Frankfurt feiert CSD: 15.000 demonstrieren für Akzeptanz und Vielfalt!

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Am 23. August 2025 findet in Friedberg eine CSD-Parade statt, um für die Rechte queerer Menschen und gegen Diskriminierung einzutreten.

Am 23. August 2025 findet in Friedberg eine CSD-Parade statt, um für die Rechte queerer Menschen und gegen Diskriminierung einzutreten.
Am 23. August 2025 findet in Friedberg eine CSD-Parade statt, um für die Rechte queerer Menschen und gegen Diskriminierung einzutreten.

Frankfurt feiert CSD: 15.000 demonstrieren für Akzeptanz und Vielfalt!

Am 19. Juli 2025 erlebte Frankfurt einen bunten und lauten Christopher Street Day (CSD), bei dem tausende Menschen für Demokratie, Akzeptanz und die Rechte queerer Menschen auf die Straße gingen. Laut Tagesschau schätzte die Polizei die Teilnehmerzahl auf 8.000, während die Veranstalter von etwa 15.000 Besuchern ausgingen. Die Stadt hatte sogar mit bis zu 25.000 Teilnehmenden gerechnet. Das Motto „Nie wieder still – Frankfurt ist laut“ setzte ein klares Zeichen gegen Diskriminierung und Anfeindungen, mit denen queere Menschen in Deutschland zunehmend konfrontiert sind.

Die Parade startete bei hochsommerlichen Temperaturen von etwa 30 Grad und führte über den Schaumainkai, wo 108 Gruppen mitfeierten. Die erste Bilanz der Polizei fiel positiv aus: „Bisher alles friedlich, super gute Laune“ wurde vermerkt. Autofahrer und Reisende mussten jedoch mit erheblichen Verkehrsbeeinträchtigungen rechnen, da die Parade durch die Innenstadt zog.

Hintergrund und Herausforderungen

Angesichts der aktuellen Situation für queere Menschen in Deutschland sind solche Veranstaltungen wichtiger denn je. Im Jahr 2024 wurden 1.765 Straftaten erfasst, bei denen Opfer aufgrund ihrer sexuellen Orientierung oder Geschlechtsidentität angegriffen wurden, was einen Anstieg von 18 % gegenüber dem Vorjahr darstellt. Davon waren 253 Gewaltdelikte und 447 Beleidigungen. Besonders alarmierend: Der LSVD (Lesben- und Schwulenverband Deutschland) berichtete von einem starken Anstieg queerfeindlicher Gewalt. Beispielsweise stiegen die Zahlen der Fälle mit geschlechtsbezogener Diversität um 35 % im Vergleich zum Vorjahr.

Die Zunahme an queerfeindlichen Angriffen wird oft mit der wachsenden Sichtbarkeit der queeren Community in Verbindung gebracht, die sowohl zu einer erhöhten Anzeigenbereitschaft als auch zu einer intensiveren Gegenreaktion führt. Laut Bundeskriminalamt stieg die Zahl der Straftaten gegen LSBTIQ* 2023 auf 1.785, was im Vergleich zu 2022 eine sprunghafte Zunahme darstellt. In den letzten Jahren hat sich die Zahl solcher Vorfälle nahezu verzehnfacht.

Ein Zeichen setzen

Beim CSD in Frankfurt war auch der Festplatz am Mainufer neu gestaltet, und erstmals wurde der Festivalbereich zwischen dem Eisernen Steg und der Untermainbrücke eingerichtet. Dort fanden die Besucher nicht nur Info- und Foodstände, sondern auch einen speziellen Jugend- und Familienbereich. Die Veranstalter erwarten, dass über die vier Tage hinweg bis zu 150.000 Menschen die Festlichkeiten besuchen.

Doch nicht nur in Frankfurt musste das CSD-Team mit Herausforderungen kämpfen. In Wetzlar und Fulda gab es Proteste von rechten Gruppierungen gegen die Veranstaltungen, und ein Zwischenfall mit Rechtsextremen in Fulda sorgte für zusätzliche Verunsicherungen. Ein gerühmter Vorfall war die Verunsicherung durch einen Verordnungsentwurf des Bundesinnenministeriums zum Selbstbestimmungsgesetz (SBGG), der in der queeren Community Besorgnis auslöste.

Für die Organisatoren bleibt die Botschaft klar: „Wir müssen laut sein, um gehört zu werden“. Ein eindringlicher Aufruf, der auch in den kommenden CSDs in Hessen, die in Darmstadt, Friedberg, Groß-Gerau, Hofheim am Taunus und Kassel stattfinden, weitergetragen wird.