizkonzepts integrieren. Kasseler Stadtbaurätin Simone Fedderke verteidigte das Projekt, indem sie darauf hinwies, dass es außerhalb von Renaturierungsgebieten liege und keine Hochwassergefahr bestehe. Trotz des Widerstands, der insbesondere von Seiten der Anwohner und Naturschützer kommt, sieht die Stadt keine weiteren Flächen in Kassel, die den Anforderungen eines Hospizes genügen würden.
Die endgültige Entscheidung über den Standort steht noch aus. In einer Zeit, in der der Naturschutz und die Flächenversiegelung zu zentralen Themen der Stadtpolitik avancieren, könnte das Vorhaben ein Präzedenzfall für zukünftige Bauprojekte werden. Die Diskussion über das Hospiz am Geilebach zeigt, wie komplex die Balance zwischen menschlicher Erfordernis und ökologischem Schutz wirklich ist.