Mysteriöse Hexenprozesse in Hofheim: Verlorene Akten bleiben verschollen!

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Erfahren Sie mehr über die Hexenprozesse in Hofheim und die Verurteilung von Frauen wie Elß Hahn aus Hattersheim im 16. Jahrhundert.

Erfahren Sie mehr über die Hexenprozesse in Hofheim und die Verurteilung von Frauen wie Elß Hahn aus Hattersheim im 16. Jahrhundert.
Erfahren Sie mehr über die Hexenprozesse in Hofheim und die Verurteilung von Frauen wie Elß Hahn aus Hattersheim im 16. Jahrhundert.

Mysteriöse Hexenprozesse in Hofheim: Verlorene Akten bleiben verschollen!

In der charmanten Stadt Hofheim am Taunus rücken die dunklen Kapitel der Hexenverfolgungen immer wieder ins Licht der Öffentlichkeit. Bis in die 1950er Jahre existierten Dokumente über die berüchtigten Hexenprozesse, die seitdem als verloren gelten. Ein besonderes Augenmerk liegt auf den tragischen Schicksalen von zwei Frauen, Linden Mergen und Clasin Mergin, die 1597 in Höchst aufgrund von Hexerei verurteilt und verbrannt wurden.

Die Informationen über diese Prozesse und die grausamen Begleitumstände stammen aus einer Doktorarbeit der 1990er Jahre, die auf älteren Quellen fußt. Roswitha Schlecker, ehemalige Stadtarchivarin, sprach zuletzt über den tragischen Verlust der Akten und die leidvolle Geschichte der Hexenverfolgungen in Hofheim. Sie verdeutlichte auch, dass in Frankfurt die Hexenprozesse oft mit milderen Strafen wie Entlassung oder Hausarrest endeten, während in Hofheim die Verurteilten häufig bei lebendigem Leibe verbrannt wurden.

Ein Blick in die Vergangenheit

Die Hexenverfolger waren oft von ökonomischen Interessen geleitet. Frankfurt wollte sich als weltoffene Stadt präsentieren und hatte kein Interesse daran, Scheiterhaufen vor den Toren stehen zu sehen. Im Gegensatz dazu fanden die Exekutionen in Hofheim oft an erhöhten Orten statt, wie etwa am Galgen an der Zeilsheimer Straße oder an der Niederhofheimer Straße. Insgesamt wurden zwischen 1588 und 1602 in den Ämtern Höchst und Hofheim 23 Frauen der Hexerei angeklagt; 15 von ihnen verloren dabei ihr Leben.

Ein markanter Schauplatz dieser finsteren Geschichte ist der Hexenturm, der Teil der Stadtbefestigung aus dem 15. Jahrhundert ist. Der Zugang zu diesem Gefängnis war ursprünglich nur über den Wehrgang der Stadtmauer möglich, während ein ebenerdiger Eingang erst 1935 geschaffen wurde. Im Turm, der heute als „Hexenturm“ bekannt ist, waren die Haftbedingungen derart miserabel, dass viele Frauen unter Folter Geständnisse ablegten. Eingesperrt in einen kreisrunden Raum mit einem Durchmesser von 3,55 Metern und einer Höhe von 13 Metern, litten die unschuldigen Frauen in der Regel unter den grausamen Methoden, die in dieser Zeit zur „Wahrheitsfindung“ dienten.

  • Denunziationen und Gerüchte aus der Bevölkerung spielten bei den Anklagen eine zentrale Rolle.
  • Die „Peinliche Halsgerichtsordnung“ war dabei die rechtliche Grundlage für die Hexenverfolgungen.
  • Die Befragungen endeten häufig mit der ertappten „Wahrheit“ unter Anwendung von Foltermethoden wie Elevation oder Hungerkuren.

Ein Ende in Sicht

Die Hexenverfolgung in Hofheim wurde nicht nur durch die Kurmainzer Herrschaft angestoßen; auch Eva Bender denunzierte weitere Frauen, die jedoch keine gravierenden Folgen befürchten mussten. 30 Jahre nach Benders Verurteilung forderten besorgte Bürger von Hofheim und Kriftel eine Überprüfung der Geschehnisse, doch aufgrund des Dreißigjährigen Krieges blieb dies unbeachtet. Der Hexenturm, in dem diese dunklen Machenschaften stattfanden, zeichnet heute mit zwei Reliefs das Gedenken an die ermordeten Frauen nach.

Die Hexenprozesse in Hofheim sind nicht nur eine Erinnerung an das Unrecht der Vergangenheit, sondern auch eine Mahnung für die Gesellschaft, sich mit diesen Themen auseinanderzusetzen und die Lehren aus der Geschichte nicht zu vergessen. Die Geschehnisse sind Teil einer reichen, wenn auch schmerzlichen Geschichte, die Hofheim bis heute prägt.

Für alle, die mehr über die Hintergründe der Holger Hexenprozesse erfahren möchten, bietet Historisches Hofheim aufschlussreiche Informationen und faszinierende Einblicke in die damalige Zeit.