Fußball-Revolution: Yasmin Jänsch spielt bei Männern und begeistert!

Fußball-Revolution: Yasmin Jänsch spielt bei Männern und begeistert!

Bad Sooden-Allendorf, Deutschland - Im hessischen Bad Sooden-Allendorf sorgt die 20-jährige Yasmin Jänsch für Furore, indem sie in der Männer-Kreisliga C für den ESV Blau-Weiß Walburg auf dem Platz steht. Jänsch, die bereits für die TSG Kammerbach in der Frauen-Gruppenliga spielt, hat sich entschieden, ihr sportliches Engagement auszudehnen. Sie findet die Doppelbelastung durch die Spiele am Samstag und Sonntag herausfordernd, jedoch auch ausgesprochen unterhaltsam. „Es macht einfach Spaß, und ich liebe den Wettkampf“, erklärt sie.

Mit einem Zweitspielrecht im Herrenbereich hat sie sich eine Frischluftzufuhr für ihre fußballerische Seele geschaffen. Trainer Stefan Heichler unterstützt ihre Entscheidung und sorgt dafür, dass sie sowohl als Innenverteidigerin für Kammerbach als auch auf dem Flügel beim ESV zum Einsatz kommt. „Körperlich merke ich die Unterschiede, die Schnelligkeit ist höher, aber da gewöhne ich mich schnell dran“, schildert Jänsch ihre Erfahrungen.

Einmalige Spielerfahrungen

Besonders aufregend war ein Relegationsspiel, in dem Jänsch kurz vor Schluss eingewechselt wurde. Diese besondere Situation hat sie nachhaltig beeindruckt und zeigt, dass sie sowohl im Damen- als auch im Herrenfußball ihren Platz findet. Eingangs waren ihre Gegenspieler unsicher, wie sie gegen eine Frau spielen sollten, doch mittlerweile hat sie positive Rückmeldungen erhalten.

Ein Aspekt, der die Diskussion um die Geschlechtergerechtigkeit im Sport betrifft, sind die Umkleide- und Duschsituation: „Ich habe da keine Probleme – manchmal komme ich schon umgezogen“, erklärt sie schmunzelnd. Ihre Familie steht voll hinter ihr, trotz kleinerer Sorgen ihrer Eltern hinsichtlich der Herausforderungen, die die Spiele mit sich bringen.

Ein Schritt zur Geschlechtergerechtigkeit im Sport

Über das, was Jänsch erlebt, steht eine breitere Debatte zur Geschlechtergerechtigkeit im Sport. Bundesfamilienministerin Lisa Paus hat auch jüngst auf die Benachteiligung von Frauen im Sport hingewiesen, besonders in Bezug auf Bezahlung und Trainingsbedingungen. Bei einem Besuch des Pokal-Endspiels zwischen VfL Wolfsburg und SC Freiburg betonte sie die Notwendigkeit, mehr Frauen in zentralen Funktionen zu fördern und zu schulen.bmfsfj.de berichtet, dass das neue Projekt „Klischeefrei im Sport“ ins Leben gerufen wurde, um Sportvereine für Genderfragen zu sensibilisieren.

Die sichtbarere Präsenz von Frauen im Sport und die Schaffung von gleichen Ausbildungs- und Entwicklungschancen sind Zielsetzungen, die auch den Weg für Athletinnen wie Yasmin Jänsch ebnen können. Jänsch plant, auch in der kommenden Saison für den ESV Blau-Weiß Walburg zu spielen und hofft auf den direkten Aufstieg.“Sie ist das Beispiel, das zeigt, wie sehr sich sportliche Grenzen überschreiten lassen, wenn das Engagement passt und die Unterstützung da ist.

In einer Welt, in der Geschlechterklischees vielerorts noch immer vorherrschen, sind Geschichten wie die von Jänsch nicht nur ermutigend, sondern auch notwendig. Sie zeigen, dass der Fußballplatz für alle offen sein sollte und dass der Mut, die Normen zu hinterfragen, belohnt wird.

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OrtBad Sooden-Allendorf, Deutschland
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