Ein vergessener Schatz: Historisches Buch kehrt nach Gelnhausen zurück!
Ein bedeutender Buchfund aus 1832 über die Kaiserpfalz Gelnhausen wurde restauriert und kehrt als geschichtlicher Schatz zurück.

Ein vergessener Schatz: Historisches Buch kehrt nach Gelnhausen zurück!
Ein besonderes Stück Geschichte ist kürzlich nach Gelnhausen zurückgekehrt. Der alte Bürgermeister der Stadt hat sich um die Rettung eines wertvollen Buches bemüht, das durch seine Seltenheit und historischen Wert beeindruckt. Es handelt sich um die 2. Auflage von 1832 des Werkes „Kaiser Friedrichs I. Barbarossa Palast in der Burg zu Gelnhausen“ von Bernhard Hundeshagen, das im Dezember 2024 im Antiquariat entdeckt wurde. Obwohl der Band stark beschädigt war, bleibt sein Wert für Gelnhausen und die romanische Architektur unschätzbar. Dies berichtet die GNZ.
Bernhard Hundeshagen beschreibt in seinem Werk nicht nur die architektonischen Details des imposanten Palastes, sondern auch den historischen Kontext, in dem Kaiser Friedrich I. residierte. Das Buch gilt als eine der frühesten wissenschaftlichen Dokumentationen mittelalterlicher Architektur in Deutschland, die bereits seit 1812 als bedeutend wahrgenommen wird. Interessanterweise zeigt eine Subskriptionsliste, dass sogar namhafte Persönlichkeiten wie die Brüder Grimm und romantische Dichter vorbestellten. Hundeshagen widmete sein Werk dem Großherzog Carl August von Sachsen-Weimar-Eisenach und trug so zur Erschließung der Romanik bei.
Die Kaiserpfalz in Gelnhausen
Die Kaiserpfalz, auch bekannt als Barbarossaburg, wurde 1170 von Kaiser Friedrich I. gegründet und diente dem Ausbau des Reichsbesitzes in der Wetterau sowie der Sicherung an der Via Regia, einem wichtigen Handelsweg zwischen Frankfurt am Main und Leipzig. Die Pfalz gilt als die besterhaltene Anlage der Stauferzeit, die beeindruckende original Bausubstanz aufweist. Dank ihrer historischen Bedeutung bleibt Gelnhausen mit der Pfalz eng verbunden.
Die Pfalz liegt auf einer Insel der Kinzig, umgeben von einem polygonalen Grundriss, und war durch einen Graben und drei Brücken vor Feinden gesichert. Jedenfalls zeigt die Bauweise, dass über 60 Steinmetze an dem Projekt arbeiteten, wobei meist nur 10 bis 20 gleichzeitig aktiv waren. Höhepunkt der Geschichte der Pfalz war der große Hoftag im Jahr 1180, bei dem bedeutende politische Entscheidungen getroffen wurden.
Der Verfall und die Wiederentdeckung
Allerdings erlebte die Pfalz im Laufe der Jahrhunderte einen deutlichen Niedergang. Nach dem Ende des 13. Jahrhunderts und schweren Schäden im Dreißigjährigen Krieg 1634 war der Verlust an Bedeutung deutlich spürbar. Ab der Mitte des 19. Jahrhunderts wurde die Kaiserpfalz schließlich als historisches Bauwerk anerkannt und Schutzmaßnahmen wurden ergriffen, um weiteren Verfall zu verhindern. Ein Großteil der einmal prächtigen Anlage ist zwar nicht mehr vorhanden, doch Überreste wie der Palas, der Torturm und die Torhalle sind erhalten geblieben. Experten betonen, dass die Architektur der Gelnhausen-Pfalz zu den künstlerisch anspruchsvollsten unter den deutschen Staufenburgen gehört und mit Ornamentierungen wie dem Kleeblattbogenportal aufwartet.
Die Rückkehr von Hundeshagens Werk ist also nicht nur ein erfreulicher Fund für Buchliebhaber, sondern ein wichtiger Schritt zur Revitalisierung und Würdigung der Geschichte Gelnhausens. Die Restaurationsarbeiten durch die Expertin Andrea Linnenbröker haben gezeigt, dass auch beschädigte historische Schätze durch Sorgfalt und Liebe zu neuem Leben erweckt werden können. Auf diese Weise wird die Verbundenheit zwischen der Kaiserpfalz und der Stadt Gelnhausen weiterhin lebendig gehalten. Wer sich für die reiche Geschichte der Kaiserpfalz interessiert, kann sich auf den Seiten der Staatlichen Schlösser und Gärten Hessen informieren.