Rettungsdienst in Hessen krankt: Forderung nach radikaler Reform!
Rettungsdienst in Hessen krankt: Forderung nach radikaler Reform!
Hessen, Deutschland - Die Krankenkassen in Hessen schlagen Alarm: Der Rettungsdienst steht vor gravierenden Problemen. In einem aktuellen Prüfbericht wird festgestellt, dass die bestehenden Strukturen seit Jahren ineffizient sind und die Patientensicherheit gefährden. Claudia Ackermann, die Leiterin der vdek-Landesvertretung Hessen, macht deutlich, dass die Patienten die Leidtragenden dieser Missstände sind. Vor allem die Kommunikation zwischen den Rettungsleitstellen und den Einsatzteams wird als umständlich kritisiert, was die schnelle Hilfe erschwert. Laut Tagesschau sind die Unterschiede in der Notfallversorgung je nach Einsatzort erheblich, was weitere Fragen aufwirft.
Aktuell gibt es in Hessen 25 eigenständige Rettungsleitstellen, die für ihre Ineffizienz sowie hohen Kosten in der Kritik stehen. Die Gebühren für Notfall-Leitstellen sind in den letzten zehn Jahren um 73% gestiegen, wo hingegen die Kosten für den Krankentransport sogar um 97% in die Höhe geschnellt sind. Hier sehen die Kassenvertreter Handlungsbedarf, denn eine ehrenwerte Reform könnte nicht nur die Qualität der Patientenversorgung verbessern, sondern auch potenziell die Kosten senken.
Dringende Reformen gefordert
Eine zentrale Forderung ist die Einführung einer virtuellen Gesundheitsleitstelle. Diese neue Institution soll alle bestehenden Rettungsleitstellen vernetzen und eine bessere, gezielte Patientenlenkung ermöglichen. Geplant sind einheitliche Notrufabfragen sowie die Implementierung telemedizinischer Betreuung, die helfen sollen, echte Notfälle schnell zu identifizieren und in hochqualifizierte Behandlungseinheiten zu bringen. Vor allem bei kritischen Erkrankungen, wie Herzinfarkten und Schlaganfällen, hätten die Patienten dann einen direkten Zugang zu Spezialisten, wie Frank Dastych, Vorstandsvorsitzender der Kassenärztlichen Vereinigung Hessen, unterstreicht. Er betont, dass die Überlebensorganisation im Vordergrund stehen sollte und kritisiert, dass sich vieles auf Hilfsfristen konzentriert, die oft nur auf dem Papier bestehen.
In Hessen wird die Notwendigkeit einer grundlegenden Reform des Rettungsdienstes bereits seit einiger Zeit diskutiert. Im Rahmen der Modernisierung der Versorgungsstrukturen spielen die Reformen im Rettungsdienst und der Notfallversorgung eine zentrale Rolle. Ein Kabinettsentwurf für ein neues Notfallgesetz wurde im Juli 2024 präsentiert, um die Notaufnahmen zu entlasten und die Verbindung zwischen Rettungsdienst und der ambulanten medizinischen Versorgung zu verbessern. vdek fordert einen Ausbau der bestehenden Leitstellen zu Gesundheitsleitstellen, die verschiedene Versorgungsangebote koordinieren können. Es bleibt abzuwarten, ob diese Maßnahmen zu einer spürbaren Verbesserung für Patienten und die Beschäftigten im Rettungsdienst führen werden.
Politische Unterstützung und Herausforderungen
Die Reformforderungen finden nicht nur in der Fachwelt Unterstützung, sondern auch bei großen Verbänden, wie dem Deutschen Roten Kreuz und dem Bundesverband der Privaten Rettungsdienste in Hessen. Diese Organisationen setzen sich dafür ein, dass auch private Anbieter nicht länger von Ausschreibungen ausgeschlossen werden, um den Wettbewerb zu fördern und den Patienten die bestmögliche Versorgung zu gewährleisten. Die konstant steigenden Ausgaben im Gesundheitswesen, insbesondere für den Rettungsdienst, erfordern dringend Lösungen.
Zusammenfassend kann gesagt werden: Die Herausforderungen im hessischen Rettungsdienst sind gewaltig, aber die Ansätze zur Verbesserung sind da. Jetzt heißt es, die politisch notwendigen Schritte einzuleiten und die Versorgungsstrukturen nach modernen Standards auszurichten – zum Wohl aller Patientinnen und Patienten.
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Ort | Hessen, Deutschland |
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