Studierende in Darmstadt und Kassel wehren sich gegen Hochschulkürzungen!
Studierende und Beschäftigte demonstrieren am 11.06.2025 in Kassel gegen Kürzungen im Hochschulpakt. Gewerkschaften fordern Reformen.

Studierende in Darmstadt und Kassel wehren sich gegen Hochschulkürzungen!
Rund 450 Studierende und Beschäftigte haben am 11. Juni 2025 an den Universitäten Kassel und Darmstadt für die Zukunft der Hochschulen demonstriert. Initiiert von der GEW Hessen, der LandesAStenKonferenz und ver.di Hessen, richteten die Protestierenden ihren Unmut gegen die geplanten Kürzungen im Hessischen Hochschulpakt. Diese Einschnitte könnten die Qualität von Lehre und Forschung erheblich gefährden und viele Arbeitsplätze in Gefahr bringen, insbesondere für prekär beschäftigte Wissenschaftler:innen.
Die Landesregierung hat angekündigt, die Hochschulfinanzierung im Rahmen des Hochschulpakts von 2026 bis 2031 deutlich zu kürzen. Simone Claar von der GEW Hessen betonte, dass es an der Zeit sei, den Widerstand gegen die Aushöhlung von Bildung und Wissenschaft zu verstärken. „Wir sind nicht bereit, die Zukunft unserer Hochschulen aufs Spiel zu setzen“, so Claar. Der Gewerkschafter Gabriel Nyč von ver.di ergänzte, dass gute Lehre und Forschung nicht zum Spartarif zu haben seien.
Hochschulpakt im Fokus
Der Hochschulpakt nahm in den vergangenen Jahren eine zentrale Rolle in der Finanzierung der Hochschulen ein. Mit der Unterzeichnung des Hochschulpakts I im Jahr 2007 wurde der Weg für eine bessere Ausstattung der Hochschulen geebnet, um die Herausforderungen einer steigenden Zahl von Studierenden zu meistern. Die ersten Finanzierungsmodelle umfassten 566 Millionen Euro, die Bund und Länder bereitstellten, um den wachsenden Bedarf zu decken. In den folgenden Phasen – dem Hochschulpakt II und III – wurden insgesamt weitere Milliarden bereitgestellt, um den steigenden Studierendenzahlen gerecht zu werden, wie HRK berichtet.
Mit dem neuen Zukunftsvertrag 2019 sollten ab 2021 jährlich 1,88 Milliarden Euro von Bund und Ländern zur Verfügung stehen, um die Ausbildungsbedingungen zu sichern. Ab 2024 soll dieses Budget sogar auf 2,05 Milliarden Euro steigen. Doch die aktuellen Kürzungspläne setzen diesen Fortschritt aufs Spiel und verdeutlichen die Dringlichkeit einer Neubewertung der Finanzierungsstrategien für zukunftsfähige Hochschulen.
Forderungen der Gewerkschaften
Die Gewerkschaften, darunter GEW und ver.di, machen klar, dass sie eine grundlegende Überarbeitung der Hochschulfinanzierung erwarten. Insbesondere fordern sie einen Ausgleich für die Tarifsteigerungen und Inflation, keinen Personalabbau sowie Investitionen in Personal, Infrastruktur und Qualität. Wie Nyč hervorhebt, ist eine solide Finanzierung unerlässlich, um die Zukunft der Bildung, der Forschung und einer demokratischen Gesellschaft zu gewährleisten.
Es ist deutlich geworden: Die Herausforderungen des Hochschulsystems in Hessen sind groß. Es zeigt sich, dass die Stimme der Studierenden und Beschäftigten gehört werden muss, um die Weichen für eine positive Entwicklung in der Hochschullandschaft zu stellen. Das Engagement der Protestierenden ist ein klarer Ausdruck des Willens, die Bildung nicht der Sparpolitik zu opfern.