Krisensituation in Frankfurt: Neue Straßenbahnen stehen still!
Krisensituation in Frankfurt: Neue Straßenbahnen stehen still!
Frankfurt am Main, Deutschland - In Frankfurt am Main brodelt es unter der Oberfläche der geplanten Tram-Ausbauprojekte. Der Traumschiff-Start mit den neuen Citadis-Straßenbahnen von Alstom hat sich in ein echtes Fiasko verwandelt. Mit 58 Bahnen, davon 24 in 30 Metern und 34 in 40 Metern, wollte die Verkehrsgesellschaft Frankfurt (VGF) frischen Wind in die Straßenverkehrslandschaft bringen. Die ersten T-Wagen sollten bis Ende 2023 den Dienst aufnehmen, um die in die Jahre gekommenen R-Wagen aus den 90er-Jahren zu ersetzen. Doch was wird aus diesen Plänen? FNP berichtet von massiven Problemen bei den neuen Fahrzeugen, die ihre Zuverlässigkeit bisher nicht unter Beweis stellen konnten.
Im November musste die VGF 14 Citadis-Wagen wegen schwerwiegender Mängel an Alstom zurückgeben, von denen 11 bereits im Liniendienst waren. Diese Rückgabe führt zu einem Stopp der ursprünglichen Pläne, die neuen Straßenbahnlinien, unter anderem von Oberrad zum Gravensteinerplatz oder von Niederrad zum Rebstockbad, ab Dezember einzuführen. Alstom hat mittlerweile alle retournierten Fahrzeuge ins Werk nach Barcelona zurückgebracht. Ein mängelfreies Fahrzeug soll bis Ende Juli 2025 nach Frankfurt geliefert werden, doch ein konkreter Liefertermin steht noch aus. Gespräche zwischen der VGF und Alstom laufen, um die offenen Fragen zu klären.
Technische Probleme und deren Einfluss
Die technischen Schwierigkeiten sind vielseitig. Straßenbahnfahrer klagen über häufige Störungen und die Probleme können bis zur unterdimensionierten Klimaanlage reichen, die eine angenehme Fahrgastbeförderung im Sommer nahezu unmöglich macht. Auch das Öffnen und Schließen der Türen bereitet Schwierigkeiten. Die Einstiegshöhe muss zudem genau eingehalten werden, was mit den aktuellen Fahrzeugen nicht gewährleistet ist. Wie fr.de berichtet, beeinflussen diese Mängel die Verkehrswende in Frankfurt nachhaltig, denn die VGF sieht sich gezwungen, alte P-Wagen aus den 1970er-Jahren als Ersatz auf den Linien 15 und 17 einzusetzen. Diese sind allerdings nicht barrierefrei, was gegen die Anforderungen des Nahverkehrs verstößt!
Die VGF und der Magistrat hoffen, dass Alstom die technischen Defizite bald beheben kann. Andernfalls muss sich die Stadt Frankfurt rechtliche Schritte vorbehalten, um Druck aufzubauen. Alstom selbst denkt ebenfalls über rechtliche Optionen nach, was die Situation weiter verkompliziert.
Partnerschaft ausbauen
Dennoch bleibt die Hoffnung, dass die Zusammenarbeit zwischen Alstom und der VGF in Zukunft fruchtbringender wird. Im Rahmen ihrer Vereinbarung konzentrieren sie sich darauf, den öffentlichen Nahverkehr zu fördern und gleichzeitig die Klimaziele der Stadt zu unterstützen. Die Citadis-Straßenbahnen gelten als moderne, barrierefreie Lösung für den innerstädtischen Verkehr. In einer Mitteilung von Alstom versichert der Hersteller, dass die neuen Fahrzeuge über moderne Fahrerassistenzsysteme sowie große Fensterflächen und komfortable Sitze verfügen.
Die Kommunen stehen jedoch unter Druck, da der öffentliche Nahverkehr und die barrierefreie Beförderung für viele Menschen, gerade in einer Metropole wie Frankfurt, wichtig sind. Das Ziel bleibt, mehr Menschen für die Nutzung der Straßenbahnen zu begeistern und so einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. Doch wer einen Blick auf die bestehenden Probleme wirft, kann nicht umhin zu befürchten, dass die Zukunft der Straßenbahnen in Frankfurt noch viel Zeit in Anspruch nehmen wird.
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Ort | Frankfurt am Main, Deutschland |
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