Workshop in Korbach: Strategien gegen rechte Parolen im Fokus!

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In Korbach fand ein Workshop zur Bekämpfung von extremistischen Äußerungen statt, um Strategien gegen rechte Parolen zu entwickeln.

In Korbach fand ein Workshop zur Bekämpfung von extremistischen Äußerungen statt, um Strategien gegen rechte Parolen zu entwickeln.
In Korbach fand ein Workshop zur Bekämpfung von extremistischen Äußerungen statt, um Strategien gegen rechte Parolen zu entwickeln.

Workshop in Korbach: Strategien gegen rechte Parolen im Fokus!

Ein spannender Abend im Gemeindehaus St. Marien in Korbach: Dort fand am Donnerstag ein Workshop statt, der sich mit dem Umgang mit extremistischen Äußerungen beschäftigte. Organisiert vom Netzwerk für Toleranz Waldeck-Frankenberg, bot die Veranstaltung rund 25 interessierten Teilnehmern die Möglichkeit, Strategien zu entwickeln, um auf rechte Parolen und antidemokratische Äußerungen zu reagieren. Helena Heider vom Netzwerk betonte, dass viele Menschen häufig in solchen Situationen sprachlos bleiben, was eine große Herausforderung darstellt.

Das geschlossene Weltbild mancher Gesprächspartner wird oft durch Desinformation geprägt, weshalb es besonders wichtig ist, sich auf solche Konfrontationen vorzubereiten. Bildungsreferent Jochen Mangold leitete die Teilnehmer durch den Abend und stellte fest, dass jeder vor einem Gespräch zuerst ehrlich über seine eigene Gesprächsbereitschaft nachdenken sollte. Praktische Übungen, bei denen die Teilnehmer verschiedene Gesprächssituationen erproben konnten, standen ebenfalls auf der Agenda. Mangold machte deutlich, dass es kein Patentrezept für den Umgang mit extremistischen Äußerungen gibt, aber eine klare Zielsetzung vor jedem Gespräch von großer Bedeutung ist.

Zuhören und Nachfragen: Strategien gegen Stammtischparolen

Die Problematik extremistischer Äußerungen wird durch einen besorgniserregenden Anstieg rechtsmotivierter Straftaten in Waldeck-Frankenberg untermauert: 2023 zählte die Polizei 42, im Jahr 2024 bereits 49 registrierte Vorfälle. Unter diesen Delikten finden sich häufig die Verwendung von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen, Sachbeschädigungen sowie volksverhetzende Parolen. Umso wichtiger ist es, dass Bürger über den Umgang mit solchen Äußerungen informiert werden.

Der DSB (Demokratische Schulung und Bildung) beschreibt in einer Broschüre zehn Strategien, die helfen können, Stammtischparolen entgegenzutreten. Dazu zählen Techniken wie Nachfragen und Zuhören, um die Aussagen zu hinterfragen, sowie die Verwendung von Hintergrundwissen, um informierte Antworten zu geben. Außerdem kann Ironie manchmal helfen, die Stimmung aufzulockern, birgt jedoch auch das Risiko von Missverständnissen. Weitere hilfreiche Ansätze sind die Ansprache eigener Emotionen und das Teilen persönlicher Erfahrungen, die der Parole entgegenstehen. Diese Methoden laden dazu ein, aktiv ins Gespräch zu gehen, ohne gleichzeitig in einen Streit zu verfallen.

Ein starkes Netzwerk für Vielfalt und Demokratie

Helena Heider und Jochen Mangold zeigten mit ihrem Ansatz, dass die Versammlung nicht nur eine Reaktion auf einen aktuellen Bedarf war, sondern auch eine Einladung an alle, sich aktiv an der Gestaltung der gesellschaftlichen Diskussion zu beteiligen. Die Teilnehmer wurden ermutigt, ihre eigenen Erfahrungen und Erlebnisse zu teilen, um die Vielfalt in der Gesellschaft zu stärken und einen respektvollen Austausch zu pflegen.

Das Projekt steht im Kontext einer breiteren Diskussion über den Umgang mit Rassismus und Vorurteilen, wie sie auch von Wilhelm Stratmann, einem erfahrenen Trainer für interkulturelle Kompetenz, angestoßen werden. Stratmann hat über Jahrzehnte hinweg Workshops durchgeführt, die sich mit Themen der Vielfalt und Integration beschäftigen, darunter auch bei der Polizei und in Schulen. Solche Initiativen sind nicht nur wichtig, um Wissen zu vermitteln, sondern auch um das Bewusstsein für Diversität und Toleranz in der Gesellschaft zu fördern.

Insgesamt verdeutlicht der Workshop in Korbach, dass jeder Einzelne einen Beitrag leisten kann, um extremistischen Äußerungen entgegenzutreten und ein ausgewogenes, respektvolles Miteinander zu schaffen. Angesichts der besorgniserregenden Entwicklungen ist das Engagement der Bürgerinnen und Bürger gefragter denn je.

Für weitere Informationen und Hilfestellungen zum Umgang mit extremistischen Äußerungen besuchen Sie die Seiten der Waldecker Zeitung, des Deutsche Schulung und Bildung und der Bundeszentrale für politische Bildung.