Friedberg präsentiert ausgeglichenen Haushalt 2026 – Steuererhöhungen ausgeschlossen!
Friedberg präsentiert den Haushaltsentwurf 2026 mit einem Volumen von 95 Millionen Euro, ohne Steuererhöhungen.

Friedberg präsentiert ausgeglichenen Haushalt 2026 – Steuererhöhungen ausgeschlossen!
Die finanziellen Weichen für die Zukunft werden in Friedberg gestellt: Kämmerin Christine Diegel hat den Haushaltsentwurf für 2026 im Stadtparlament vorgestellt. Der Entwurf sieht ein Gesamtvolumen von 95 Millionen Euro vor und kommt ohne Steuer- oder Gebührenerhöhungen aus. Dies ist in Zeiten steigender Ausgaben eine erfreuliche Nachricht für die Bürger:innen der Stadt. Allerdings gibt es auch gründliche Herausforderungen, denn der Fehlbetrag im Ergebnishaushalt beläuft sich auf rund 9,1 Millionen Euro.
Wie fnp.de berichtet, wird der Fehlbetrag durch die Nutzung von Rücklagen ausgeglichen: 34 Millionen Euro aus der ordentlichen und 32 Millionen Euro aus der außerordentlichen Rücklage sollen hier helfen. Die Aufwendungen klettern auf 94,6 Millionen Euro, während die Erträge bei etwa 85,5 Millionen Euro liegen, wobei der größte Teil aus Steuern, Zuschüssen und Zuweisungen stammt.
Investitionen und Herausforderungen
Die Investitionen in Friedberg sind beträchtlich. Für Schulen, Kitas, Feuerwehrhäuser sowie die Instandhaltung von Straßen und Gehwegen sind 25 Millionen Euro eingeplant. Für den Tourismus sind zudem zusätzliche 200.000 Euro vorgesehen. Die Stadtverwaltung plant, Fördermittel zu akquirieren, um die Herausforderungen, wie die Deckungslücke bei den Betriebskosten der Kitas, die sich auf 15,7 Millionen Euro beläuft, zu bewältigen.
Gleichzeitig wird auch in der kommenden Zeit mit finanziellen Engpässen im Ergebnishaushalt gerechnet. Die Stadt muss sich darauf einstellen, dass die Fehlbeträge auch bis 2029 wahrscheinlich weiterhin bestehen bleiben werden. Erlöse aus dem Windpark, der in Planung ist, könnten hier zukünftig eine gewisse Entlastung bringen.
Staatliche Unterstützung und Finanzprognosen
Friedbergs Anteil am Sondervermögen Hessens, das insgesamt 620 Millionen Euro umfasst, könnte zwischen 2 und 3 Millionen Euro liegen. Dies würde der Stadt in ihrer Haushaltslage unter Umständen unter die Arme greifen. Das Land Hessen hat zudem 300 Millionen Euro Soforthilfe für Kommunen zugesagt. Diese Unterstützung ist in Anbetracht der hohen Rücklagen grundsätzlich wichtig, jedoch könnte der Friedberger Anteil beim Investitionsprogramm der „Hessenkasse“ enttäuschen, da weniger Geld zur Verfügung steht als ursprünglich erwartet.
Im größeren Rahmen hat das Bundeskabinett unterdessen mit bundesfinanzministerium.de den zweiten Regierungsentwurf für den Bundeshaushalt 2025 sowie weitere Gesetze beschlossen. Hier werden Rekordinvestitionen von über 115 Milliarden Euro für 2025 angepeilt, die unter anderem in Schulen, Kitas und die Infrastruktur fließen sollen. Die Bundesregierung legt großen Wert auf eine Konsolidierung des Haushalts, wobei Einsparungen bei Personal und Verwaltungsausgaben im Vordergrund stehen werden.
Die gegenwärtige Schuldenquote Deutschlands liegt bei 63 Prozent, was unter dem Durchschnitt anderer G7-Staaten ist, doch der Druck auf die Kommunen bleibt hoch. Es bleibt abzuwarten, wie Friedberg und andere Kommunen mit den kommenden finanziellen Herausforderungen umgehen werden. Klar ist, dass ein gutes Händchen bei der Mittelverwendung notwendig sein wird, um die anstehenden Projekte zu realisieren und gleichzeitig die finanzielle Gesundheit der Stadt zu wahren.