Psychiatrische Notfälle: Große Herausforderung für das Klinikteam in Groß-Umstadt

Psychiatrische Notfälle: Große Herausforderung für das Klinikteam in Groß-Umstadt

Groß-Umstadt, Deutschland - In den Kreiskliniken Groß-Umstadt wird Tag für Tag wertvolle Arbeit geleistet, insbesondere wenn es um psychiatrische Notfälle geht. Das Team um Barbara Jost ist hier im Einsatz, um Menschen in Krisensituationen schnell und professionell zu helfen. Psychische Erkrankungen zeigen sich oft unerwartet und können jeden treffen. Ein 22-jähriger Mann mit schwerer Psychose ist heute ein Beispiel für diese Herausforderungen. Begleitet von vier Polizisten wird er im Rettungswagen eingeliefert und bringt die Situation an die Grenzen.

Seine Vorstellung, ein Raubtier zu sein, lässt die Fachkräfte im Team nicht zur Ruhe kommen. Nach einer ersten Beruhigung drängt er darauf, die Klinik zu verlassen, da er um seinen Arbeitsplatz fürchtet. Dies wirft eine zentrale Frage auf: Wie geht man mit einem Patienten um, der sich in einem solch fragilen Zustand befindet und gleichzeitig um seine Existenz kämpft?

Dramatische Einblicke in den Klinikalltag

In einem anderen Zimmer wartet eine junge Frau, die nur mit dem Anfangsbuchstaben L. genannt werden möchte. Auf richterlichen Beschluss wird sie seit Tagen zwangsernährt. L. leidet an Magersucht und ist hin- und hergerissen zwischen dem Wunsch zu leben und dem Verlangen zu sterben. Solche Schicksale sind Alltag im Klinikum und verdeutlichen die Dringlichkeit von Hilfe und Unterstützung in Krisensituationen.

Im Rahmen der Krisenintervention ist es wichtig, eine vertrauensvolle Beziehung zu den Patienten aufzubauen. Hierbei spielen Fachleute wie Psychologen, Psychotherapeuten und Sozialarbeiter eine zentrale Rolle. Die Durchführung erfolgt nach dem BELLA-System, das klare Schritte zur Linderung belastender Symptome fordert und die Entscheidungsfähigkeit der Betroffenen wiederherstellt. Dieses System hilft, eine schnelle Versorgung der Patienten zu gewährleisten und zugleich präventiv zu arbeiten, um gefährliche Situationen zu verhindern.

Anlaufstellen für akute Hilfe

In Hessen sind zahlreiche komplementäre Anlaufstellen für psychische Krisen verfügbar. Diese Einrichtungen bieten nicht nur persönliche Krisengespräche an, sondern vermitteln auch weiterführende Unterstützungsangebote. Der sozialpsychiatrische Dienst beispielsweise bietet kostenlose Beratungen für Erwachsene mit seelischen Problemen, Suizidgedanken und Suchtproblemen. Auch Angehörige können Unterstützung erhalten, was in einer Zeit von großer Belastung oft entscheidend ist.

Darüber hinaus gibt es psychosoziale Kontakt- und Beratungsstellen, die eine Anlaufstelle für ratsuchende Menschen darstellen. Diese bieten nicht nur beratende Gespräche, sondern auch Freizeitgestaltung sowie Gruppenangebote an. In akuten Krisensituationen sind sie oft der erste Schritt zur Linderung dringender Probleme. Von der Psychiatrischen Institutsambulanz bis hin zu mobilen Krisenteams wird ein breites Spektrum an Hilfsangeboten bereitgestellt, um zielgerichtet auf die verschiedenen Bedürfnisse einzugehen.

Wer also in einer akuten Krise steckt oder um jemanden besorgt ist, der kann sich auf die vielfältigen Hilfsangebote verlassen. Die Unterstützung reicht von sofortiger Beratung bis zu langfristiger Therapie. Das entscheidende Ziel bleibt dabei stets, den Betroffenen neue Einsichten und Bewältigungsstrategien an die Hand zu geben, damit sie die Herausforderung psychischer Erkrankungen meistern können.

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OrtGroß-Umstadt, Deutschland
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