Deutsche Bahn am Tiefpunkt: Pünktlichkeit bleibt ein Drama!
Deutsche Bahn am Tiefpunkt: Pünktlichkeit bleibt ein Drama!
Mörfelden-Walldorf, Deutschland - Die Deutsche Bahn steht unter Druck: Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder (CDU) hat die unbefriedigende Pünktlichkeit im Fernverkehr scharf kritisiert. Der Minister äußerte sich besorgt über die aktuelle Pünktlichkeitsquote von lediglich 60 bis 65 Prozent und bezeichnete diese als „indiskutabel“. Ein Ziel von über 80 oder gar 90 Prozent sei unerlässlich, um die Erwartungen der Fahrgäste zu erfüllen, berichtet ZDF.
Die Situation sieht düster aus: Im September erreichte die Pünktlichkeit in den einzelnen Regionen nur enttäuschende Werte. Nur 50 bis 60 Prozent der Fernverkehrszüge waren pünktlich, und im Westen lagen die ICEs und ICs mit nur 55 Prozent sogar noch darunter. RP Online berichtet, dass die Bundesregierung zunehmend frustriert ist über diese Entwicklung, während die Pünktlichkeit im Nahverkehr stabil über 90 Prozent liegt.
Sanierungsbedarf und Strukturprobleme
Die marode Infrastruktur der Bahn trägt nicht unerheblich zu den Verspätungen bei. Baustellen und dringende Sanierungen der Fernverkehrstrecken, die sich bis 2035 hinziehen könnten, tragen zu einer angespannten Lage bei. Schnieder betont, dass hier Geduld gefragt ist. Ab 2024 soll die Sanierung der stark belasteten Korridore beginnen, was jedoch in den nächsten Jahren keine Besserung im Betrieb verspricht.
Laut Deutsche Bahn liegt die betriebliche Pünktlichkeit im Fernverkehr bei 62 Prozent, was die schonungslose Realität widerspiegelt. Auch wenn im April 2024 eine etwas bessere Quote von 64,3 Prozent verzeichnet wurde, ist der Rückgang besorgniserregend.
Änderungen an der Spitze?
Schnieder plant zudem bedeutende Veränderungen an der Spitze der Deutschen Bahn. Es wird erwartet, dass die Ablösung von Bahn-Chef Richard Lutz im Spätsommer erfolgen könnte, was auf die desolate Pünktlichkeit zurückzuführen ist. Diese Entscheidung soll in den nächsten zwei Monaten getroffen werden, und die Kritik an der Führung wird lauter.
Zur geplanten Zukunft der Bahn gehört auch die Einstellung von mehr Mitarbeitern. Statt der ursprünglich angestrebten 21.000 sollen bis Jahresende sogar 26.000 neue Mitarbeitende eingestellt werden. Schnieder und die Bahnleitung hoffen, dass diese Verstärkung helfen wird, die Pünktlichkeitszahlen zu verbessern.
Ausblick auf den Weihnachtsreiseverkehr
Für die Reisenden am kommenden Weihnachtsfest sieht die Lage ebenfalls problematisch aus. Es wird erwartet, dass die Fahrgäste im Reiseverkehr mit Verspätungen und sogar Zugausfällen rechnen müssen, was die Schwierigkeiten in diesem Jahr unterstreicht.
Die Lage der Deutschen Bahn ist angespannt und erfordert umfassende Maßnahmen. Für die Bahnreisenden bleibt zu hoffen, dass die angekündigten Investitionen und die personellen Veränderungen bald Wirkung zeigen und die Pünktlichkeit wieder steigt.
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Ort | Mörfelden-Walldorf, Deutschland |
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