Kampf ums Wort: PEN-Jahrestagung in Darmstadt für Autorenrechte!
Kampf ums Wort: PEN-Jahrestagung in Darmstadt für Autorenrechte!
Darmstadt, Deutschland - Die Vorbereitungen für die Jahrestagung des deutschen PEN-Zentrums stehen in den Startlöchern, die vom 23. bis 29. Juni 2025 in Darmstadt stattfindet. Diese Veranstaltung ist ein bedeutender Schritt zur Förderung der Freiheit des Wortes und bringt Lösungen und Diskussionen über Autorenrechte auf die Agenda. Oberbürgermeister Hanno Benz bringt es auf den Punkt: Die Meinungsfreiheit ist durch den Populismus und andere Herausforderungen in Gefahr. In diesem Geist wird die Tagung eine Plattform bieten, auf der diese essenziellen Themen behandelt werden.
Ein Highlight der Veranstaltung ist die Festveranstaltung zum 20-jährigen Bestehen der Literaturgruppe POSEIDON, die am 23. Juni um 19 Uhr im Literaturhaus Darmstadt stattfinden wird. Das ist jedoch nur der Anfang: Am 26. Juni wird ein Leseweltrekordversuch im Merck-Stadion mit rund 2.000 Schülerinnen und Schülern aus über 50 Nationen durchgeführt. Zudem wird Olaf Zimmermann um 20 Uhr in der Centralstation über „Kulturpolitik und Literatur“ sprechen. Abschließend folgt eine Diskussion mit Oberbürgermeister Benz und dem Schriftsteller Klaus-Peter Wolf, moderiert von der WDR-Journalistin Cornelia Wegerhoff. Dieses Programm setzt einen klaren Fokus auf Literaturfreiheit, Demokratie und die Herausforderungen, denen Autoren weltweit gegenüberstehen, wie PEN Deutschland betont.
Ein historischer Rückblick auf den PEN
Der PEN, der sich ursprünglich 1921 in London gründete, und das deutsche PEN-Zentrum, das 1924 folgte, haben die Mission übernommen, die Völkerverständigung zu fördern, die nach den Feindschaften des Ersten Weltkriegs besonders notwendig war. Der erste Präsident, John Galsworthy, hatte eine unpolitische Ausrichtung proklamiert, was sich jedoch schnell als illusorisch herausstellte. Bei einem PEN-Kongress 1933 kam es zu Konflikten zwischen Nazi-Gegnern und einer gleichgeschalteten Delegation. Das Ergebnis war die Auflösung des deutschen PEN durch die Nationalsozialisten im Jahr 1934 und die Gründung des deutschen Exil-PEN in London, um verfolgte Schriftsteller zu unterstützen, so Deutschlandfunk Kultur.
Die politischen Auseinandersetzungen blieben auch nach dem Neuanfang 1948 ein zentraler Punkt. Unter Präsident Heinrich Böll gab es während seiner Amtszeit von 1971 bis 1974 heftige Diskussionen. Die Wiedervereinigung der Ost- und West-Vereine im Jahr 1998 stellte einen weiteren bedeutenden Meilenstein dar. Allerdings gab es im Jahr 2022 erneut Spannungen unter der Präsidentschaft von Deniz Yücel, der für einen scharfen politischen Kurs plädierte, was zur Gründung des PEN Berlin führte. Diese Institution zählt mittlerweile rund 650 Mitglieder und ist seit Herbst 2023 im internationalen PEN-Verband vertreten.
Die Herausforderungen der Meinungsfreiheit in Deutschland
Eine jüngst durchgeführte Studie vom PEN-Zentrum Deutschland zusammen mit dem Institut für Medienforschung der Universität Rostock verdeutlicht die alarmierenden Ergebnisse zur Meinungsfreiheit in Deutschland. Rund drei Viertel der 526 befragten Schriftstellerinnen und Schriftsteller sind besorgt über die aktuelle Situation. Die Studie zeigt, dass jeder zweite Befragte selbst Übergriffe erlebt hat, und viele schränken ihre kreative Arbeit entsprechend ein. Besonders alarmierend ist, dass viele Autoren ihre Aktivitäten auf sozialen Medien zurückfahren, aus Angst vor negativen Reaktionen. Diese Entwicklung macht deutlich, dass der Druck auf die Freiheit des schriftstellerischen Schaffens immer größer wird, wie PHF Rostock berichtet.
Der Generalsekretär des PEN-Zentrums Deutschland, Carlos Collado Seidel, zeigt sich besorgt über diese Resultate und betont die Notwendigkeit, die Stimme der Schriftsteller zu stärken. Prof. Elizabeth Prommer von der Universität Rostock hebt hervor, wie wichtig es ist, dass Schriftsteller Gehör finden und ihre Berichte teilen, um die Debatte über Meinungsfreiheit lebendig zu halten. Vor dem Hintergrund dieser Herausforderungen ist die Jahrestagung in Darmstadt wichtiger denn je.
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Ort | Darmstadt, Deutschland |
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