Friedberg verzichtet auf Zensus-Klage: Fehlende Mittel in Gefahr!
Friedberg verzichtet auf Zensus-Klage: Fehlende Mittel in Gefahr!
Friedberg, Deutschland - In Friedberg, wo sich die knapp 29.000-Einwohner-Marke hartnäckig hält, macht sich die Stadtverwaltung Gedanken über die jüngsten Ergebnisse des Zensus 2022. Die Differenz zwischen der ermittelten Einwohnerzahl von 28.719 und den offiziellen Zahlen des Einwohnermeldeamts von 31.231 könnte gravierende finanzielle Folgen haben. Erstmals hat der Friedberger Magistrat jedoch beschlossen, keine Klage gegen das Zensus-Ergebnis einzureichen, was einen klaren Signalwert hat. Stadtverordnete aus Fulda und Gießen hatten zuvor ähnliche Überlegungen angestellt und für den Klageweg gestimmt. Doch Einwände des Hessischen Städte- und Gemeindebunds sorgten letztlich für die Entscheidung in Friedberg, die Klage bleiben zu lassen, wie die FAZ berichtet.
Dass die Zensus-Zahlen in Hochschulstädten oft nicht die Realität widerspiegeln, ist ein bekanntes Problem. Während der Corona-Zeit war etwa die Studierendenzahl in Friedberg von rund 5.000 durch die unsicheren Umstände erheblich beeinflusst, was sich direkt auf die Zensus-Ergebnisse auswirkte. Die Verantwortlichen des Statistischen Landesamtes in Hessen haben ihr Vorgehen allerdings als rechtlich gedeckt bezeichnet und sehen keinen Raum für eine Veränderung der Zahlen.
Die Auswirkungen der Zensus-Daten
Eine weitere spannende Facette im Kontext des Zensus 2022 zeigt sich, wenn wir die Entwicklung der hessischen Bevölkerung betrachten. Hessen hat laut den neuesten Ergebnissen, die alle Kommunen betreffen, eine um 2,6 Prozent geringere Bevölkerungszahl als zuvor angenommen. Dies wird vor allem auf die seit 2011 stattgefundene Bevölkerungsentwicklung zurückgeführt und ist Teil einer EU-weiten Zensusrunde, zu der Deutschland einen registergestützten Zensus durchführte. Die letzte umfassende Erhebung, die auch als eine notwendige Korrektur der Bevölkerungszahlen angesehen wird, stellte mittlerweile einige Ungenauigkeiten in den Melderegistern fest, die durch diverse gesellschaftliche Ereignisse wie Kriege und die Corona-Pandemie geprägt sind. Die Hessische Statistik informiert, dass die Abweichungen letztendlich auf Über- und Untererfassungen zurückzuführen sind und die Korrekturen in vielen Kommunen unumgänglich sind.
Die endgültigen Ergebnisse des Zensus 2022, die nicht mehr veränderbar sind, führen nicht nur zu Änderungen in der Bevölkerung, sondern auch zu finanziellen Einbußen. Besonders für Städte wie Friedberg, Fulda, Gießen und Hanau, die auf Schlüsselzuweisungen vom Land angewiesen sind, könnte die Diskrepanz in den Zahlen zu einem hohen sechsstelligen Betrag weniger an finanziellen Mitteln führen.
Datensätze und Transparenz
Zum besseren Verständnis der Bevölkerungssituation stellt der Zensus umfassende Datensätze bereit. Diese beinhalten Informationen zu Haushalten, Wohnungsdaten, Altersverteilungen und weiteren Themen, die für die Kommunen von Bedeutung sind. Die regionalen Tabellen decken verschiedene Ebenen ab, von den Bundesländern bis hin zu einzelnen Gemeinden. Die Daten sind in verschiedenen Formaten, inklusive Excel und CSV, verfügbar, aber man sollte beachten, dass sie nicht barrierefrei angelegt sind, wie auf der Plattform der Zensus-2022-Website zu lesen ist.
Insgesamt ist klar, dass die Ergebnisse des Zensus 2022 weitreichende Konsequenzen für Friedberg und andere betroffene Städte haben. Die Entscheidung des Magistrats, keine Klage einzureichen, könnte als pragmatischer Ansatz interpretiert werden, um endlich nach vorne zu schauen und Lösungen für die Diskrepanzen in der Bevölkerungszählung zu finden.
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Ort | Friedberg, Deutschland |
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