Bebraer Schützen feiern Abschied und bewahren lebendige Traditionen
Bebraer Schützen feiern Abschied und bewahren lebendige Traditionen
Bebra, Deutschland - In Bebra zeichnete sich am 15. Juli 2025 ein emotionales Bild ab: Bärbel Ahlswede, eine tragende Säule der Schützengesellschaft 1886 Bebra, wurde von Matthias Günther und Stefan Grenzebach feierlich verabschiedet. Genossen in Schützen-Uniform sorgten nicht nur für einen würdigen Rahmen, sondern ehrten auch zahlreiche altgediente Mitglieder der traditionsreichen Gemeinschaft. Die bewegenden Abschiedsreden und die Erinnerung an die vielen Schützenfeste, die diese Gemeinschaft prägten, rührten die Anwesenden.
Die Schützengesellschaft, die einst stolze Mitgliederzahlen zwischen 180 und 200 aufwies, sieht sich jedoch mit einem Rückgang auf etwa 100 Mitglieder konfrontiert. Dies wirft die Frage auf: Was sind die Gründe für diesen Rückgang in der Mitgliederzufriedenheit? Neben dem Wandel im Berufsleben und den veränderten Freizeitgewohnheiten der Jugendlichen rufen viele Senioren Verständnis auf. Diese engagieren sich weiterhin in neuen Aktivitäten und pflegen den Austausch innerhalb der Gemeinschaft.
Einblicke in die Tradition der Schützenvereine
Schützenvereine haben in Deutschland eine lange Tradition, die bis ins Mittelalter zurückreicht. Die ältesten existierenden Vereine wurden über Jahrhunderte hinweg gegründet, wobei ihre ursprüngliche Aufgabe vor allem der Schutz der Städte vor Plünderern war. Im 19. Jahrhundert, besonders während des Vormärz, entwickelten sich die Schützen zu einer Art Bürgerwehr, die für die bürgerliche Freiheit einstand. Vereinsbedarf Deitert hebt hervor, dass Schützenvereine eine erhebliche Rolle in der Festkultur und der sozialen Integration spielen.
Obwohl viele Vereine mit sinkenden Mitgliederzahlen zu kämpfen haben, bleibt die Gemeinschaft das Herzstück dieser Organisationen. Das soziale Leben, die Bildungsmöglichkeiten zur Verbesserung des Umgangs mit Waffen und die Pflege des handwerklichen Könnens sind starke Anreize für die Mitglieder. Die Durchführung von Schießübungen, stets unter strengen gesetzlichen Auflagen, erfordert Hingabe und Verantwortungsbewusstsein der Teilnehmer.
Die Rolle von Bärbel Ahlswede
Bärbel Ahlswede trat 1968 ihren Dienst als Schützenkönigin an, ein Jahr nachdem Frauen als vollwertige Mitglieder in die Schützengesellschaft aufgenommen wurden. Über die letzten 57 Jahre hat sie sich im Vorstand mit großen Engagement betätigt – zuletzt als Pressewartin über 32 Jahre lang. Besonders hervorzuheben ist das „Grünkohl-Essen“, das sie ins Leben rief und das sich sowohl in der Gesellschaft als auch in der Stadt zu einem beliebten Highlight entwickelte.
Neben besonderen Ereignissen wie den jährlichen Schützenfesten ist es der Gemeinschaft und deren Erinnerungskultur zu verdanken, dass bedeutende Aspekte lebendig gehalten werden. Die Ehrung von Persönlichkeiten wie Jürgen Landskron, der 2011 mit seiner Frau Helga zum ersten Königspaar der SG gekürt wurde und dafür sogar den Ehrenbrief des Landes Hessen erhielt, zeigt die tiefe Verbundenheit mit der Tradition des Schützenwesens.
Die Herausforderungen, die vor der Schützengesellschaft und ähnlichen Vereinen stehen, sind gewaltig. Dennoch bleibt die Hoffnung, dass durch die neuen Aktivitäten und das Engagement der älteren Generation Stück für Stück ein Weg gefunden wird, um die Tradition lebendig zu halten und neue Mitglieder zu gewinnen.
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Ort | Bebra, Deutschland |
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