Butzbach erhält Auszeichnung: Ort der Demokratiegeschichte wird gefeiert!
Am 11. Dezember 2025 wird Butzbach als „Ort der Demokratiegeschichte“ ausgezeichnet. Die Feier findet im Museum statt.

Butzbach erhält Auszeichnung: Ort der Demokratiegeschichte wird gefeiert!
Butzbach, die Stadt in Hessen, die für ihre tiefen Wurzeln in der Geschichte der Demokratie bekannt ist, darf sich nun über eine besondere Auszeichnung freuen. Am Donnerstag, dem 11. Dezember 2025, verleiht die Bundesstiftung Orte der deutschen Demokratiegeschichte die Plakette „Ort der Demokratiegeschichte“ an die Stadt. Die festliche Zeremonie beginnt um 18:00 Uhr im Stadtmuseum in der Färbgasse 16. Bereits ab 17:30 Uhr sind die Türen geöffnet und der Eintritt ist frei. Das Engagement Butzbachs für Demokratie und Teilhabe wird in dieser Anerkennung gebührend gewürdigt.
Das Highlight der Auszeichnung ist die Würdigung der kontinuierlichen Projekte zur Demokratieförderung in Butzbach. Die Stadt hat sich über viele Jahre hinweg gemeinsam mit Vereinen, Schulen, Unternehmen und Ehrenamtlichen aktiv für ein offenes und tolerantes Miteinander eingesetzt. Dabei knüpft Butzbach eng an die Tradition von Friedrich Ludwig Weidig an, einem bedeutenden Kämpfer für Freiheit und Demokratie, der vor rund 200 Jahren in der Region aktiv war.
Friedrich Ludwig Weidig: Ein Pionier der Demokratie
Wer ist dieser Friedrich Ludwig Weidig, der für die Zukunft Butzbachs so prägend war? Geboren am 15. Februar 1791 in Oberkleen, war Weidig nicht nur Lehrer, sondern auch als Pastor und Journalist tätig. Er gilt als zentrale Figur des Vormärz und als Pionier der Revolution von 1848 in Deutschland. Weidig, der Zeit seines Lebens für die Freiheit kämpfen musste, starb am 23. Februar 1837 in Darmstadt, nachdem er zwei Jahre lang Folter im Arresthaus erlitten hatte. Seine letzten Briefe an die Frau wurden von den Ermittlern zurückgehalten, und viele seiner Freunde bezeichneten ihn als Freiheitskämpfer, wenngleich sein Grabstein von den Behörden zugemauert wurde.
Butzbach trägt seit 2011 den Namen „Friedrich-Ludwig-Weidig-Stadt“, eine Hommage an seine Bestrebungen und seinen unermüdlichen Einsatz für die Rechte der Bürger. In diesem Jahr feierte die Stadt den 186. Todestag Weidigs mit einer besonderen Veranstaltung im Museum, bei der zahlreiche Programmpunkte, darunter musikalische Darbietungen und Lesungen, geboten wurden. Dagmar Storck präsentierte Auszüge aus Weidigs Briefen und Gedichten, ergänzt durch theatralische Beiträge, die sein Wirken aufzeigten.
Das Museum als Lernort
Das Museum der Stadt Butzbach spielt eine zentrale Rolle als Lern- und Erinnerungsort. Die neue Dauerausstellung „Auf den Spuren Weidigs“ beleuchtet in detailreich ausgestellten Inhalten die Zeit vor der Deutschen Revolution von 1848/49 und das Leben Weidigs in Butzbach. Diese Ausstellung wurde federführend durch die Stiftung Orte der deutschen Demokratiegeschichte gefördert und trägt dazu bei, die Geschichte der Demokratie in Deutschland lebendig zu halten.
Der Eintritt zur Verleihung und zur anschließenden Vernissage am 11. Dezember 2025 ist kostenfrei, und es ist zu erwarten, dass viele Bürger aus Butzbach und Umgebung kommen, um an diesem geschichtsträchtigen Moment teilzuhaben.
In Zeiten, in denen das Thema Demokratie und Partizipation wichtiger denn je ist, zeigt Butzbach vor, wie man eine gelebte Kultur der Freiheit ins Herz der Gemeinschaft trägt. Die Stadt ist nicht nur nostalgischer Ort der Vergangenheit, sondern aktiver Gestalter einer demokratischen Zukunft.