In Offenbach wütet eine Superkolonie: Ameisen plagen Schulen und Viertel!

In Offenbach wütet eine Superkolonie: Ameisen plagen Schulen und Viertel!
In Hessen ist ein besonderes Ungeziefer auf dem Vormarsch, das mehr als nur Gänsehaut verursacht. Die Große Drüsenameise, auch bekannt als Tapinoma magnum, hat sich in mehreren Städten, darunter Offenbach und Pfungstadt, breitgemacht. Diese invasive Ameisenart bringt nicht nur Herausforderungen für die Anwohner, sondern auch ernsthafte Probleme für die technische Infrastruktur mit sich. FFH berichtet, dass es bereits zu Strom- und Internetausfällen aufgrund des Ameisenbefalls gekommen ist.
Die Situation ist besonders angespannt in der Stadt Offenbach, wo eine sogenannte Superkolonie entdeckt wurde. In diesen kolossalen Ansammlungen können mehrere Millionen Ameisen leben. Diese Superkolonien sind nicht nur schädlich, sondern äußerst schwierig zu bekämpfen; einmal etabliert, sind sie kaum wieder loszuwerden. Betroffen sind auch zwei Schulen im Kreis Darmstadt-Dieburg, die Helene-Weber-Schule und die Erich-Kästner-Schule, sowie eine Grundschule in Reinheim. Hier setzen Schädlingsbekämpfer Heißwasser, Schaum und Köder ein, um die ungebetenen Gäste vor der Rückkehr der Schulkinder aus den Ferien zu vertreiben.
Ein Problem, das wachsen kann
Die Herkunft dieser Plage könnte ein angrenzender Friedhof sein, auf dem die Ameisen in großer Zahl gesichtet wurden. Die Art selbst ist nicht gefährlich für Menschen, jedoch dringt sie in Häuser ein und kann nachhaltige Schäden anrichten. Zudem leiden die Anwohner unter dem stechend-chemischen Geruch, den die Ameisen verströmen, wenn man sie zerdrückt. Dies ist ein eindeutiges Erkennungsmerkmal, das zusammen mit breiteren Straßen, auf denen die Ameisen in mehreren Reihen entlangziehen, und sichtbaren Sandhaufen auf Gehwegen auf ihren Nestbefall hinweist.
Ein weiteres interessantes Detail zur Tapinoma magnum: Ihre Arbeiterinnen sind zwischen 2,5 und 3,5 Millimeter groß und zeigen innerhalb einer Kolonie eine Größenvariation. Um diese Ameisenart genau zu bestimmen, empfiehlt es sich, eine Zuckerlösung oder einen Tropfen Sirup auf kariertem Papier auszulegen, um die Ameisen zum Fotografieren anzulocken. Das erleichtert die Identifizierung und trägt zur effektiven Bekämpfung bei. Laut MDR haben in Deutschland rund 120 Ameisenarten ihren Platz gefunden, aber nur wenige sorgen für solch ernsthafte Probleme wie die Tapinoma magnum.
Koordinierte Bekämpfung nötig
Die Stadt Offenbach reagiert auf die Situation mit einem geplanten Infoabend für betroffene Anwohner. Ziel ist es, eine koordinierte Bekämpfung zu organisieren und die Nester der Ameisen zu zerstören. Wer vermutet, dass sich diese lästigen Gäste auch in seiner Umgebung niedergelassen haben, kann dies dem Kundenservice des Stadtservices melden. Eine schnelle Reaktion ist wichtig, denn invasive Ameisen können sich rasch über ihr ursprüngliches Verbreitungsgebiet hinaus ausbreiten und durch ihre superkoloniale Lebensweise ein ganzes Ökosystem durcheinanderbringen, wie das Riffreporter erklärt.
Insgesamt steht die Region vor einer Herausforderung, die nicht nur Umweltschützer alarmiert, sondern auch die technische Infrastruktur auf die Probe stellt. Es bleibt abzuwarten, ob die Maßnahmen fruchten und die Superkolonien erfolgreich bekämpft werden können, bevor weitere Schäden entstehen.