Klimawandel verändert die Heimat der Spinnenläufer – Glücksbringer im Bad!
Spinnenläufer breiten sich durch den Klimawandel nach Hessen aus. Entdecken Sie die faszinierenden Eigenschaften dieser nützlichen Art.

Klimawandel verändert die Heimat der Spinnenläufer – Glücksbringer im Bad!
Ein kleiner Junge sorgte in seiner Familie für Aufregung, als er einen überdimensionierten Spinnenläufer im Bad entdeckte. Cornelia Götz berichtete über diese beachtliche Sichtung, die als vollkommen genau und nicht übertrieben angesehen wird. Solche Spinnen, die auch als Scutigera coleoptrata bekannt sind, faszinieren viele, insbesondere weil sie nachtaktiv sind und sich als nützlich erweisen, indem sie sich von Ameisen und Silberfischen ernähren. Sabine De Clercq hebt zudem hervor, dass diese Spinnenart in Südfrankreich sogar für Glück steht. Es drängt sich die Frage auf, wie es zu diesen Sichtungen kommt und was der Klimawandel damit zu tun hat.
Die Veränderungen des Klimas führen dazu, dass sich Spinnenläufer zunehmend nach Norden ausbreiten. Diese Tiere bevorzugen warme Temperaturen und können sich bereits bei durchschnittlichen 16 °C im Mai und Juni an einem Ort etablieren. In der Oberrheinebene sind sie mittlerweile regelmäßig anzutreffen und haben sich vor allem entlang warmen Gewässern verbreitet. Auch in den letzten Jahrzehnten wurden ihre Sichtungen in Deutschland immer häufiger dokumentiert, so etwa in Karlsruhe seit den 1980er Jahren. Man muss bedenken, dass ihre ursprüngliche Heimat im östlichen Mittelmeerraum liegt und sie vermutlich vor etwa 10.000 Jahren über die Alpen nach Norden wanderten.
Die Lebensweise der Spinnenläufer
Spinnenläufer haben eine Lebensspanne von bis zu sechs Jahren und beginnen erst mit drei Jahren mit der Fortpflanzung. Diese harmlosen und nützlichen Kreaturen sind wichtig für das Ökosystem, weil sie dazu beitragen, die Population von anderen Schädlingen in Schach zu halten. Besonders häufig sieht man sie an sonnigen Stellen, etwa auf Weinhängen, wo sie ihre bevorzugte Umgebung finden.
Das Bild der Spinnen könnte sich jedoch in den kommenden Jahren verändern. Studien zeigen, dass der Klimawandel nicht nur das Verbreitungsgebiet der Spinnenläufer beeinflusst, sondern auch die Biomasse anderer Spinnenarten, wie der Wolfspinnen, erhöht. Letztere, die etwa in der Arktis verbreitet sind, zeigen, dass eine wärmere Umgebung zu einer höheren Nachkommenschaft führt und somit das gesamte Ökosystem beeinflussen könnte. Diese Veränderungen können die Zersetzung von Permafrostböden beschleunigen und Treibhausgase freisetzen, was die Erderwärmung weiter verstärken könnte.
Ein Appell an die Menschheit
Angesichts dieser Entwicklungen ist es essenziell, Spinnenläufer nicht zu töten. Diese Tiere sind eine Bereicherung für unsere Umgebung, und ihre Rolle im Ökosystem wird oft missverstanden. Sabine De Clercq macht deutlich, dass unser Umgang mit diesen Geschöpfen weitreichende Konsequenzen haben könnte. Der Klimawandel bringt viele Herausforderungen mit sich, darunter die Veränderung von Lebensräumen und Artenverteilungen, und wir müssen unser Verhalten überdenken, um das natürliche Gleichgewicht zu erhalten.
In dieser Zeit, in der extreme Wetterereignisse und Veränderungen vielfach zu beobachten sind, stellt sich die Frage, wie wir unser Handeln anpassen können. Die Sichtung eines Spinnenläufers könnte bald eine alltägliche Begebenheit werden, die uns an die Herausforderungen des Klimawandels erinnert. Bleibt zu hoffen, dass wir ein gutes Händchen im Umgang mit unserer Natur entwickeln und die kleinen Helfer in unserem Alltag schätzen lernen.