230 Einsatzkräfte im Großalarm: Katastrophenschutzübung in Grebenhain!
Im Vogelsbergkreis trainieren 230 Einsatzkräfte in Grebenhain bei einer Großübung des Katastrophenschutzes. Wichtige Stationen simulieren verschiedene Notfallszenarien.

230 Einsatzkräfte im Großalarm: Katastrophenschutzübung in Grebenhain!
Am 25. August 2025 fand in Grebenhain im Vogelsbergkreis eine beeindruckende Großübung des Katastrophenschutzes statt. Rund 230 Einsatzkräfte, darunter Feuerwehr, Technisches Hilfswerk (THW) und das Deutsche Rote Kreuz, nahmen an dieser wichtigen Veranstaltung teil. Die Übung bildete eine perfekte Gelegenheit, die Koordination und Reaktionszeiten in Echtzeitszenarien zu trainieren, um für den Ernstfall gewappnet zu sein. Die Einsatzkräfte rückten mit 67 Fahrzeugen in geschlossenen Verbänden an und absolvierten verschiedene Stationen, um ihre Fertigkeiten zu schärfen.
Die Übung fand auf dem Gelände der ehemaligen Munitionsanstalt im Oberwald statt, einem Ort mit einer bewegten Geschichte. Diese Anlage wurde von 1936 bis 1945 betrieben und diente der Fertigstellung und Verpackung von Luftwaffenmunition. Von 1978 bis 1982 nutzte die US Army den Standort als Versorgungsdepot. Insgesamt wurde das Gelände von 1991 bis 2013 entmunitioniert, und heute stehen die Gesamtanlagen sowie einzelne Gebäude unter Denkmalschutz.
Einsatzszenarien und Organisation
Die Einsatzkräfte durchliefen mehrere Stationen mit unterschiedlichen Herausforderungen. In der „Station Ost“ lernten sie den strategischen Umgang mit Vegetationsbränden, während sie in der „Station Süd“ Motorsägenarbeiten zur Beseitigung von Sturmschäden und zur Anlage von Brandschneisen übten. In der „Station Nord“ stand das Fahr- und Bremsverhalten der Einsatzfahrzeuge auf dem Programm. Die „Station West“ hingegen fokussierte sich auf Rettungsübungen aus Höhen und Tiefen, einschließlich Abseilen und der Rettung von Übungsdummies.
Die Übung wurde unter der Leitung der Kreisbrandmeister Tony Michelis, Mario Henning, Andreas Leinweber und Elisa Amerschläger organisiert. Auch Kreisbrandmeister Thomas Stein war aktiv an der Vorbereitung beteiligt. Landrat Dr. Jens Mischak hob die Bedeutung regelmäßiger praktischer Ausbildungen hervor und betonte, wie wichtig solche Übungen für die Einsatzkräfte im Ernstfall sind.
Ein Blick über die Landesgrenzen
Interessanterweise fanden zeitgleich auch in anderen Teilen Deutschlands umfangreiche Katastrophenschutzübungen statt. In Erlangen beispielsweise wurde die Übung mit dem Titel „Löwenzahn“ durchgeführt, an der etwa 800 Einsatzkräfte beteiligt waren. In diesem Szenario wurde ein Flugzeugabsturz simuliert, wobei eine Frachtmaschine ein Hochhaus in Mitleidenschaft zog und ein fiktives Chemiewerk zu einem Gefahrgutunfall führte. Hierbei mussten rund 100 Verletzte, dargestellt von Komparsen, versorgt werden. Solche großangelegten Übungen sind gesetzlich im bayerischen Katastrophenschutzgesetz verankert und bieten eine wichtige Plattform für die Zusammenarbeit aller beteiligten Organisationen, einschließlich Feuerwehr, Polizei und Rettungsdiensten.
Nach etwa drei Stunden intensiven Trainings konnten die Teilnehmer im Bürgerhaus Grebenhain ein gemeinsames Mittagessen genießen und die Erlebnisse der Übung Revue passieren lassen. Solche Veranstaltungen sind nicht nur für die Einsatzkräfte wichtig, sondern auch für die Gemeinden, die auf einen effektiven Katastrophenschutz angewiesen sind.