Wetteraukreis: Rückgang der Geflüchteten und schwindender Wohnraum!

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Der Wetteraukreis informiert über die aktuelle Flüchtlingssituation, Ehrenamtliche Unterstützung und Wohnraummangel.

Der Wetteraukreis informiert über die aktuelle Flüchtlingssituation, Ehrenamtliche Unterstützung und Wohnraummangel.
Der Wetteraukreis informiert über die aktuelle Flüchtlingssituation, Ehrenamtliche Unterstützung und Wohnraummangel.

Wetteraukreis: Rückgang der Geflüchteten und schwindender Wohnraum!

In der Wetterau hat sich die Situation der Geflüchteten in den letzten Jahren erheblich verändert. Landrat Jan Weckler und Kreisbeigeordnete Marion Götz bedankten sich kürzlich bei den engagierten Flüchtlingshelfern, die über ein ganzes Jahrzehnt hinweg unermüdlich Unterstützung geleistet haben. Dank ihrer Hilfe gibt es nun keinen Notstand mehr, und die Anzahl der neu ankommenden Menschen hat merklich abgenommen. 2022 wurden noch 4900 Geflüchtete registriert, 2023 waren es nur noch 2600 und für 2024 erwartet man lediglich 1500 Neuankömmlinge. Für dieses Jahr wird mit rund 512 Geflüchteten gerechnet, was einen klaren Rückgang darstellt. FNP berichtet, dass die Hauptfluchtursprungsländer Afghanistan, Ukraine und Syrien sind.

Die Situation vor Ort hält spezielle Herausforderungen bereit. Die einzige Erstaufnahme-Einrichtung der Region, die Ray-Kaserne in Friedberg, bietet eine erste Gesundheitsprüfung sowie Unterstützung bei Behördengängen, wie etwa der Konto-Eröffnung. Danach werden die Geflüchteten in andere Gemeinschaftsunterkünfte weiterverlegt. Die Kapazitäten im Wetteraukreis betragen insgesamt 3550 Plätze, von denen etwa 70 Prozent derzeit belegt sind. Dies ist von großer Bedeutung, da am 30. September 7248 Geflüchtete in der Region leben, davon alleine 4709 aus der Ukraine.

Herausforderungen und Lösungen

Die Verteilung der Geflüchteten innerhalb des Wetteraukreises zeigt eine bunte Mischung: 34 % stammen aus Afghanistan, 14 % aus der Ukraine und 10 % aus Syrien, gefolgt von anderen Herkunftsländern wie der Türkei und Somalia. Während die Ausländerbehörde die Aufnahmeprozesse erfolgreich digitalisiert hat, bleibt der Bedarf an Wohnraum weiterhin hoch. Rund 60 % der Wohnheim-Bewohner mit Aufenthaltsstatus suchen dringend nach einer Wohnung, was die Dringlichkeit der Situation unterstreicht.

Um diese Herausforderungen anzugehen, haben Landrat Weckler und Götz einen „Aktionsplan Integration“ ins Leben gerufen. Zeyneb Nazan Isfen koordiniert die Maßnahmen in der Fachstelle Migration Steuerung, die Teil des Fachbereichs Jugend und Soziales ist. Hierbei wird auch eine Integrationskonferenz angestrebt, bei der Betroffene, Schulen, Anbieter von Erwachsenenbildung sowie Arbeitgeber zusammenkommen sollen, um Lösungen zu finden und die Integration voranzutreiben.

Begleitende Angebote und Kritik

Parallel dazu gibt es einige zusätzliche Angebote für die Geflüchteten. Das Jobcenter unterstützt sie aktiv bei der Arbeitssuche während des Sprachunterrichts. Ein besonderes Augenmerk liegt auf der Einführung der Bezahlkarte für Geflüchtete, von der schon 320 Karten ausgegeben wurden. Dies beschleunigt den Zugang zu finanziellen Mitteln, hat aber auch kritische Stimmen laut werden lassen: Einige Mitarbeiter empfinden den Aufwand als unnötig und die Kosten als hoch.

Zusätzlich gibt es einen dringenden Bedarf an Sprachkursen und Therapieplätzen, insbesondere für traumatisierte Geflüchtete. Ab Sommer 2026 sollen minderjährige Geflüchtete mit Aufenthaltsgestattung zudem eine Krankenkassenkarte erhalten, um den Zugang zu medizinischer Versorgung zu erleichtern.

Zusammengefasst zeigt sich, dass der Wetteraukreis in einem wachsenden Spannungsfeld zwischen sinkenden Zahlen der Geflüchteten und einem akuten Mangel an Wohnraum steht. Die kommenden Monate werden zeigen, inwieweit die gesetzten Maßnahmen Wirkung zeigen können und ob die Region mit neuen Ansätzen der Integration ein gutes Händchen beweisen kann. Wetteraukreis.de berichtet über die strukturierte Betreuung der Geflüchteten und die weiteren notwendigen Schritte zur Verbesserung der Lage.