Sechs Gemeinden im Werra-Meißner-Kreis: Große Pfarreifusion ab 2026!
Sechs Gemeinden im Werra-Meißner-Kreis: Große Pfarreifusion ab 2026!
Werra-Meißner-Kreis, Deutschland - Die katholische Kirche im nördlichen Werra-Meißner-Kreis steht vor einem bedeutenden Umbruch: Zum 1. Januar 2026 sollen sechs Gemeinden fusionieren und eine neue Pfarrei bilden. Die betroffenen Gemeinden sind Zum göttlichen Erlöser Witzenhausen, Christkönig Hessisch Lichtenau, Mariae Namen Großalmerode, St. Elisabeth Waldkappel und St. Joseph Hebenshausen. Diese Maßnahme ist Teil einer umfassenden Umstrukturierung, die bereits 2017 im Bistum Fulda begonnen hat und bis in die 2030er Jahre abgeschlossen sein soll, berichtet HNA.
Leiter des Prozesses ist Pfarrer Simon Graef, der gemeinsam mit den Verwaltungs- und Pfarreiräten der betroffenen Gemeinden an der Umsetzung arbeitet. „Es braucht die Zustimmung aller Gremien, um die neue Pfarrei ins Leben zu rufen“, so Graef. In der Pfarrei St. Elisabeth haben bereits Schritte in diese Richtung stattgefunden, wo neue Begegnungsorte und Gottesdienste geschaffen wurden.
Übergreifende Perspektiven
Das Ziel dieser Umstrukturierung ist es, die einzelnen katholischen Gemeinden im Werra-Meißner-Kreis zu einer starken Gemeinschaft zusammenzuführen. Doch die Umsetzung bringt Herausforderungen mit sich: Die Entfernungen zwischen den Gemeinden können bis zu 40 Kilometer betragen. Dies macht die Zusammenführung nicht einfach. Der DOM hebt hervor, dass die Anzahl der Christen in Deutschland unter 50 Prozent liegt, und im Werra-Meißner-Kreis gibt es mehr Sterbefälle als Taufen, was die Relevanz solcher Schritte unterstreicht.
Bischof Gerber betont ebenfalls die Notwendigkeit einer stärkeren Vernetzung über Pfarreigrenzen hinweg. Er verweist auf die Schriften des Neuen Testaments, die von einem Netzwerk der ersten christlichen Gemeinden erzählen. „Gerade heute sind unterschiedliche Kontakte und Erfahrungen mit dem Glauben wichtiger als je zuvor“, fügt er hinzu. Ein Video zur Pfarreientwicklung zeigt, dass der Glaube bei jungen Menschen besonders dort gedeiht, wo lokale Erfahrungen durch überörtliche Veranstaltungen ergänzt werden. Das Bistum Fulda steht somit vor der Herausforderung, den Glauben zeitgemäß zu präsentieren.
Die Zukunft der Pfarrei
Die neue Pfarrei im Werra-Meißner-Kreis wird voraussichtlich acht bis zehn Jahre existieren, bevor eine möglicherweise weitere Zusammenlegung erfolgt. Ein deutliches Zeichen dafür, dass die katholische Kirche in Deutschland sich an die veränderten gesellschaftlichen Rahmenbedingungen anpassen muss. Bischof Dr. Georg Bätzing, Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz, erklärt in einem Vorwort, dass die Zeit der Volkskirche vorbei sei. „Wir werden lernen müssen, mit weniger Mitgliedern sichtbar zu sein“, so Bätzing. Die Kirche muss daher ihre Aufgaben und die Möglichkeiten der Präsenz in der Öffentlichkeit neu bewerten.
Eine verstärkte Zusammenarbeit und kontinuierliche Betreuung der Gemeinden durch Pfarrer Graef und István Kovács bleibt unerlässlich, um die Herausforderungen zu meistern. Angesichts wachsender Entfernungen und ! weniger Pfarrern ist es enorm wichtig, dass die Gemeinden zusammenrücken und den Glauben gemeinsam leben.
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Ort | Werra-Meißner-Kreis, Deutschland |
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