Frankfurts neue Hoffnung: Franziska Kiermeier leitet politische Bildung!

Frankfurts neue Hoffnung: Franziska Kiermeier leitet politische Bildung!

Wiesbaden, Deutschland - Franziska Kiermeier, eine leidenschaftliche Historikerin mit einer besonderen Vorliebe für die Geschichte Frankfurts, hat seit dem 1. Februar 2025 das Ruder der Landeszentrale für politische Bildung in Hessen übernommen. Die aus Bernburg, Sachsen-Anhalt, stammende 1975 Geborene zog 2008 aus Liebe nach Frankfurt und hat seither die Stadt und ihre Geschichte zu ihrem Lebensmittelpunkt gemacht. Ihr Weg führte sie von Wittlich in der Eifel, wo ihre Eltern eine psychologische Praxis eröffneten, nach Trier, wo sie Germanistik, Politikwissenschaft und Volkswirtschaft studierte. Kiermeiers berufliche Laufbahn begann mit einem Praktikum in der Staatskanzlei in Erfurt, gefolgt von einer Tätigkeit in der Stiftung Ettersberg, die sich der Aufarbeitung von Diktaturen widmet.

Bevor sie ihre neue Position antrat, war Kiermeier für drei Jahre kommissarische Leiterin des Instituts für Stadtgeschichte in Frankfurt. Hier realisierte sie unter anderem die Ausstellung „Auf die Barrikaden“, die sich mit der Revolution von 1848/49 befasste. Diese Ausstellung eröffnete am 12. September 2022 im Karmeliterkloster und beleuchtet die Ereignisse rund um das Paulskirchenparlament sowie die revolutionären Kämpfe in Frankfurt. Die Schau, die bis zum 18. September 2023 andauerte, war ein wahrer Publikumsmagnet und bot Einblicke in die lokale Geschichte dieser bewegten Zeit. Während der Ausstellung waren interaktive Stationen zu Biographien von Parlamentariern und der Baugeschichte der Paulskirche zu erleben, die den Besucher:innen einen lebendigen Zugang zur politischen Vergangenheit ermöglichten.

Ein Blick in die Vergangenheit: Die Ausstellung „Auf die Barrikaden“

Die Ausstellung im Karmeliterkloster thematisierte die Nationalversammlung in der Paulskirche sowie die blutigen Auseinandersetzungen 1848. Über 50 Barrikaden wurden damals errichtet, und die Stadt erlebte gewaltsame Unruhen, die mehr als 50 Menschen das Leben kosteten. Der Septemberaufstand, ein zentrales Ereignis dieser Zeit, führte zum Machtverlust der Paulskirchenabgeordneten. Die Nationalversammlung verabschiedete die „Grundrechte des deutschen Volkes“, was einen prägenden Einfluss auf nachfolgende Verfassungen hatte – einschließlich der Weimarer Verfassung von 1919 und der Bonner Verfassung von 1949. „Die Ideen der Nationalversammlung hatten langfristige Auswirkungen, die sogar bis zur kleindeutschen Lösung im Kaiserreich 1871 reichten“, erklärt Dr. Markus Häfner, einer der Kuratoren der Ausstellung, bei der Eröffnung.

In der Ausstellung wurden nicht nur historische Dokumente und Objekte präsentiert, sondern auch ein 4 Quadratmeter großer Stadtplan visualisierte die 33 zentralen Orte der Revolution in Frankfurt. Außerdem gab es ein umfangreiches Begleitprogramm, das Workshops für Schüler ab der 9. Klasse und die Podcast-Reihe „Was geschah mit Robert B.?“ umfasste, die das Thema auf spannende Art und Weise aufbereiteten.

Kiermeier: Verantwortung für die politische Bildung

In ihrer jetzigen Rolle als Direktorin der Landeszentrale für politische Bildung in Hessen hat sich Kiermeier auf die Fahnen geschrieben, die politische Bildung von Schülern und Erwachsenen zu fördern. Ein Schwerpunkt ihrer Arbeit liegt auf Kooperationsprojekten, die sich gegen Antisemitismus und Extremismus richteten. „Die politische Bildung ist ein essenzielles Element, um das Bewusstsein für gesellschaftliche Werte zu stärken und demokratische Teilhabe zu fördern“, sagt Kiermeier.

Mit ihrer umfangreichen Erfahrung und ihrem Engagement für die Geschichte und Kultur Frankfurts ist Franziska Kiermeier bestens gewappnet, um die politische Bildung in Hessen zu gestalten und weiterzuentwickeln. Ein gutes Händchen für die Vermittlung von Wissen und ein Herzensthema in Form der Frankfurter Geschichte – diese Kombination wird sicherlich auch in ihrer neuen Position Früchte tragen.

Details
OrtWiesbaden, Deutschland
Quellen

Kommentare (0)