Eschwege schockt: Abwassergebühren steigen um über 36 Prozent!

Transparenz: Redaktionell erstellt und geprüft.
Veröffentlicht am

Eschwege erhöht ab 2026 die Abwassergebühren um mehr als 36%, um ein Defizit auszugleichen und gesetzliche Vorgaben zu erfüllen.

Eschwege erhöht ab 2026 die Abwassergebühren um mehr als 36%, um ein Defizit auszugleichen und gesetzliche Vorgaben zu erfüllen.
Eschwege erhöht ab 2026 die Abwassergebühren um mehr als 36%, um ein Defizit auszugleichen und gesetzliche Vorgaben zu erfüllen.

Eschwege schockt: Abwassergebühren steigen um über 36 Prozent!

In Eschwege stehen Hauseigentümer vor einem finanziellen Umbruch. Ab Januar 2026 werden die Schmutzwassergebühren um über 36 Prozent angehoben. Dies wurde in der Stadtverordnetenversammlung mehrheitlich beschlossen, um einen ausgeglichenen Gebührenhaushalt zu erreichen. Der Hintergrund ist ein Defizit von etwa 84.000 Euro, das im Jahr 2025 erwirtschaftet wurde. Die Versammlung lehnte zudem eine erneute Beratung im Finanzausschuss ab, was die Diskussion um soziale Gerechtigkeit in den Hintergrund drängt. Obwohl Vorschläge dazu geäußert wurden, blieben weitere Überlegungen ohne Folgen, wie hna.de berichtet.

Die neuen Gebühren im Überblick: Die Niederschlagswassergebühr steigt auf 82 Cent pro Quadratmeter, was einer Erhöhung von 12,33 Prozent entspricht. Dies hat direkte Auswirkungen auf die Kosten für Hausbesitzer. Ein Beispiel zeigt, dass bei einer Dachfläche von 100 Quadratmetern die jährliche Gebühr von 65,70 Euro auf 73,80 Euro ansteigt. Besonders dramatisch wird es jedoch bei der Schmutzwassergebühr, die nun bei 4,56 Euro pro Kubikmeter Frischwasserverbrauch liegt. Dies entspricht einer Steigerung von 36,12 Prozent. Für einen Vier-Personen-Haushalt mit einem Verbrauch von 180 Kubikmetern bedeutet das satte 217,80 Euro mehr pro Jahr. Ein Zwei-Personen-Haushalt mit 90 Kubikmetern muss etwa 108,90 Euro zusätzlich aufbringen.

Hintergründe der erhöhten Gebühren

Warum steigen die Gebühren so stark? Ein zweifelhafter Rekord wurde mit der langen Phase stabiler Abwassergebühren erreicht. Die letzte Anpassung fand im Jahr 2013 statt. In der Folge gab es seit 2020 kontinuierliche Kostensteigerungen, und die Rücklage von damals 1,2 Millionen Euro ist mittlerweile komplett aufgebraucht. Dazu tragen verschiedene Faktoren bei: Zum einen wurde im Zentralklärwerk eine neue Presse für etwa 3,5 Millionen Euro installiert. Hinzu kommen gestiegene Entsorgungskosten für Klärschlamm, der bis nach Leipzig transportiert werden muss, sowie höhere Energie- und Materialkosten.

Ein weiterer Aspekt ist der rückläufige Wasserverbrauch in der Region, was sich negativ auf die Einnahmen auswirkt. Bemerkenswert ist, dass von 16 Kommunen im Werra-Meißner-Kreis zwölf seit 2023 ihre Abwassergebühren erhöht haben. In diesem Kontext befindet sich Eschwege im Mittelfeld und belegt den neunten Platz hinsichtlich der Kosten im Kreis.

Die Stadt steht nun in der Verantwortung, die gesetzlichen Anforderungen des hessischen Kommunalabgabengesetzes (KAG) zu erfüllen. Nur so kann ein ausgeglichener Gebührenhaushalt realisiert werden – ein Vorhaben, das nicht nur die Stadt, sondern insbesondere die Bürger stark belasten wird. Ob die Vorschläge zur Berücksichtigung sozialer Gerechtigkeit künftig Früchte tragen, bleibt abzuwarten.