Verkehrswende in Baunatal: Experten informieren über A49-Auswirkungen!
Am 3. September informiert Baunatal über Verkehrsentwicklung nach Lückenschluss der A49, mit Prognosen zur Verkehrssteigerung.

Verkehrswende in Baunatal: Experten informieren über A49-Auswirkungen!
Am 3. September findet in Baunatal eine wichtige Bürgerinformation zur Verkehrsentwicklung nach dem Lückenschluss der A49 zur A5 statt. Dies berichtet HNA. Die Öffentlichkeit ist eingeladen, Fragen zu stellen und Anregungen zu geben. Die Experten der Autobahngesellschaft des Bundes und Deges werden dabei Informationen über die noch bevorstehenden Entwicklungen an den Autobahnen 44 und 49 bereitstellen. Bürgermeister Henry Richter betont, dass es insbesondere darum gehe, die betroffenen Bürger transparent einzubeziehen und ihre Bedenken zu hören.
Der Lückenschluss wurde im März 2025 am Ohmtaldreieck in Mittelhessen vollzogen. Damit ist die A49 nunmehr 87 Kilometer lang und verbindet Kassel direkt mit Gießen und Frankfurt. Diese Entwicklung bringt eine Prognose mit sich: Am Kreuz Kassel-West wird ein Anstieg von 21.000 Fahrzeugen pro Tag erwartet, während am Dreieck Kassel-Süd 21.000 weniger Fahrzeuge gezählt werden könnten. Zudem rechnet man mit etwa 7.000 zusätzlichen Fahrzeugen auf der Südtangente. Auch wenn die Pegelwerte insgesamt nicht massiv verändert sind, könnten die Bedingungen am Kreuz Kassel-West voraussichtlich lautere Formen annehmen.
Erwartungen und Prognosen
Die von ADAC veröffentlichten Einschätzungen zeigen, dass der Lückenschluss der A49 eine erhebliche Entlastung auf den stark befahrenen Autobahnen A7 und A5 mit sich bringt. Stau- und Unfallgefahren haben sich sichtbar verringert, was die Reisezeiten in der Region um bis zu 85 Prozent verkürzen könnte. Die neue Autobahn spart zudem 13 Kilometer im Vergleich zur Nutzung der A7 und A5. Es ist der letzte Abschnitt nach jahrelangen Diskussionen, der auch mit Widerstand gegen Umweltbelange sowie zahlreiche Klagen einherging.
Kritiker machten vor allem gegen die Rodungen von Wäldern und den Eingriff in Naturschutzgebiete mobil. Als Ausgleich wurden auf einer Fläche von 750 Hektar Biotope angelegt und Gewässerläufe renaturiert, um Umweltschäden zu minimieren. Die Unterstützung für den Bau kommt nicht nur von Geschäftswelt und Kommunen, die eine Stärkung der regionalen Wirtschaft erwarten, sondern auch von vielen Anwohnern, die von der Reduktion des Verkehrs profitieren wollen.
Die gesellschaftliche Debatte
Trotz der positiven wirtschaftlichen Aussichten bleibt die Bevölkerung gespalten. In Stadtallendorf, die durch die A49 von Verkehr entlastet wird, geben Anwohner der neuen Verkehrsführung positive Stimmen. Allerdings gibt es auch Sorgen, besonders in Gemeinden wie Jesberg und Homberg/Ohm, wo eine Zunahme des Verkehrs erwartet wird. Umweltschützer und Kritiker befürchten durch die Zerschneidung von Naherholungsgebieten eine nachhaltige Beeinträchtigung der regionalen Lebensqualität.
Vor dem offiziellen Eröffnungstag am 21. März 2025 und der damit verbundenen Feier in Stadtallendorf fand ein symbolischer Trauermarsch der Gegner statt, um auf ihre Bedenken aufmerksam zu machen. Nach diesen Entwicklungen bleibt abzuwarten, wie sich der Verkehr auf den neuen Strecken auswirkt und ob die Einschätzungen der Fachleute tatsächlich eintreten werden.