Hundefutter-Produktion in Bad Hersfeld: Gutachten entlastet Anwohner!

Hundefutter-Produktion in Bad Hersfeld: Gutachten entlastet Anwohner!

Bad Hersfeld, Deutschland - Im Bad Hersfelder Gewerbegebiet, einst Heimat einer US-Kasernenanlage, ist ein neues Kapitel in der Produktion von Hundefutter aufgeschlagen worden. Die Eröffnung der neuen „Balf“-Fabrik, die für ihre biologisch, artgerecht und luftgetrocknete Herstellung bekannt ist, fand im Frühjahr 2024 statt. Besonders im Fokus steht die Verwendung überwiegend heimischer Produkte, die nicht nur die Qualität der Snacks sichern, sondern auch regionale Landwirte unterstützen. Doch nicht jeder ist erfreut über die Ansiedlung. Anwohner äußern lautstark ihre Unzufriedenheit und informieren sich über die damit einhergehenden Geruchsbelästigungen.

Die Betreiberin der Anlage, Tanja Ehret, kann jedoch auf eine positive Entwicklung blicken: Ein gerichtliches Gutachten, erstellt von der Landwirtschaftlichen Untersuchungs- und Forschungsanstalt LUFA aus Oldenburg, bescheinigt eindrucksvoll, dass die gesetzlich vorgeschriebenen Geruchswerte in Bad Hersfeld deutlich unterschritten werden. Wie Osthessen-News berichtet, verlief der Betrieb während des Untersuchungszeitraums störungsfrei. Ein Wärmetauscher trug signifikant zur Reduzierung der Geruchsbelastung bei, sodass sogar im äußeren Nahbereich der Anlage während der Messungen keine Geruchsintensität festgestellt wurde.

Technische Vorgaben und gutachterliche Bestätigungen

Die Geruchsstundenbelastung im Umfeld der Balf-Anlage liegt unter 10 Prozent der maximal möglichen Jahresstunden. Auch der Grenzwert von 25 Prozent für benachbarte gewerbliche Nutzungen wurde nicht überschritten. Dies entspricht den Anforderungen laut dem Anhang 7 der TA Luft, der die Verfahren zur Ermittlung und Bewertung von Geruchsimmissionen regelt. Diese Vorgaben sind geschaffen worden, um einen umfassenden Schutz vor Geruchsbelästigungen zu gewährleisten und dabei sowohl die Vorbelastung als auch die zusätzliche Belastung durch neue Anlagen zu berücksichtigen.

Die Stadt Bad Hersfeld konnte mittlerweile Entwarnung geben: Seit dem Start der Produktion wurden keinerlei Beschwerden mehr verzeichnet. Dieses Ergebnis ist sicherlich ein Grund zur Freude, nicht nur für die Betreiberin Tanja Ehret, die ihre Investitionen in die Ablufttechnik hoch lobt, sondern auch für die Stadt, die mit positiven Nachrichten aufwarten kann.

Relevanz von Geruchsimmissionen

Doch was genau macht Gerüche für die Anwohner so problematisch? Laut der Geruchsimmissions-Richtlinie werden Belästigungen durch Gerüche als erheblich und schädlich angesehen, abhängig von verschiedenen Faktoren wie Intensität und Qualität der Gerüche sowie der zeitlichen Verteilung. Wissenschaftliche Erkenntnisse ermöglichen es, den Belästigungsgrad sachgerecht zu beschreiben und zu beurteilen. Diese Richtlinien sind für die Behörden nicht nur bei Genehmigungsverfahren von Bedeutung, sondern dienen auch als Steuerungsinstrument in der Bauleitplanung.

Mit den aktuellen positiven Gutachten und dem Einhalten aller gesetzlichen Vorgaben scheint die „Balf“-Produktion auf einem vielversprechenden Weg zu sein. Es bleibt abzuwarten, wie die Anwohner auf die fortlaufenden Entwicklungen reagieren werden. Eines ist sicher: Bei der Diskussion um Gerüche im bebauten Umfeld ist noch Luft nach oben – sowohl für die Betreiberin als auch für die besorgten Anwohner.

Details
OrtBad Hersfeld, Deutschland
Quellen

Kommentare (0)