Daimler Truck: 5.000 Jobs weg! Kassel betroffen – Was jetzt?

Daimler Truck: 5.000 Jobs weg! Kassel betroffen – Was jetzt?

Kassel, Deutschland - Es gibt unruhige Zeiten für die Beschäftigten bei Daimler Truck, denn die Pläne für den Abbau von 5.000 Stellen in Deutschland sind jetzt offiziell. Auch das Werk in Kassel, wo derzeit etwa 2.700 Menschen arbeiten, ist betroffen. Ganze 400 davon sind in der Verwaltung tätig. Wie hessenschau.de berichtet, sorgte die Ankündigung beim Betriebsrat für große Überraschung, denn konkrete Zahlen zum Personalabbau hatten zuvor nicht auf dem Tisch gelegen.

Das Kasseler Werk produziert Achsen und Aggregattechnik sowohl für Nutzfahrzeuge als auch für Pkw. Der geplante Stellenabbau wird voraussichtlich hauptsächlich durch natürliche Fluktuation und erweiterte Altersteilzeit erfolgen. Betriebsbedingte Kündigungen sind bis Ende 2034 ausgeschlossen, wie es in den Verhandlungen mit dem Betriebsrat festgelegt wurde.

Hintergrund des Sparprogramms

Daimler Truck möchte mit diesem Sparprogramm, bekannt als „Cost Down Europe“, die Profitabilität bis 2030 deutlich steigern, wie auch hna.de bestätigt. Das Ziel: eine Gesamteinsparung von mehr als einer Milliarde Euro. Die Umsatzschwäche schlägt sich deutlich in den Zahlen nieder — im Jahr 2024 fiel der Absatz um 12 Prozent und im ersten Halbjahr 2025 um knapp 7 Prozent. Umso wichtiger ist es für das Unternehmen, die Kosten in den Griff zu bekommen. Die IG Metall sieht den Stellenabbau als einen Vertrauensverlust und kündigt Widerstand an.

Die zentrale Frage bleibt jedoch, welche konkreten Stellen in Kassel nun tatsächlich wegfallen werden. Die genaue Zahl der betroffenen Personen wurde bislang nicht bekannt gegeben. Der Gesamtbetriebsrat hat angekündigt, dass bestimmte Tätigkeiten, insbesondere in der Produktion, Verwaltung, Vertrieb sowie Forschung und Entwicklung, einer Wirtschaftlichkeitsprüfung unterzogen werden. Diese Prüfung soll klären, ob diese Aufgaben möglicherweise an andere Standorte verlagert oder extern vergeben werden können.

Ausbildungsangebote und Sicherheit am Arbeitsplatz

Trotz der angedeuteten Einschnitte soll den Beschäftigten in Kassel die Möglichkeit gegeben werden, sich weiterzubilden. Das Werk bietet Ausbildungsplätze zum Mechatroniker und Fertigungsmechaniker sowie duale Studiengänge an. Diese Maßnahmen sollen dafür sorgen, dass die Mitarbeiter gut gerüstet sind — im Angesicht der Unsicherheiten der kommenden Jahre. Laut tagesschau.de wurden zudem Eckpunkte für einen sozialverträglichen Personalabbau erarbeitet, die an den deutschen Lkw-Standorten gelten sollen.

Der Druck auf Daimler Truck wächst, denn das Unternehmen muss auf die Marktentwicklungen reagieren und gleichzeitig eine zukunftsfähige Produktion sicherstellen. Konzerchefin Karin Radström hat sich eine bereinigte Ergebnismarge von über 12 Prozent bis 2030 auf die Fahnen geschrieben — ganz ohne betriebsbedingte Kündigungen wird es allerdings nicht einfach werden, diese Ziele zu erreichen.

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OrtKassel, Deutschland
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