Deutsche Unternehmen im Umdenken: Cloud-Strategie auf der Kippe!
Deutsche Unternehmen im Umdenken: Cloud-Strategie auf der Kippe!
Pfungstadt, Deutschland - Immer mehr Unternehmen in Deutschland überdenken ihre Cloud-Strategie und die damit verbundene Abhängigkeit von US-Anbietern. Eine aktuelle Umfrage von TechConsult im Auftrag von eperi zeigt, dass rund 48,4 % der befragten Firmen in einer Phase der Neuorientierung sind. Besonders der öffentliche Sektor scheint hier aktiv zu werden, mit einem Wert von 65,2 % und im Gesundheitswesen sogar 33,3 % der Unternehmen, die auf der Suche nach Alternativen zu US-Clouds sind.
Doch wie sieht das Vertrauen aus? Nur 33,2 % der Befragten geben an, Vertrauen in US-Cloud-Anbieter zu haben, während 19,9 % von einem Vertrauensverlust berichten. Trotz dieser Bedenken setzen 80,6 % der Unternehmen nach wie vor auf Dienste wie Amazon Web Services oder Microsoft Azure, oft aufgrund fehlender europäischer Alternativen. Da kommt die Frage auf: Warum ist das so?
Der Druck wächst
Ein zentraler Grund für das Umdenken sind die steigenden Anforderungen an Datenschutz und digitale Souveränität. Daten werden als das „neue Öl“ angesehen, und die Rechtslage ist alles andere als einfach. Der CLOUD Act erlaubt es US-Behörden, auf Daten US-amerikanischer Unternehmen zuzugreifen, selbst wenn diese in Europa gespeichert sind. Das sorgt für ein mulmiges Gefühl, besonders bei sensiblen Daten, die beispielsweise im Gesundheitswesen oder im Finanzsektor verarbeitet werden.
Trotz Serverstandorten in der EU bleibt das Risiko eines Zugriffs durch US-Behörden bestehen. Kritiker warnen, dass selbst die Einführung des „EU-US Data Privacy Framework“ im Juli 2023 nicht alle Bedenken ausräumen kann. Der EuGH hat frühere Abkommen für ungültig erklärt, was die Unsicherheiten weiter verstärkt. Datenschutzbehörden raten Unternehmen, alternative Anbieter zu priorisieren, die unter den strengen Datenschutzstandards der DSGVO agieren.
Alternativen in Europa
Angesichts dieser Herausforderungen suchen 20 % der Unternehmen aktiv nach europäischen Cloud-Alternativen. Und die Branche reagiert bereits: Microsoft hat umfangreiche Investitionen in Europa angekündigt. Diese beinhalten nicht nur die Erweiterung der Cloud-Infrastruktur um 40 % in den nächsten zwei Jahren, sondern auch die Sicherung von Quellcode in der Schweiz, um den regionalen Bedürfnissen Rechnung zu tragen.
Die Unternehmen stehen jedoch vor einem Dilemma: Wer US-Cloud-Dienste nutzt, kann plötzlich ohne Vorwarnung von US-Behörden betroffen sein. Um dem entgegenzuwirken, ist es ratsam, technische Gegenmaßnahmen wie Ende-zu-Ende-Verschlüsselung und hybride Lösungen zu implementieren. Zudem empfiehlt es sich, einen Cloud-Anbieter mit Sitz in der EU zu wählen und sicherzustellen, dass strenge Auftragsverarbeitungsverträge eingehalten werden.
Firma | Vertrauen in US-Cloud-Anbieter (%) | Aktives Suchen nach europäischen Alternativen (%) |
---|---|---|
Gesamt | 33,2 | 20 |
Öffentlicher Sektor | 65,2 | Aktiv suchen |
Gesundheitswesen | 33,3 | Aktiv suchen |
Die Notwendigkeit für eine unabhängige Cloud-Infrastruktur, die sowohl technisch als auch rechtlich souverän ist, ist unbestreitbar. Europäische Anbieter sollten daher bevorzugt werden, um Vertrauen, Datenschutz und digitale Wettbewerbsfähigkeit zu gewährleisten.
Mit diesen Entwicklungen wird klar: Das digitale Zeitalter fordert von den Unternehmen nicht nur Technologiewissen, sondern auch strategisches Denken und Weitblick. Wer hier ein gutes Händchen hat, könnte bald die Nase vorn haben.
Für weitere Informationen zu diesem Thema besuchen Sie bitte die Artikel von Pressnetwork, Eyebase und Xpert Digital.
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Ort | Pfungstadt, Deutschland |
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