Deutsche Bahn reduziert Sitzplätze: ICE von Dresden nach Wiesbaden betroffen!
Deutsche Bahn reduziert Sitzplätze: ICE von Dresden nach Wiesbaden betroffen!
Wiesbaden, Deutschland - Die Deutsche Bahn (DB) hat eine einschneidende Entscheidung getroffen, die viele Reisende im Fernverkehr betreffen wird. Ab dem 15. Juni 2025 werden auf der beliebten ICE-Linie von Dresden über Leipzig, Erfurt und Frankfurt nach Wiesbaden kürzere Züge eingesetzt. Dies bedeutet, dass die Sitzplatzkapazität merklich reduziert wird. Der Hintergrund ist die schrittweise Ausmusterung der alten Baureihe 415 (ICE T), die nach über 25 Jahren nicht nur störanfällig, sondern auch wartungsintensiv geworden ist. Dies berichtet die Sächsische.
Wie die DB selbst angibt, wurden die Züge bisher in der Regel als Doppelzüge betrieben, nun wird ausschließlich die Baureihe 411 mit etwa 370 Sitzplätzen im Einsatz sein. Die Bahn sieht jedoch keine akuten Auslastungsprobleme, da die Züge bislang selten voll ausgelastet waren. Es sei auch wichtig zu erwähnen, dass diese Änderungen nur vorübergehend sein sollen; ab Herbst 2026 dürfen sich die Reisenden auf modernisierte ICE 1-Züge mit rund 500 Plätzen freuen.
Regionaler Fokus und Ausweichmöglichkeiten
Auf einem Teilabschnitt von Leipzig nach Frankfurt verkehren bereits längere ICE 4-Züge, die für zusätzlichen Komfort sorgen. Für Reisende zwischen Frankfurt und Erfurt stehen zudem zusätzliche Züge als Ausweichmöglichkeiten zur Verfügung. Besonders für Nachtschwärmer hält die Bahn interessante Optionen bereit: So gibt es den saisonalen EC 259 Richtung Prag um 0:07 Uhr sowie den EC 258 um 22:53 Uhr nach Berlin. Auch der frühere IC 2275 von Berlin nach Dresden wird bereits rege genutzt.
Trotz dieser Maßnahmen gibt es viel Kritik an der geplanten Reduzierung des Angebots auf der wichtigen Verbindung Dari. Michael Koch vom Fahrgastverband Pro Bahn äußerte sich besorgt, dass die Züge oft überfüllt seien und damit die anhaltende Nachfrage nach Fernverkehrszügen nicht erfüllt werden kann. Die Bahn beteuert jedoch, dass Dresden nach wie vor gut angebunden bleibt, mit rund 60 Fernverkehrszügen pro Tag.
Flottenverjüngung im Fokus
Die DB hat sich das Ziel gesetzt, das Durchschnittsalter ihrer ICE- und IC-Züge bis 2030 von aktuell 18 auf 12 Jahre zu senken. Diese „Flottenstrategie“ zielt darauf ab, die Zuverlässigkeit im Fernverkehr zu erhöhen und die Anzahl der Antriebsstörungen zu minimieren. Allerdings äußert der Fahrgastverband Pro Bahn Bedenken, dass die Ausmusterung alter Züge zu wenig Platz auf bestimmten Strecken führen könnte. So wurden allein im April 2023 14 ältere ICE 3 und 10 ICE T aus dem Betrieb genommen, und es sind weitere 30 ICE-2-Züge geplant, die bis Ende 2027 folgen sollen.
Aktuell hat die Deutsche Bahn 137 neue ICE 4-Züge in Betrieb genommen, die mit mindestens 444 Sitzplätzen ausgestattet sind und Geschwindigkeiten von bis zu 265 km/h erreichen können. Zudem wird die Auslieferung der Neuauflage ICE 3 Neo fortgesetzt, wo bis 2028 insgesamt 90 Einheiten erwartet werden. Diese neuen Modelle bieten sogar bessere Bedingungen für den mobilen Empfang, was für viele Fahrgäste von Bedeutung sein dürfte. Trotzdem bleibt festzuhalten, dass über ein Drittel der Fernzüge nach wie vor verspätet ankommen, was bei vielen Reisenden Fragen aufwirft, ob die neue Flotte diese Probleme wirklich lösen wird, wie die Tagesspiegel und RND berichten.
Insgesamt bleibt abzuwarten, wie sich die neue Flottenstrategie auf die Reisenden auswirken wird und ob die versprochenen Verbesserungen tatsächlich in der Praxis ankommen. Eines ist sicher: das Thema Fernverkehr wird die Diskussionen unter den Reisenden und den Verantwortlichen der Deutschen Bahn noch länger beschäftigen.
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Ort | Wiesbaden, Deutschland |
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