Skandal im Barbarossabad: Bürgermeister Litzinger gibt Fehler zu!

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Der Bürgermeister von Gelnhausen zieht seine Abmahnung gegen die WELT zurück, nachdem er Falschaussagen zu sexuellen Übergriffen klarstellt.

Der Bürgermeister von Gelnhausen zieht seine Abmahnung gegen die WELT zurück, nachdem er Falschaussagen zu sexuellen Übergriffen klarstellt.
Der Bürgermeister von Gelnhausen zieht seine Abmahnung gegen die WELT zurück, nachdem er Falschaussagen zu sexuellen Übergriffen klarstellt.

Skandal im Barbarossabad: Bürgermeister Litzinger gibt Fehler zu!

Der Gelnhauser Bürgermeister Christian Litzinger (CDU) hat seine Abmahnung gegen das Medienhaus WELT zurückgezogen, nachdem er zugeben musste, dass es in der Berichterstattung über seine Äußerungen zu sexuellen Übergriffen keine Fehler gab. Wie tagesschau.de berichtet, erinnerte sich Litzinger falsch an ein wichtiges Gespräch, woraufhin er beschloss, rechtliche Schritte einzuleiten. Sein umstrittener Satz „Bei den hohen Temperaturen liegen die Gemüter manchmal blank“ hatte jedoch einen Shitstorm ausgelöst und sogar Morddrohungen gegen ihn zur Folge.

Im Fokus der aktuellen Diskussion stehen bekanntlich mutmaßliche sexuelle Übergriffe, die im Barbarossabad in Gelnhausen am 22. Juni stattfanden und von der Staatsanwaltschaft in Hanau intensiv untersucht werden. Acht Mädchen im Alter von 11 bis 16 Jahren haben sich als betroffene Opfer gemeldet, wobei die Vorwürfe auf junge Männer zwischen 18 und 28 Jahren abzielen, die syrische Staatsangehörige sind. Litzinger stellte klar, dass sich seine Äußerungen lediglich auf verbale Ausfälle im Freibad bezogen und nicht auf die schwerwiegenden Fälle sexueller Übergriffe.

Rücknahme der Abmahnung und öffentliche Entschuldigung

Nach eingehender Prüfung der Situation und dem Bereitstellen aller relevanten Informationen durch Axel Springer konnte die Kanzlei von Litzinger feststellen, dass die ursprüngliche Darstellung der Zeitungsberichte in der Tat korrekt war. Daher entschuldigte sich Litzinger sowohl bei der Redaktion der ffh.de als auch für die vorangegangenen Vorwürfe. Trotz seiner Entschuldigung betonte er nochmals, dass die Bemerkung nicht als Verharmlosung der sexuellen Übergriffe verstanden werden sollte.

Litzinger zeigte sich schockiert über die Vorfälle im Freibad und unterstrich, dass sein Fokus auf der Klärung des Sachverhalts und der Unterstützung der betroffenen Mädchen liegen muss. Um die Sicherheit in der Gemeinde zu erhöhen, sollen Maßnahmen ergriffen werden, und eine Kommission zur Förderung der Sicherheit wird tagen.

Der gesellschaftliche Hintergrund

Die Vorfälle in Gelnhausen reißen eine breite Debatte über die steigende Anzahl sexualisierter Gewalt in Deutschland auf. Laut statista.de hat die Zahl der erfassten Sexualdelikte in den letzten Jahren kontinuierlich zugenommen. 2024 wurde mit rund 128.000 Fällen ein Höchststand erreicht. Besonders besorgniserregend ist die hohe Zahl weiblicher Opfer; rund 91 Prozent der Betroffenen von Sexualstraftaten waren Frauen und auch die Mehrheit der Opfer von sexuellem Missbrauch sind Mädchen.

Diese Entwicklungen verlangen nicht nur von Behörden, sondern auch von der Gesellschaft als Ganzes ein Umdenken und mehr Sensibilisierung für das Thema sexuelle Gewalt. Die häufigsten Täter sind nicht nur unbekannt, sondern betreiben ihre Taten oft innerhalb eines informellen Bezugs zum Opfer, was die Situation zusätzlich erschwert.

In Gelnhausen wird dieser Fall nun zum Anstoß für Maßnahmen und intensivere Diskussionen über Sicherheit und Schutz vor sexueller Gewalt. Es bleibt abzuwarten, wie die Stadt auf diese Vergehen reagieren wird, und welche präventiven Maßnahmen in naher Zukunft umgesetzt werden können.