Frankfurter Modellprojekt für geflüchtete Arbeitskräfte abgelehnt!
Frankfurt am Main: Ein abgelehntes Beratungsprojekt für geflüchtete Arbeitsuchende verdeutlicht die Herausforderungen der Integration.

Frankfurter Modellprojekt für geflüchtete Arbeitskräfte abgelehnt!
In Frankfurt gab es kürzlich einen Rückschlag im Bereich der Unterstützung für geflüchtete Menschen. Ein Modellprojekt zur Schaffung einer Arbeitsmarkt-Beratungsstelle für Geduldete und Gestattete wurde abgelehnt. Die Linke in Frankfurt hatte einen entsprechenden Antrag mit dem Titel „Perspektiven schaffen, Arbeitsmarktzugang für Geduldete und Gestattete“ gestellt, der Anfang April mehrheitlich vom Stadtparlament abgelehnt wurde, unter anderem mit Stimmen der Koalition. Die Situation zeigt deutlich, dass es an gezielten Maßnahmen mangelt, um Geflüchtete in die Arbeitswelt zu integrieren.
Monika Christann, die für die Linke im Stadtparlament sitzt, hebt hervor, wie wichtig es ist, konkrete Beratungsangebote zu schaffen, um sowohl die Geflüchteten als auch die Kommunen zu entlasten. Ihrer Meinung nach sind Beratungsmaßnahmen unerlässlich, um den Zugang zum Arbeitsmarkt zu erleichtern. Im Gegensatz dazu sieht Dimitrios Bakakis, Fraktionsvorsitzender der Grünen, Potenziale in einem solch projektierenden Ansatz und fordert eine Untersuchung durch den Magistrat. Unterstützung für das Projekt gab es auch von Ursula Busch, der SPD-Fraktionsvorsitzenden, sowie Martin Huber von Volt, die beide die Notwendigkeit eines Etatantrags unterstreichen.
Schwierigkeiten bei der Integration
Die Ablehnung des Antrags wirft ein Licht auf die Herausforderungen, denen sich viele Geflüchtete gegenübersehen, besonders in Zeiten, in denen der Zugang zum Arbeitsmarkt aus verschiedenen Gründen, wie z.B. der Anerkennung von Qualifikationen oder Sprachbarrieren, erschwert ist. Gesundheitsliche Faktoren, sowohl physisch als auch psychisch, spielen eine bedeutende Rolle bei der Integration, betont die Bundeszentrale für politische Bildung. Weiterhin ist zu beachten, dass regionale Wohnsitzauflagen die Arbeitssuche zusätzlich verkomplizieren können.
Laut der Bundesagentur für Arbeit haben sich seit 2015/2016 die rechtlichen Möglichkeiten für den Arbeitsmarktzugang von Asylsuchenden verbessert. Doch trotz dieser Fortschritte steht eine Vielzahl von ihnen vor Schwierigkeiten. Besonders Frauen, die oft geringere Erwerbsquoten aufweisen, sind stark betroffen. Umso wichtiger ist es, dass Unternehmen, die in Deutschland zunehmend auf die Beschäftigung von Geflüchteten setzen, dies auch mit positiven Erfahrungen fortführen. Knapp jedes vierte Unternehmen beschäftigte 2020 geflüchtete Menschen, vor allem in größeren Firmen. Praktika bieten vielerorts den Einstieg in die Arbeitswelt.
Blick nach vorn
Die Diskussion um den abgelehnten Antrag zeigt, dass Handlungsspielraum besteht, um Strukturen für geflüchtete Menschen zu schaffen, die nicht nur rechtliche Hürden abbauen, sondern auch praktische Unterstützung bieten. Ein Punkt des eingereichten Antrags, wonach die Stadt sich auf Bundes- und Landesebene für ähnliche Projekte einsetzen sollte, wurde von der Mehrheit im Stadtparlament angenommen. Christiann von der Linken äußert jedoch, dass dies letztlich unzureichend sei, da es keine finanziellen Verpflichtungen mit sich bringe.
In der Gesamtbetrachtung ergibt sich ein Bild, das sowohl Chancen als auch Herausforderungen aufzeigt. Es gilt jetzt, die Rahmenbedingungen so zu gestalten, dass Geflüchtete tatsächlich die Möglichkeit bekommen, sich in den deutschen Arbeitsmarkt einzugliedern – ein Aspekt, der nicht nur den Geflüchteten selbst, sondern auch der gesamten Gesellschaft zugutekommt und zur Minderung des Fachkräftemangels beiträgt und gleichzeitig die Sozialstaaten entlastet. Ein wichtiges Thema, das ganz oben auf die Agenda gehört.