Preise für Standard-Thermoplaste in China: Droht die nächste Krise?
Preise für Standard-Thermoplaste in China: Droht die nächste Krise?
Bad Homburg vor der Höhe, Deutschland - Im Mai 2025 kam es auf dem chinesischen Markt zu einem Rückgang der Durchschnittspreise für nahezu alle Standard-Thermoplaste. Sowohl Importwaren als auch inlandproduzierte Materialien waren betroffen, sieht man von PET in Flaschenqualität ab, das aufgrund steigender Temperaturen eine positive Entwicklung erfuhr. Dieser Rückgang wurde unter anderem durch eine schwache Nachfrage aus der Kunststoffverarbeitung in China begünstigt. Wie KunststoffWeb berichtet, stellte sich zudem nach einem kürzlich erfolgten Treffen in der Schweiz eine kurzfristige Entspannung im Zollkonflikt zwischen den USA und China ein. Innerhalb von 90 Tagen wurden Sonderzölle wechselseitig ausgesetzt, was zunächst zu einem Anstieg einzelner Polymerpreise führte. Doch der Aufschwung war nur von kurzer Dauer, da die Neuaufträge ausblieben.
Im Juni wird für die meisten Standardkunststoffe, abgesehen vom PET, ein saisonal bedingt schwächeres Nachfrageniveau erwartet. Währenddessen profitieren PET-Produzenten von einem saisonalen Nachfragehoch und höheren Rohstoffkosten, was zu stabileren Preisen führt. Der Rückgang in der Preisgestaltung ist ein weiteres Zeichen für die Herausforderungen, mit denen die Kunststoffbranche konfrontiert ist, vor allem angesichts der geopolitischen Spannungen und der anhaltenden Handelskriege.
Aktuelle Entwicklungen im Handelskonflikt
Im Mai 2025 erlebte China ein deutliches Minus bei den Ex- und Importen. Während die Exporte in US-Dollar um 34,5 % im Vergleich zum Mai 2024 sanken, fiel der Import um 18,1 %. Dies berichtet Tagesschau. Trotz dieser Schwierigkeiten konnte die chinesische Wirtschaft aufgrund gestiegener Exporte in andere Regionen, wie Deutschland, letztlich ihre Gesamtzahl der Ausfuhren stabil halten. Die Verhandlungen zwischen den Vertretern beider Länder zeigen, dass man direkt über die aktuellen Handelshemmnisse sprechen möchte.
In London begannen die Gespräche zwischen hochrangigen Wirtschaftsvertretern, darunter Chinas Vize-Ministerpräsident He Lifeng und US-Finanzminister Scott Bessent. Dieser Dialog könnte entscheidend dafür sein, eine grundsätzliche Einigung zu seltenen Erden und weiteren kritischen Rohstoffen zu erzielen. Ein Druckpunkt ist das massive Handelsdefizit der USA, das im Jahr 2024 bei nah an 300 Milliarden Dollar lag.
Globale Transformationsprozesse im Handel
Die aktuellen Herausforderungen im internationalen Handel sind nicht nur auf den Konflikt zwischen den USA und China zurückzuführen. Wie Kunststoffverpackungen erläutert, wird der globale Handel durch protektionistische Strömungen und geopolitische Spannungen grundlegend transformiert. Die US-amerikanische Zollpolitik hat sowohl für die EU als auch Deutschland immense wirtschaftliche Folgen.
Die Industrieproduktion in den entwickelten Volkswirtschaften hat in letzter Zeit deutlich nachgelassen, während Schwellenländer, wie China, einen Exportzuwachs von 11,3 % verzeichnen konnten. Deutschland hingegen kämpft mit Produktionsrückgängen, insbesondere im Fahrzeugbau und Maschinenbau. Auf der anderen Seite zeigen Sektoren wie die Pharma- und Lebensmittelindustrie stabilere Wachstumsraten.
Diese Entwicklungen verdeutlichen die zunehmende Notwendigkeit für Unternehmen, sich auf einen diversifizierten Markt auszurichten und sich schneller den veränderten Rahmenbedingungen anzupassen. Innovative Ansätze und eine europäische Agenda für Wachstum könnten entscheidend sein, damit Europa sich der globalen wirtschaftlichen Wende anpasst und die Wettbewerbsfähigkeit langfristig sichert.
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Ort | Bad Homburg vor der Höhe, Deutschland |
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