Krise für Fische: Wasserentnahmen gefährden unsere Gewässer!

Krise für Fische: Wasserentnahmen gefährden unsere Gewässer!

Kassel, Deutschland - Ein besorgniserregendes Signal aus der Welt der Gewässer: Die obere Wasserbehörde des Regierungspräsidiums (RP) Kassel ruft zum Einsparen von Wasserentnahmen aus Flüssen und Bächen auf. Insbesondere in Nord- und Osthessen ist die Lage angespannt. Geringe Abflüsse und steigende Wassertemperaturen belasten die Lebensbedingungen für Fische und andere Gewässerorganismen. Dies wird zunehmend kritisch, da vor allem kleine Gewässer von diesem Problem betroffen sind. Zusätzliche Wasserentnahmen könnten deren Überlebenschancen gefährden, wie rp-kassel.hessen.de berichtet.

Regierungspräsident Mark Weinmeister appelliert in diesem Zusammenhang an alle Bürgerinnen und Bürger, verantwortungsbewusst zu handeln. Er mahnt, dass gerade bei den kleinen Gewässern auf erlaubnisfreie Wasserentnahmen im Rahmen des Anliegergebrauchs verzichtet werden sollte. Auch an größeren Gewässern wie der Fulda, Weser und Werra sind Wasserentnahmen nur bis zu einer bestimmten Grenze zulässig, um die Abflüsse nicht wesentlich zu beeinflussen. Demnach dürfen Grundstückseigentümer bei Eigenbedarf maximal zehn Liter pro Sekunde und bis zu 1.000 Kubikmeter pro Jahr entnehmen, ohne eine Genehmigung einholen zu müssen, sofern der Abfluss nicht merklich vermindert wird.

Bedeutung der Regelungen

Das Wasserhaushaltsgesetz (WHG), welches als das zentrale Regelwerk im deutschen Wasserrecht gilt, legt die Grundpfeiler für den Schutz und den Erhalt von Wasser als Lebensgrundlage und Lebensraum fest. Es regelt u.a. Wasserentnahmen sowie die Einleitung von Stoffen in Gewässer. Die letzte Novellierung des WHG, die im Juni 2020 in Kraft trat, fokussiert sich stark auf den Schutz der Gewässer vor Belastungen, insbesondere durch Landwirtschaft. Um Nährstoffabflüsse zu verhindern, müssen Pufferstreifen von fünf Metern um Oberflächengewässer eingehalten werden, wie wirtschaftswissen.de hervorhebt.

Zum Schutz der Gewässer sind die Benutzer dazu aufgerufen, nachteilige Veränderungen der Gewässereigenschaften zu vermeiden und Wasser nachhaltig zu nutzen. Untere Wasserbehörden haben das Recht, die erlaubnisfreie Nutzung einzuschränken oder sogar auszuschließen, um den Naturhaushalt zu schützen. Besondere Maßgaben gelten hier für die Regelungen zu den abstrakten Genehmigungen und Bewilligungen, die den jeweiligen Anwendungsbereich definieren und spezifische Einschränkungen beinhalten.

Ökologische Notwendigkeit

Der Zustand der Gewässer selbst wird durch zahlreiche Faktoren beeinflusst, darunter Niederschlag, Verdunstung, die Morphologie der Gewässer und die Wasserentnahmen. Diese Bedingungen werden bewertet, um die ökologischen Belange in den Fokus zu rücken. Die Informationen zum hydromorphologischen Zustand der Gewässer und deren Durchgängigkeit geben Aufschluss über die handlungsnotwendigen Bereiche. Hierbei stehen nicht nur quantitative Wasserstände im Vordergrund, sondern auch die Qualität der Gewässerstruktur spielt eine entscheidende Rolle, wie umweltbundesamt.de erläutert.

Insgesamt hängt die Gesundheitslage der Gewässer und seines Umfeldes stark von der Art und Intensität der menschlichen Eingriffe ab. Ein nachhaltiger Umgang mit den Wasserressourcen ist somit nicht nur ein Gebot der Stunde, sondern auch eine Frage der Verantwortung gegenüber der Natur und zukünftigen Generationen. Die Wasserbehörden werden die Situation weiterhin beobachten und sind bereit, konkrete Maßnahmen zu ergreifen, wenn die Bedingungen sich nicht bessern. Bürger sind aufgefordert, ihr Verhalten zu überdenken und aktiv zum Schutz der Gewässer beizutragen.

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OrtKassel, Deutschland
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