Rotenburg klagt gegen Zensus: Über 1.000 Einwoner fehlen!
Rotenburg klagt gegen Zensus: Über 1.000 Einwoner fehlen!
Rotenburg an der Fulda, Deutschland - Der Magistrat der Stadt Rotenburg a. d. Fulda sorgt für Aufregung. Er hat beschlossen, gerichtlich gegen die Feststellung der Einwohnerzahl im Rahmen des umstrittenen Zensus 2022 vorzugehen. Wie Osthessen-News berichtet, ist die Diskrepanz zwischen der offiziellen Zahl und den Daten des städtischen Melderegisters erheblich.
Die Bevölkerung von Rotenburg wurde zum Stichtag 15. Mai 2022 auf 12.981 Einwohner geschätzt, während das Melderegister zu diesem Zeitpunkt eine viel höhere Zahl von 14.113 angibt. Das sind satte 1.132 Personen mehr! Bürgermeister Marcus Weber führte aus, dass diese Differenz ernsthafte finanzielle Folgen für die Stadt haben könnte. Mit einer möglichen Mehrbelastung von rund 800.000 Euro jährlich wäre die Handlungsfähigkeit der Stadt stark eingeschränkt. Der kommunale Finanzausgleich, der auf den festgestellten Einwohnerzahlen basiert, steht auf der Kippe.
Die Hintergründe des Zensus
Der Zensus 2022, durchgeführt von den statistischen Ämtern des Bundes und der Länder, umfasste eine umfassende Zählung der Bevölkerung sowie der Gebäude und Wohnungen. Dabei wurde die Bevölkerung hauptsächlich registergestützt erfasst und durch Haushaltsbefragungen ergänzt. Mehr Informationen zu den Methoden und Ergebnissen des Zensus können auf Zensus2022.de nachgelesen werden. Dort stehen verschiedene Datensätze zu Themen wie Bevölkerungszahlen, Altersstrukturen und mehr zur Verfügung.
Die bereitgestellten Daten werden in verschiedenen Formaten wie XLSX und ZIP angeboten und sind auch in maschinenlesbarer Form verfügbar. Interessierte können sich die regionalen Ergebnisse aus dem Zensus 2022 herunterzuladen, was jedoch nicht unbedingt barrierefrei ist, wie die Destatis-Seite verrät.
Die Herausforderungen für Rotenburg
Für Bürgermeister Weber steht fest, dass der Bedarf an Wohnraum und Kitaplätzen in Rotenburg nicht auf einen Rückgang der Bevölkerung hindeutet. Im Gegenteil, die Stadt ist gewachsen und benötigt dringend Platz für ihre Bürgerinnen und Bürger. Der Kommunale Finanzausgleich könnte jedoch gefährdet sein, was die Investitionspläne der Stadt massiv beeinflussen würde.
Rotenburg wird im Verwaltungsstreitverfahren gegen das Hessische Statistische Landesamt vom Hessischen Städte- und Gemeindebund unterstützt. Diese juristische Auseinandersetzung könnte wegweisend für viele andere Gemeinden in Hessen sein, die ähnliche Bedenken hinsichtlich der Zensus-Daten hegen. Die zukünftige Entwicklung wird spannend sein, denn wie die Bürgerinnen und Bürger mit dieser Situation umgehen werden, bleibt abzuwarten.
Ein weiteres Mal zeigt sich, wie wichtig präzise und verlässliche Daten für die kommunale Planung und Finanzierung sind. Die Stadt Rotenburg a. d. Fulda steht vor einer Herausforderung, die nicht nur sie allein betrifft, sondern auch andere Städte und Kommunen in Hessen.
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Ort | Rotenburg an der Fulda, Deutschland |
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