Frauen lernen Deutsch: Alltagssprache spielerisch im Stadtteilzentrum!

Frauen lernen Deutsch: Alltagssprache spielerisch im Stadtteilzentrum!

Maintal, Deutschland - Im Stadtteilzentrum in Bischofsheim findet ein bemerkenswertes Projekt statt, das Frauen aus verschiedenen Ländern dabei unterstützt, die deutsche Sprache zu erlernen. Mit dem Angebot „Deutsch für jeden Tag“ kommen wöchentlich fünf Frauen zusammen, um in einer entspannten und angstfreien Atmosphäre ihre Deutschkenntnisse zu verbessern. Die Teilnehmerinnen, darunter Banafsheh Madjidi aus Afghanistan und Valentyna Javorska aus der Ukraine, haben bereits einen A2-Deutsch-Kurs absolviert, sprechen im Alltag jedoch nur selten Deutsch. Dagmar Klein, die das Programm ehrenamtlich leitet, hat ein gutes Gespür dafür, wie den Frauen geholfen werden kann, alltägliche Sprachbarrieren zu überwinden.

Die Treffen finden dienstags von 11 bis 13 Uhr statt und bieten den Frauen die Möglichkeit, sich in geselliger Runde auszutauschen. Neben spielerischen Elementen wie Zahlenbingo und Laufdiktat wird insbesondere auf die gesprochene Sprache geachtet. „Mir ist wichtig, dass sich die Frauen wohlfühlen und ermutigt werden, zu sprechen“, so Klein, die als frühere Erzieherin bereits viel Erfahrung im Umgang mit Menschen hat. Die Teilnahme an diesen Treffen hilft den Frauen, den gewohnten Alltag hinter sich zu lassen und sprachliche Hürden leichter zu meistern.

Integration durch Sprache

Durch solche Programme wird deutlich, wie wichtig die sprachliche Integration für den erfolgreichen Start in das Leben in Deutschland ist. Eine Studie des BAMF hebt hervor, dass Motivation und Lerngelegenheiten entscheidend für den Erfolg im Spracherwerb sind. Insbesondere Frauen, die sich aktiv für ihre Sprache engagieren und Zusammenhänge zur deutschen Kultur schaffen, zeigen größere Fortschritte. Sprachanwendung sowohl im Kurs als auch im Alltag hat sich als wichtiger Faktor herausgestellt, um elegant durch die Herausforderungen des Lebens in einem neuen Land zu navigieren.

Die Bundesregierung setzt ebenfalls auf verschiedene Maßnahmen zur Sprachförderung und Integration. Laut einer Übersicht des BMFSFJ sind insbesondere Programme zur Unterstützung von Frauen und Kindern von großer Bedeutung. Hilfreiche Initiativen sind unter anderem Patenschaftsprogramme, die einen wichtigen Beitrag zur gesellschaftlichen Teilhabe und zum Bildungserwerb leisten. Darüber hinaus wird die Integration von Frauen durch spezifische Projekte, wie das Programm „Stark im Beruf“, das Mütter mit Migrationshintergrund unterstützen soll, gefördert.

Sprachliche Hürden überwinden

Wie wichtig es ist, sprachliche Barrieren abzubauen, zeigt sich auch in den konkreten Herausforderungen der Teilnehmerinnen. So hat die Chemieingenieurin Valentyna Javorska Schwierigkeiten, bei Arztbesuchen zu kommunizieren, was in ihrem Alltag eine echte Hürde darstellt. Klein betont die Bedeutung der Kommunikation in solchen Situationen und führt mit den Frauen Rollenspiele durch, um sie auf den Ernstfall vorzubereiten. Sprachliche Unterschiede, wie die Abwesenheit von Umlaute im Persischen oder Artikel im Türkischen, erschweren das Erlernen der deutschen Sprache zusätzlich.

Diese persönlichen Geschichten spiegeln wider, wie individuell der Lernprozess ist und wie biografische Faktoren eine Rolle spielen können. Dagmar Klein führt persönliche Vorgespräche mit den Teilnehmerinnen, um ein respektvolles Verständnis für ihre Lebensgeschichten zu entwickeln. Ziel ist es, eine Umgebung zu schaffen, in der sich die Frauen sicher und verstanden fühlen, während sie ihre Sprachkenntnisse erweitern.

Diese Initiativen sind letztlich nicht nur entscheidend für die persönliche Entwicklung der Teilnehmerinnen, sondern auch für die Integration in die Gesellschaft. Denn eine gute Verständigung ist der Schlüssel zu einem gelingenden Miteinander und einer aktiven Teilhabe am gesellschaftlichen Leben.

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OrtMaintal, Deutschland
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