Wanfried: Kinder begegnen Tod und Trauer mit Mut und Kreativität

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Im Werra-Meißner-Kreis fand das Projekt „Hospiz macht Schule“ in Wanfried statt, um Drittklässler über Trauer und Trost aufzuklären.

Im Werra-Meißner-Kreis fand das Projekt „Hospiz macht Schule“ in Wanfried statt, um Drittklässler über Trauer und Trost aufzuklären.
Im Werra-Meißner-Kreis fand das Projekt „Hospiz macht Schule“ in Wanfried statt, um Drittklässler über Trauer und Trost aufzuklären.

Wanfried: Kinder begegnen Tod und Trauer mit Mut und Kreativität

In Wanfried hat das Projekt „Hospiz macht Schule“ jüngst für viel Aufregung gesorgt. Unter der Leitung von sieben engagierten ehrenamtlichen Hospizbegleiterinnen hatten insgesamt 19 Drittklässler die Möglichkeit, sich mit den sensiblen Themen Abschied, Trauer und Trost auseinanderzusetzen. Das Hauptziel des Projekts besteht darin, den Kindern einen Raum zu bieten, in dem sie über diese oftmals nicht leicht zu behandelnden Themen sprechen können. HNA berichtet, dass die Projektwoche durch verschiedene Methoden lebendig gestaltet wurde. Die Kinder durften Geschichten lesen, Briefe schreiben, Plakate gestalten und Bilder malen, was nicht nur Kreativität, sondern auch emotionale Verarbeitung förderte.

Warum ist es wichtig, solch ein Projekt an Grundschulen durchzuführen? Die Themen „Leben und Veränderung“, „Krankheit und Leid“, „Sterben und Tod“, sowie „Vom Traurigsein“ werden von den Kindern oft als belastend empfunden. Hier kommt das Projekt ins Spiel, das seit 2005/06 von der Bundesakademie „Hospiz macht Schule“ entwickelt wurde und über 800 Mal in Schulen bundesweit durchgeführt wurde. Im Werra-Meißner-Kreis haben aktuell rund 35 ehrenamtliche Hospizbegleiter und -begleiterinnen die erforderlichen Schulungen absolviert, um sich diesen wichtigen Aufgaben zu widmen.

Ein Raum für Gefühle

Anhand des symbolischen Pflanzens von Bohnenranken in selbst bemalten Blumentöpfen konnten die Kinder den Gedanken eines Neuanfangs nach einem Abschied praktisch umsetzen. Zudem notierten sie auf Karten, welchen Trost sie benötigen oder geben möchten. Ein besonderes Augenmerk lag auch auf dem Ansatz „Keiner muss und jeder darf“, was den kleinen Teilnehmern die Freiheit gab, sich in ihrem eigenen Tempo mit den Inhalten auseinanderzusetzen. Eine weitere kreative Komponente bildete das tägliche Gesangsritual, das sowohl morgens als auch mittags stattfand und eine fröhliche Stimmung verbreitete.

Den krönenden Abschluss des Projekts bildete eine Präsentation der Kinder, bei der sie ihre Ergebnisse vorstellten und stolz den „Lastentanz“ zeigten. Dies sorgte für viel Freude und einen herzlichen Austausch im Rahmen dieser emotionalen Thematik. Der Austausch über die eigenen Gefühle hat nicht nur während der Projektwoche, sondern auch für die Zukunft einen großen Wert.

Ein Weg zu mehr Offenheit

Das Projekt „Hospiz macht Schule“ ist mehr als nur ein einmaliges Event; es sei eine wertvolle Gelegenheit, um die Auseinandersetzung mit Lebensfragen und den Umgang mit emotional schwierigen Themen zu fördern. Das Anliegen ist es, durch kulturelle Bildung eine offene Kommunikationskultur über Tod und Trauer zu schaffen, nicht nur für die Kinder, sondern auch für Eltern und Lehrende. Einen weiteren Schritt in diese Richtung stellt die Fachtagung „Hospiz macht Schule“ dar, die am 21. Januar 2026 in Bielefeld stattfinden soll. Hier sollen weitere Impulse gesetzt werden, wie eine schulische Selbsthilfestruktur zum Umgang mit Tod und Trauer entwickelt werden kann.Hospiz macht Schule hat sich demnach zum Ziel gesetzt, die gesamte Schulgemeinschaft in diesen wichtigen Prozess einzubeziehen.

Die vielfältigen Angebote und Weiterbildungsmöglichkeiten, die für ehrenamtliche Mitarbeiter bereitgestellt werden, zeigen das Engagement der Initiatoren zur Stärkung des Projekts an Schulen. Die nächsten offenen Befähigungskurse finden im Januar in Wuppertal und Lengerich sowie im Februar bei Augsburg statt.

Es ist an der Zeit, dass solche wertvollen Projekte in unseren Schulen Raum finden. Denn wie heißt es so schön: „Tod gehört zum Leben“, und genau dieser Botschaft widmet sich das Projekt auf hervorragende Weise.