Hochtaunus erhält im Fahrradklimatest die Note 4 – wo bleibt die Verbesserung?
Hochtaunus erhält im Fahrradklimatest die Note 4 – wo bleibt die Verbesserung?
Bad Homburg, Deutschland - Im aktuellen ADFC-Fahrradklimatest 2024 erhält der Hochtaunuskreis die Note 4, was als „ausreichend“ gilt. Dieser Test wird bereits zum elften Mal durchgeführt und ist eine der größten Umfragen zur Fahrradfreundlichkeit weltweit. Wie FNP berichtet, haben über 1.000 Bürgerinnen und Bürger im Herbst 2024 an der Umfrage teilgenommen und ihre Radfahrbedingungen im Hochtaunus bewertet.
Das größte Manko, das viele der Teilnehmenden ansprachen, sind die fehlenden überörtlichen und attraktiven Radverbindungen, insbesondere zu größeren Nachbarorten und in das Rhein-Main-Gebiet. Kritisiert wurden auch die unsicheren Radwege sowie gefährliche Querungen entlang wichtiger Verbindungsstraßen, die insbesondere im Usinger Land oft mit geschotterten Oberflächen auftrumpfen, die eine Sturzgefahr darstellen.
Detailierte Bewertungen und Entwicklungen
Ebenfalls einen besorgniserregenden Eindruck hinterlässt das Schulradwegenetz, das an vielen Stellen als mangelhaft angesehen wird, insbesondere in Bezug auf die Anbindung zu Schulen. In den einzelnen Städten sieht die Lage unterschiedlich aus: So erzielte Friedrichsdorf mit der Note 3,0 und Wehrheim mit 2,6 weniger Konflikte zwischen Fußgängern und Radfahrern. Im Gegensatz dazu fühlen sich die Radfahrenden in Kronberg (3,8) und Königstein (4,1) deutlich unsicherer.
In Bad Homburg beispielsweise zeigen die Bewertungen eine leichte Verbesserung – die Stadt belegt nun Platz 38 von 113 in der bundesweiten Wertung und verbessert sich von einer 4,21 (2022) auf die 3,89. Diese Entwicklung ist nicht zuletzt auf Neugestaltungen von Straßen und die Öffnung des Schulbergs für den Radverkehr zurückzuführen. Sicherheitsaspekte wie die Breite der Radwege und die Kontrolle von Falschparkern bleiben jedoch weiterhin unzureichend und sind Gründe für häufige Kritik. Von insgesamt 229 Bürgern, die die Fahrradsituation in Bad Homburg kommentierten, bemängelten viele die Verkehrssicherheit und den Platz für den Radverkehr.
Übergreifende Erkenntnisse und bundesweite Vergleiche
Besonders auffällig ist auch der Trend, dass viele Städte – besonders solche mit einer hohen Einwohnerzahl – positive Entwicklungen aufweisen. Auch die neue Bewertungsformel, die mit der Unterstützung des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr gefördert wird, zielt darauf ab, die Radverkehrsförderung zu steigern und die momentane Situation aktiv zu verbessern. Die Herausforderungen bleiben jedoch, und es bleibt abzuwarten, ob sich die Situation in den nächsten Jahren deutlich ändern wird.
Mit einem Blick auf die große Karte des ADFC-Fahrradklimatests und den verschiedenen Bewertungen der einzelnen Städte wird klar: Da liegt noch einiges an Verbesserungspotential in der Luft. Und während einige Städte als Vorbilder glänzen, stehen andere vor der Herausforderung, ihre Radfahrfreundlichkeit zu intensivieren. Abschließend wird deutlich, dass Radfahren in Hessen noch viel Potenzial birgt.
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Ort | Bad Homburg, Deutschland |
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