Ameisenalarm in Pfungstadt: Invasive Art erobert Schulen!

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In Pfungstadt wurden invasive Ameisenart Tapinoma magnum an zwei Schulen entdeckt. Bekämpfungmaßnahmen sind im Gange.

In Pfungstadt wurden invasive Ameisenart Tapinoma magnum an zwei Schulen entdeckt. Bekämpfungmaßnahmen sind im Gange.
In Pfungstadt wurden invasive Ameisenart Tapinoma magnum an zwei Schulen entdeckt. Bekämpfungmaßnahmen sind im Gange.

Ameisenalarm in Pfungstadt: Invasive Art erobert Schulen!

In Pfungstadt hat sich ein neues Problem aufgetan: An der Helene-Weber-Schule und der Erich-Kästner-Schule wurden invasive Ameisen gesichtet. rheinmainverlag.de berichtet, dass es sich vermutlich um die Art Tapinoma magnum handelt, auch bekannt als Große Drüsenameise. Diese Art, die ursprünglich aus dem Mittelmeerraum stammt, wurde erstmals 2009 in Deutschland entdeckt und breitet sich zunehmend in sonnigen, trockenen Gebieten aus.

Ungewöhnlich viele Ameisen sind auf den Schulgeländen aufgetaucht. Experten vermuten, dass die Ameisen vom benachbarten Friedhof stammen, wo an der Mauer in der Nähe der Helene-Weber-Schule ein starker Befall festzustellen ist. Die Ameisenstraßen führen förmlich vom Friedhof direkt zu den Schulen, wobei der Befall im Friedhofsbereich ausgeprägter ist als im Schulbereich.

Die Entdeckung und Bekämpfung

Eine Begehung der Helene-Weber-Schule hat den Befall an verschiedenen Stellen dokumentiert, und schon zuvor hatte der Hausmeister die Ameisen im Gebäude entdeckt. Um das Problem in den Griff zu bekommen, hat das Da-Di-Werk des Landkreises ein Schädlingsunternehmen beauftragt. Während in Reinheim die Heißwasser-Schaum-Methode zum Einsatz kommt, wurde in Pfungstadt eine andere Strategie gewählt. Die Bekämpfung hier erfolgt mit speziellen Ködern, und erste Ergebnisse zeigen, dass das Gebäude nahezu ameisenfrei ist.

Vor dem Start des neuen Schuljahres sollen weitere Inspektionen stattfinden. Die Stadt Pfungstadt ist ebenfalls in die Bekämpfungsmaßnahmen im Außenbereich und auf dem Friedhof involviert, während der Landkreis auf dem Schulgelände weiterhin tätig wird.

Was macht diese Ameisenart besonders?

Die Tapinoma magnum ist eine ausgesprochen eindringliche Art, die mit großen Kolonien von über einer Million Arbeiterinnen aufwarten kann. plantura.garden hebt hervor, dass diese Ameisen ein großes Gebiet von bis zu einem Hektar besiedeln können. Sie sind alles andere als freundlich gesinnt: Sie vertreiben heimische Arten, pflegen Blattläuse und stellen eine ernste Bedrohung für die lokale Flora und Fauna dar. Zudem verursachen sie teils gravierende Schäden an Infrastrukturen und Gebäuden, da sie Wege unterhöhlen und in Häuser eindringen.

Zwar sind sie nicht als gefährlich im Sinne schmerzhafter Bisse bekannt, doch ihre vermeintliche Harmlosigkeit täuscht über das eigentliche Problem hinweg. Die Ameisen verfügen in Deutschland über kaum natürliche Fressfeinde, wodurch ihre Ausbreitung erleichtert wird. Wer in seinem Garten oder auf seinem Grundstück fündig wird, sollte sich an die örtlichen Behörden wenden, auch wenn keine allgemeine Meldepflicht besteht.

Manche Experten empfehlen frühes Handeln. Erfolgreiche Bekämpfungsmethoden schließen den Einsatz von Nematoden ein, die in Kombination mit Kieselgur eine willkommene Unterstützung bieten. Auch chemische Maßnahmen sind möglich, doch hier ist Vorsicht geboten. Um die Bestände niedrig zu halten, wird geraten, mindestens 50 Millionen Nematoden pro Bereich einzusetzen und nach zwei Wochen eine Nachbehandlung durchzuführen.

Die Situation in Pfungstadt ist ein anschauliches Beispiel für die Herausforderungen, die invasive Arten mit sich bringen. Wer denkt, es würde sich nur um ein kleines Problem handeln, wird schnell eines Besseren belehrt. Fangt an zu handeln, bevor die Ameisen noch mehr Fuß fassen – denn das macht den Unterschied!