Frankenbergs Ehrenfriedhof: Mahnmal für die letzten Bombenopfer 1945

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Erfahren Sie mehr über den Ehrenfriedhof in Frankenberg, der an die Opfer der Bombenangriffe von 1945 erinnert.

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Erfahren Sie mehr über den Ehrenfriedhof in Frankenberg, der an die Opfer der Bombenangriffe von 1945 erinnert.

Frankenbergs Ehrenfriedhof: Mahnmal für die letzten Bombenopfer 1945

Am 6. September 1959 wurde in Frankenberg ein Ehrenfriedhof eingeweiht, der an die tragischen Schicksale der Opfer des Zweiten Weltkriegs erinnert. Bei dieser feierlichen Zeremonie war der hessische Innenminister Heinrich Schneider anwesend. Der Friedhof würdigt insgesamt 131 Menschen, darunter Zwangsarbeiter und Kinder, die im Zuge der Bombenangriffe auf die Stadt ihr Leben verloren haben. Besonders wird das sieben Meter hohe Sandsteinkreuz hervorgehoben, das von Pionieren der Bundeswehr errichtet wurde.

Der letzte der Bombenopfer, Karl-Ludwig Strauch, fand im Oktober 1959 seine letzte Ruhestätte auf dem Friedhof. Es ist ein Denkanstoß, dass rund 95 Menschen allein bei den Angriffen im März 1945 ums Leben kamen, wobei der erste Angriff am 12. März insbesondere viele russische Kriegsgefangene und Zwangsarbeiter im Thonet-Werk traf. Ein Teil der Opfer konnte nicht identifiziert werden, was sich in den Namenstafeln widerspiegelt. Hier stehen Begriffe wie „unbekannter Ostarbeiter“, die von den schrecklichen Umständen jener Zeit zeugen.

Persönliche Schicksale

Die Schicksale derjenigen, die überlebt haben, sind ebenso bewegend. Luise Bittner, die den Angriff überlebte, stellte Kinderfotos von dem jüngsten Bombenopfer, Agnes Klara Nolte, zur Verfügung. Agnes, geboren am 27. Juni 1938, starb bei einem Luftangriff. Diese personalisierten Erinnerungen verbinden Geschichte mit Menschlichkeit und machen deutlich, dass hinter jedem Namen eine eigene Geschichte steht.

Ein weiterer bewegender Moment ereignete sich 2016, als Joy Thonet, Seniorchefin des Thonet-Werks, die Gräber der Bombenopfer besuchte. Begleitet wurde sie von Martin Ranft, einem ehemaligen Thonet-Lehrling, der als Zeitzeuge die Erinnerungen an diese tragischen Ereignisse lebendig hielt. Gedenktafeln auf dem Ehrenfriedhof erinnern auch an verwundete Angehörige der Wehrmacht, die einst in einem Lazarett in Frankenberg untergebracht waren.

Erinnerungen an Bombenangriffe

Die Erlebnisse der Geschwister Maria-Luise und Alfred Müller aus Heessen geben weitere Einblicke in die Schrecken der Luftangriffe, die auch andere Regionen des Landes trafen. Während eines Luftangriffs auf die Zeche Sachsen am 16. Februar 1945 suchten sie mit ihrer Mutter Schutz in einem Stollen, der für die Angestellten der Zeche angelegt war. In diesem engen Raum, der bereits mit Menschen gefüllt war, warteten sie stundenlang auf Hilfe, während die Bomben den Stollen zum Einsturz brachten. Die Geschwister waren neun Stunden eingesperrt, bevor die Grubenwehr sie rettete, und dieser traumatische Vorfall hat ihre Erinnerungen und ihr Leben stark geprägt.

Der schwerste Angriff auf die Zeche Sachsen fand am 27. März 1945 statt, bei dem 157 Menschen ums Leben kamen, darunter viele russische Kriegsgefangene. Diese Ereignisse zeigen, dass die Luftangriffe nicht nur geografisch, sondern auch menschlich verheerende Auswirkungen hatten und die Erinnerungen an diese Zeit noch lange nach der Befreiung präsent sind.

Die Einweihung des Ehrenfriedhofs in Frankenberg und die Geschichten über die Überlebenden machen deutlich, wie wichtig es ist, die Erinnerung an die Opfer wachzuhalten und die Lehren aus der Vergangenheit nicht zu vergessen. Der Frieden, für den viele gekämpft haben, sollte stets gewahrt bleiben.

Für weitere Informationen über die Geschichten der Bombenangriffe und die Erinnerungen der Überlebenden besuchen Sie die Artikel von HNA und WA.