Zahl der Pfarrstellen im Kirchenkreis sinkt drastisch: Was jetzt?

Zahl der Pfarrstellen im Kirchenkreis sinkt drastisch: Was jetzt?

Hofgeismar, Deutschland - Am 16. Juni 2025 traf sich die Synode des Kirchenkreises Hofgeismar-Wolfhagen in Wolfhagen zu einer wegweisenden Sitzung. Anwesend waren 64 Synodale, wobei nur vier Stimmen gegen die Beschlüsse erhoben wurden und 15 Enthaltungen verzeichnet wurden. Ein zentrales Thema war der Beschluss zur Reduzierung der Pfarrstellen im Kirchenkreis, der besagt, dass bis Ende des Planungszeitraumes 2031 nur noch 29 Pfarrstellen zur Verfügung stehen sollen. Diese Entscheidung geht mit einer Einsparung von 3,5 Pfarrstellen im Vergleich zum bestehenden Plan einher, was einen tiefgreifenden Einfluss auf die kirchliche Landschaft in der Region hat.

Dekan Jan Friedrich Eisenberg äußerte die besorgniserregende Prognose, dass die Anzahl der Pfarrerinnen und Pfarrer in der Landeskirche bis Ende der 2030er Jahre halbiert sein könnte. „HNA berichtet, dass der Rückgang der Theologiestudierenden die Abgänge in den Ruhestand nicht ausgleicht. Zukünftig sollen die Pfarrstellen für 2.500 Mitglieder ausgelegt werden, statt wie bisher für 1.500. Diese Umstellung erfordert eine Neustrukturierung der Aufgaben der Gemeindepfarrerinnen und -pfarrer in größeren Einheiten, sodass sich die Stellen etwa auf bestimmte Bereiche wie den Schulunterricht oder Taufen konzentrieren können.

Bedenken der Synodalen

Die Synodalen äußerten ihre Bedenken bezüglich des möglichen Verlusts der Bindung zu den Gemeindegliedern und Ehrenamtlichen, die für das Gemeindeleben von großer Bedeutung sind. Es ist nicht nur eine quantitative Veränderung, die bevorsteht, sondern auch eine qualitative Herausforderung für die Zukunft der Gemeinden. Die Integration von Ehrenamtlichen und die Aufrechterhaltung einer aktiven Gemeinschaft ist essenziell.

Ein weiterer wichtiger Punkt der Sitzung war der einstimmig beschlossene Schutzmaßnahmen zur Verhinderung von sexualisierter Gewalt. Dies passt zu den Bestrebungen der evangelisch-lutherischen Kirche, die ein umfassendes Präventionskonzept für jede Einrichtung erarbeiten möchte. Mögeldorf evangelisch hebt hervor, dass bis Ende 2023 eine Arbeitsgruppe gebildet wurde, um diese Konzepte weiterzuentwickeln und zu implementieren. Ziel ist es, einen sicheren Raum für Kinder, Jugendliche und Erwachsene zu schaffen und sexualisierter Gewalt keinen Platz in den Gemeinden zu geben.

Der Stand der Gebäudestrategie

Darüber hinaus wurde auch der aktuelle Stand des Gebäudestrategieprozesses thematisiert. Der Kirchenkreisvorstand plant, alle Kirchengebäude bis zur Herbsttagung der Kreissynode Ende September in drei Kategorien einzuordnen. Diese Maßnahmen sind Teil einer langfristigen Strategie, um die Kirchenstruktur an die Bedürfnisse der Gemeinden anzupassen und die kirchlichen Ressourcen effizienter zu nutzen.

Die Stadtkirchengemeinde, die 2010 durch den Zusammenschluss der ehemaligen Kirchengemeinden Altstadt und Neustadt entstanden ist, hat mehr als 4.000 Mitglieder und repräsentiert somit eine aktive Gemeinschaft in der Region. Ihre Kirchen, die Altstädter und Neustädter Kirchen, bieten nicht nur Gottesdienste an, sondern auch Raum für kirchenmusikalische Veranstaltungen und eine stille Einkehr. Diese Vielfalt zeigt, wie wichtig es ist, die kommenden Herausforderungen kreativ und gemeinschaftlich anzugehen.Evangelische Kirche Hofgeismar gibt hierzu einen Überblick über die Aktivitäten und die aktive Rolle der Mitgliedsgemeinden.

Details
OrtHofgeismar, Deutschland
Quellen

Kommentare (0)