Ein Blick hinter die Kulissen: Leben auf der psychiatrischen Akutstation

Ein Blick hinter die Kulissen: Leben auf der psychiatrischen Akutstation

Groß-Umstadt, Deutschland - In der heutigen Reportage, die auf der Seite des MDR zu finden ist, erhalten Zuschauer:innen Einblicke in das Leben auf einer psychiatrischen Akutstation in den Kreiskliniken Groß-Umstadt. Unter der Leitung von Barbara Jost kümmert sich ein engagiertes Team um Menschen in psychischen Notlagen. Hier wird nicht nur behandelt, sondern auch die Frage aufgeworfen, wer letztlich in die Psychiatrie kommt und wie die verschiedenen psychischen Erkrankungen behandelt werden.

Psychische Erkrankungen, so zeigt der Bericht, sind kein Fremdwort und können jeden von uns treffen. In der Reportage wird ein ehemaliger Steward porträtiert, der aufgrund von Stimmenhörens und enormen Schwierigkeiten, Nahrung sowie Flüssigkeit aufzunehmen, eingeliefert wird. Die Notwendigkeit eines schnellen Medikamenteneinsatzes, um seine Psychose zu stabilisieren, steht im Fokus des Geschehens.

Therapie individuell geplant

Die Behandlung auf der Akutstation umfasst ein weit gefächertes Spektrum. Laut der Webseite der Universitätskliniken Münster, die ebenfalls umfassende Informationen zu diesem Thema bietet, reicht das Angebot von der Behandlung akuter Krisen bis hin zu schweren affektiven Störungen und akuten Psychosen. Jeder Patient erhält einen individuell abgestimmten Behandlungsplan, der bei der Aufnahme in Absprache mit dem Betroffenen und den Angehörigen erstellt wird.

Ein herausfordernder Fall auf der Station ist die Patientin L., die an Magersucht leidet und sich vehement weigert, Nahrung zu sich zu nehmen, wodurch sie versucht, das Team zu überlisten. Solche Verhaltensweisen sind in Krisensituationen nicht unüblich, und die Teams sind darauf trainiert, effektiv darauf zu reagieren.

Akute Krisen und ihre Ursachen

Akute psychische Krisen können aus den unterschiedlichsten Ursachen resultieren, wie Verlust- oder Enttäuschungserlebnisse, psychosoziale Konflikte, oder einfach aus belastenden Lebensumständen. Dabei ist wichtig zu wissen, dass Folgendes auftreten kann: Anspannung, Angst, Aggressivität und sogar Halluzinationen. Die Unterstützungsangebote im Umgang mit der Krise sind vielfältig – sowohl vom psychiatrischen Notdienst als auch über telefonische Seelsorgedienste, wie sie in Deutschland zur Verfügung stehen.

In Krisensituationen ist es oft hilfreich, wenn Angehörige und Freunde Unterstützung anbieten, um dabei zu helfen, nach einer Lösung zu suchen. Aber auch professionelle Stellen, wie psychosoziale Kontakt- und Beratungsstellen, spielen eine entscheidende Rolle, wenn es darum geht, akute Notlagen zu überwinden. Sitzungen zur Psychoedukation, Kunsttherapie oder auch Physiotherapie können Elemente der Therapie sein, die eine nachhaltige Besserung befördern.

Die Klinik hat unter anderem ein innovatives Konzept zur Früherkennung und Behandlung von Gefahrensituationen entwickelt, um Zwangsmaßnahmen zu reduzieren und den Patient:innen eine aktive Rolle im Heilungsprozess zu ermöglichen, was von vielen Fachleuten als ausgesprochen positiv angesehen wird.

Zusammengefasst zeigt der Alltag in der psychiatrischen Akutstation nicht nur die Herausforderungen, vor denen die Betroffenen und das Fachpersonal stehen, sondern auch, wie wichtig es ist, auf die Bedürfnisse jedes Einzelnen einzugehen und individuelle Behandlungskonzepte zu entwickeln. Die Akutstation in Groß-Umstadt stellt einmal mehr unter Beweis, dass es oft nur einen kurzen Weg von der Notlage zurück zur Stabilität gibt, wenn professionell und empathisch behandelt wird.

Für weitere Informationen ist die Reportage auf der MDR-Seite sowie umfassende Details auf UKM.de und auf neurologen-und-psychiater-im-netz.org zu finden.

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OrtGroß-Umstadt, Deutschland
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