Bürokratie-Dschungel in Neu-Eichenberg: Kämmerer warnt vor Arbeitsstress!

Bürokratie-Dschungel in Neu-Eichenberg: Kämmerer warnt vor Arbeitsstress!

Neu-Eichenberg, Deutschland - In der kleinen Gemeinde Neu-Eichenberg stehen die Mitarbeiter der Kommunalverwaltung insbesondere in der Finanzabteilung häufig unter Druck. Kämmerer Roland Burdack äußert sich kritisch zur Bürokratie, die den Arbeitsalltag erschwert. Mit einem Team bestehend aus zwei Vollzeit- und drei Teilzeitangestellten, sowie dem Bürgermeister, ist man in Neu-Eichenberg überaus gefordert. Jährlich müssen 20 Statistiken erstellt werden, und die Tendenz zeigt, dass es immer mehr werden könnten, wie die HNA berichtet.

Die Herausforderung wird dabei durch unterschiedliche Software der Finanzaufsicht und des Hessischen Statistischen Landesamtes verstärkt. Burdack fordert dringend eine Vereinheitlichung der Datenanforderungen und einen besseren Zugriff auf die kommunalen Datenbanken. Wenn genaue Daten bereits vorliegen, sind die oft notwendigen erneuten Bereitstellungen nicht nur ineffizient, sondern bringen zusätzliche Arbeit mit sich. Die Bearbeitungszeiten schwanken stark – während einige Statistiken in 3-4 Stunden erledigt sind, kann die Erstellung des Haushalts bis zu zwei Wochen in Anspruch nehmen.

Finanzielle Hürden und Fördermittel

Nicht nur die Bürokratie sorgt für hohe Arbeitslast, auch die Beantragung von Fördergeldern gestaltet sich kompliziert. Burdack berichtet, dass selbst kleine Förderbeträge von 500 Euro einen enormen Aufwand von 4-5 Stunden nach sich ziehen können. Die umfangreichen Nachweispflichten führen oft zu Strafzahlungen oder Kürzungen, wenn Fristen nicht eingehalten werden. Insbesondere kleine Kommunen wie Neu-Eichenberg sind auf diese finanziellen Unterstützungen angewiesen, um handlungsfähig zu bleiben.

Die FDP hat zudem die Kritik geübt, dass Bundesmittel oft auf Landesebene zurückgehalten und nicht an die Kommunen weitergegeben werden. Sie fordert ein Konnexitätsprinzip, das besagt, dass Aufgaben und die dafür notwendigen finanziellen Mittel zusammengehören. Für überlastete Kommunen fordert die Partei ein Entschuldungsprogramm, das mit wichtigen Infrastrukturprojekten einhergehen soll, wie aus dem Bericht des Berlin Instituts hervorgeht.

Für Burdack ist zusätzlich der hohe Prüfungsaufwand zur Feststellung der Förderfähigkeit ein ernstes Problem. „Immer mehr Kontrollfunktionen durch verschiedene Institutionen belasten uns“, erklärt er. Die Situation wird nicht einfacher, da es keinen überbehördlichen Prüfdienst gibt, der die Daten zentralisiert.

Öffentliche Aufträge und Ausschreibungen

Ein weiteres Thema sind die öffentlichen Aufträge, die oft umfangreiche Angebotseinholungen und Ausschreibungen erfordern. Besonders bei geförderten Projekten kann dies zeitaufwendig werden. Ein Beispiel hierfür ist die Anschaffung eines neuen Staffellöschfahrzeugs, welche fristgerecht erfolgen muss, damit die Fördergelder nicht verloren gehen.

Zusammenfassend zeigt sich, dass die Herausforderungen für Neu-Eichenberg durch die komplizierte Bürokratie und unzureichende finanzielle Unterstützung von höheren Ebenen weiter zunehmen. Eine bessere Abstimmung zwischen den Behörden sowie eine Vereinfachung der Verfahren könnten für die Gemeinde eine wesentliche Entlastung darstellen.

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OrtNeu-Eichenberg, Deutschland
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