Hitzewelle trifft Wildtiere: Rettung in der Auffangstation Maintal!

Hitzewelle trifft Wildtiere: Rettung in der Auffangstation Maintal!

Dörnigheim, Maintal, Deutschland - In Dörnigheim, Maintal, herrscht derzeit Hochbetrieb in der Auffangstation der Wildtierfreunde. Der Verein versorgt jährlich rund 2000 Tiere, und das besonders während der heißen Sommermonate, wo die Temperaturen steigen und viele Wildtiere erschöpft und dehydriert sind. Der aktuelle Hitze- und Sturm-Wetterlage ist ein junger Sperber, der bei Sturm aus dem Nest gefallen ist, zum Verhängnis geworden. Anwohner fanden ihn und brachten ihn ins sichere Nest des Vereins, wo er nun von Sonja Niebergall, der Vorsitzenden der Wildtierfreunde, liebevoll gepäppelt wird. So erhält der kleine Vogel alle drei Stunden hungrig Futter wie Hühnerherzen, Wachteln und Eintagsküken, um schnell wieder zu Kräften zu kommen.

Die hohe Temperaturen setzen nicht nur dem Sperber zu. Auch viele andere Wildtiere wie Igel, Vögel und Eichhörnchen leiden unter der Hitze. Die anhaltende Dürre hat viele Bäche und Pfützen austrocknen lassen, was natürlich die Wasserversorgung der Tiere beeinträchtigt. „Wasserschalen sollten daher unbedingt auf Terrassen und in Gärten aufgestellt werden“, empfiehlt der Tierschutzbund. Diese einfachen Maßnahmen ermöglichen es den Tieren, ihren Durst zu stillen und sich etwas abzukühlen – für viele von ihnen ist das überlebenswichtig, da sie kaum schwitzen können. Die Menschheit hat zudem großen Einfluss auf die Lebensräume der Wildtiere: Versiegelte Böden und sterile Gärten tragen zur Verengung ihrer Lebensräume bei.

Der Rückgang der Igelpopulation

Ein besorgniserregendes Thema, über das der Verein berichtet, ist der drastische Rückgang der Igelbestände. „Die Igel stehen mittlerweile auf der Roten Liste gefährdeter Arten“, so die Vorsitzende Niebergall. Im vergangenen Herbst und Winter mussten über 100 Igel in der Wildtierstation versorgt werden. Diese kleinen Stacheltiere sind häufig Opfer von Mährobotern, die ihnen teils schwerste Verletzungen zufügen können. Aktuell kümmert sich die Auffangstation auch um eine Reihe anderer Tiere, darunter Enten, Greifvögel, Möwen sowie einen jungen Waldkauz, der nach sechs Wochen Pflege bald wieder ausgewildert werden soll.

Außerdem hat der Verein auch einen jungen Weißstorch gerettet, der nach einem Angriff durch Artgenossen zur Behandlung gebracht werden musste und nun auf dem Weg der Besserung ist. Doch trotz des engagierten Einsatzes gibt es Herausforderungen: Aufgrund nötiger Renovierungsarbeiten an maroden Außengehegen und Volieren kann der Verein momentan weniger Tiere aufnehmen. Die Wildtierfreunde bieten telefonische Tipps zur Unterstützung an und entscheiden im Einzelfall über die Aufnahme neuer Tiere, um den Bedarf decken zu können.

Langfristige Lösungen für Wildtiere

Die aktuelle Situation offenbart nicht nur das Engagement der Wildtierfreunde, sondern verdeutlicht auch die tragenden Probleme des Klimawandels. Berichte zeigen, dass extreme Wetterlagen, wie sie auch in diesem Jahr verstärkt auftreten, die Lebensbedingungen vieler Arten gefährden. Vögel leiden besonders unter Trockenheit, da sie keine Schweißdrüsen haben und die Hitze noch viel schwerer ertragen können. Laut einer Studie sind die Vogelarten in der Mojave-Wüste stark zurückgegangen, während viele Säugetierarten stabil geblieben sind, da sie meist in schützenden Erdlöchern leben oder nachtaktiv sind.

Es bleibt zu hoffen, dass mit mehr Sensibilisierung der Bevölkerung und durch den Erhalt natürlicher Lebensräume den Wildtieren langfristig geholfen werden kann. Der Tierschutzbund rät dringend dazu, auch in unseren Gärten Wasserstellen einzurichten und durch schattige Plätze zur Abkühlung beizutragen. „Es ist wichtig, dass wir gemeinsam handeln, um unsere heimische Wildtiere zu unterstützen und ihre Lebensräume zu bewahren,“ appelliert Niebergall an die Mitmenschen.

Für weitere Informationen über die Arbeit der Wildtierfreunde und wie man selbst helfen kann, finden Sie hier die Artikel von hanauer.de, tierschutzbund.de und dw.com.

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OrtDörnigheim, Maintal, Deutschland
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